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KiNDER Oktober 2015

KiNDER, Deutschlands große renommierte Elternzeitschrift für Familien mit Kindern im Kindergarten- und Grundschulalter. Titelthema in diesem Monat: Glück für uns alle

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TITELTHEMA<br />

Gemeinsam ganz<br />

bewusst den<br />

Augenblick genießen<br />

Jean-Jacques Rousseau:<br />

Lernen ohne Zwang<br />

><br />

Unglück kommt mit Überforderung<br />

Das Unglück kommt erst mit der Überforderung.<br />

Laut einer Studie der Techniker<br />

Krankenkasse (TK) „... zur Stresslage der<br />

Nation“ aus dem Jahr 2013 fühlt sich jeder<br />

dritte Deutsche ausgebrannt. Rund<br />

60 Prozent sind gestresst, jeder Fünfte<br />

steht unter Dauerdruck.<br />

Am meisten davon betroffen sind<br />

Eltern. „In der Rushhour ihres Lebens<br />

reiben sie sich auf zwischen Kind,<br />

Haushalt und Karriere und den eigenen<br />

Eltern, die auch immer mehr Hilfe<br />

brauchen.“ Hier sind rund 80 Prozent gestresst.<br />

Dabei stehen Frauen noch mehr<br />

unter Druck als Männer. Je höher Bildungsabschluss<br />

und Einkommen sind,<br />

desto höher ist auch der Belastungsgrad.<br />

Stressfaktor Familie<br />

Sobald drei und mehr Personen im Haushalt<br />

leben, steigt das Stresslevel enorm.<br />

„Ganz nüchtern betrachtet“, heißt es<br />

in der Studie, „Beruf, Privatleben und<br />

Kinder – da steigt ... der Nervfaktor.“<br />

71 Prozent der Eltern sind im Stress –<br />

nur 29 Prozent bleiben gelassen.<br />

„Wobei die Kinder selbst gar nicht als<br />

größte Belastung empfunden werden.<br />

Die hauptsächlichen Stressfaktoren<br />

für Eltern sind der Reihenfolge<br />

nach: die Arbeit, private Konflikte,<br />

die Betreuung der Kinder,<br />

hohe Ansprüche an sich selbst<br />

sowie finanzielle Sorgen.“ Wieder<br />

sind es die Frauen, die am meisten<br />

unter Familienstress leiden.<br />

Unsere Stachelschweine hätten<br />

bei so viel Stress wohl längst die<br />

Flucht ergriffen oder den Kopf in den<br />

Sand gesteckt. Laut TK-Studie ist<br />

das aber der falsche Weg.<br />

Wer den Kopf in den<br />

Sand steckt, wird<br />

schneller krank. Am<br />

besten ist es wohl, die<br />

Der bekannte Pädagoge<br />

und Aufklärer<br />

Jean-Jacques<br />

Rousseau hielt<br />

nichts davon, Kinder<br />

unter Druck zu<br />

setzen, um sie zum<br />

Lernen zu zwingen.<br />

In seinem Hauptwerk<br />

„Émile oder<br />

über die Erziehung“ erteilt er bereits im<br />

Jahre 1762 vor allem der damaligen<br />

Paukschule eine klare Absage: „Was soll<br />

man von jener barbarischen Erziehung<br />

halten, die die Gegenwart einer ungewissen<br />

Zukunft opfert, die also das Kind<br />

mit allerlei Fesseln belastet und von<br />

vornherein unglücklich macht, um es<br />

auf irgendein in weiter Ferne liegendes<br />

Glück vorzubereiten, das es vielleicht<br />

nie erreicht?“, schrieb er dazu. Für<br />

Rousseau war das Erfahrungslernen<br />

des Kindes der richtige Erziehungs- und<br />

Bildungsweg – auch zum Glück und zur<br />

Eigenverantwortung des Menschen.<br />

Fotos: Thinkstock<br />

12<br />

Kinder 10/<strong>2015</strong><br />

www.wireltern.de

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