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Grundschule aktuell 124

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Landesgruppen <strong>aktuell</strong><br />

Bremen<br />

Kontakt: post@grundschulverband-bremen.de; www.grundschulverband-bremen.de<br />

»Guter Mathematikunterricht<br />

hat das Potenzial für<br />

inklusiven Unterricht«<br />

Wie genau die Vorstellungen<br />

von Lehrkräften zu einem<br />

inklusiven Mathematikunterricht<br />

in der <strong>Grundschule</strong><br />

aussehen, wurde in einem<br />

Workshop von Natascha<br />

Korff am 24. 9. 13 im Matelier<br />

der Universität Bremen<br />

verdeutlicht.<br />

Die Landesgruppe Bremen<br />

konnte Frau Korff zu einem<br />

Workshop gewinnen, in dem<br />

es um die These ging, ob<br />

Mathematikunterricht für<br />

alle Kinder im Rahmen eines<br />

inklusiven Gedankens<br />

möglich ist.<br />

Aus ihrer eigenen Studie<br />

berichtete Frau Korff, dass<br />

das Hauptproblem bei<br />

einigen Lehrkräften die<br />

Vorstellung oder Überzeugung<br />

ist, dass Mathematik zu<br />

abstrakt sei, und wenn es um<br />

den Bereich der Arithmetik<br />

und Zahlen gehe, nicht alle<br />

Kinder gemeinsam lernen<br />

könnten, im geometrischen<br />

Bereich oder anderen<br />

Fächern, wie Sport und<br />

Musik, dies aber durchaus<br />

einfacher umsetzbar und<br />

vorstellbar sei. Es sei ebenfalls<br />

das Problem des Vermittelns<br />

der symbolischen<br />

Ebene der Mathematik, wie<br />

es so oft von Lehrern und<br />

Lehrerinnen beschrieben<br />

werde.<br />

Diese Haltung ist jedoch laut<br />

Korff nicht überzeugend, weil<br />

es nicht auf das mathematische<br />

Aufgabenfeld ankommt,<br />

sondern vielmehr auf die<br />

verschiedenen Ebenen, auf<br />

denen man ein bestimmtes<br />

Aufgabenfeld angehen sollte.<br />

Dabei konkretisierte sie,<br />

dass das Miteinanderlernen<br />

durch individuelles Lernen,<br />

gemeinsames Lernen, aber<br />

auch durch lehrkraftzentriertes<br />

Lernen passieren könne,<br />

wenn es am Schluss eine auf<br />

Kommunikation basierende<br />

Zusammenführung der<br />

Sache gebe.<br />

Sie betonte, dass Mathematik<br />

lernen an einem<br />

gleichen mathematischen<br />

Inhalt mit allen Kindern<br />

stattfinden müsse, um den<br />

Bestrebungen der Inklusion<br />

gerecht zu werden. Mathematiklernen<br />

benötige, mit<br />

dem Gedanken der Inklusion,<br />

Raum für individuelles<br />

Lernen, aber gleichzeitig<br />

eine Zusammenführung des<br />

Inhaltes, bei dem alle Kinder<br />

aufgefordert werden, ihr<br />

Gelerntes einbringen zu<br />

können. Dies wurde von<br />

Frau Korff an einem klassisch<br />

arithmetischen Beispiel der<br />

Zahlenmauern sehr überzeugend<br />

dargestellt. Sie<br />

betonte jedoch auch, dass es<br />

natürlich viele Herausforderungen<br />

im Unterricht, aber<br />

nicht immer überzeugende<br />

und »funktionierende«<br />

Lösungsansätze gibt.<br />

Der Workshop war ein<br />

anregender Impuls, um über<br />

das eigene Unterrichtsgeschehen<br />

zu reflektieren und<br />

nicht in Versuchung zu<br />

geraten, den inklusiven<br />

Grundgedanken »aufzugeben«<br />

oder zu meiden, nur<br />

weil etwas in der Mathematik<br />

vielleicht »zu abstrakt« und<br />

damit Mathematik und<br />

inklusive Pädagogik nicht<br />

miteinander vereinbar ist.<br />

Natascha Korff ist zur Zeit an<br />

der Universität Oldenburg im<br />

Didaktischen Zentrum<br />

beschäftigt und hat zuvor in<br />

der Inklusiven Pädagogik an<br />

der Universität Bremen zur<br />

Vorstellung (Belief-Systemen)<br />

von Lehrkräften zu einer<br />

inklusiven Mathematikdidaktik<br />

promoviert.<br />

Für die Landesgruppe:<br />

Anne-Sophie Goldmann<br />

Jahresmitgliederversammlung<br />

mit<br />

einem Vortrag von<br />

Heike Gruben zum Thema<br />

»Lernlandkarten« am<br />

Donnerstag,<br />

21. November 2013,<br />

18.30 Uhr (Achtung:<br />

geänderte Uhrzeit!)<br />

im LIS Bremen<br />

GS <strong>aktuell</strong> <strong>124</strong> • November 2013<br />

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