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„Da brauchst du verdammt gute Nerven!“<br />
Weltcup-Auftakt der Naturbahnrodler im Kühtai mit Parallel-Race<br />
Wenn es am kommenden Wochenende im Kühtai zum Weltcup-Auftakt<br />
der Naturbahnrodler kommt, möchten die Lokalmatadoren vom<br />
Team Grantau aus Umhausen um die Medaillen ein gewichtiges Wörtchen<br />
mitreden. Teamleader Thomas Kammerlander feilt wie die gesamte<br />
Truppe schon lange an der perfekten Form bzw. einem rasanten Schlitten.<br />
Die mitten im Ortszentrum von Kühtai an der Staudbahn ausgetragenen<br />
Parallel-Rennen bürgen jedenfalls für Spannung pur.<br />
Von Albert Unterpirker<br />
Maximal 14 Kilo schwer darf eine<br />
Naturbahnrodel sein und viel Fingerspitzengefühl<br />
muss mitgebracht werden,<br />
um die Balance zwischen Sanftheit und<br />
abrupter Kraft in Sekundenbruchteilen<br />
auspendeln zu können. Ein emotionaler<br />
und athletischer Drahtseilakt, den Thomas<br />
Kammerlander seit vielen Jahren<br />
beschreitet – und das mit Bravour. Mit<br />
erst 16 Jahren holte er in Umhausen auf<br />
der berühmt-berüchtigten „Grantau-<br />
Bahn“ seinen ersten Weltcup-Sieg und<br />
schnappte sich im Gesamtweltcup bereits<br />
Rang zwei und drei. Mit seinen<br />
25 Jahren steht Kammerlander, dessen<br />
Bruder Gerald Sportdirektor beim österreichischen<br />
Nationalteam ist, in den<br />
besten Naturbahnrodel-Jahren. Dabei<br />
unternimmt Thomas – wie auch seine<br />
Teamkollegen Christoph Regensburger<br />
und Dominik Holzknecht (Doppel)<br />
und Kollegin Maria Auer – alles, um für<br />
die Saison gerüstet zu sein. Das Training<br />
startete heuer im April mit vielen Kraftund<br />
Ausdauereinheiten, im September<br />
folgte Schnellkraft-Training, danach<br />
ÖRV-Trainingskurse und Leistungsüberprüfungen,<br />
bis es auf die Startrampe<br />
in der Innsbrucker Olympiaworld<br />
ging. Hätte das Wetter mitgespielt, wäre<br />
So kennt man ihn: Thomas auf der<br />
Rennrodel.<br />
RS-Fotos: Unterpirker<br />
das Team Grantau bereits im Oktober<br />
mit Eis unter dem Rodel in Berührung<br />
gekommen, „aber im Kühtai war wegen<br />
der warmen Temperaturen überhaupt<br />
kein Schnee“, blickt der Teamleader zurück.<br />
Denn am Finstertaler Stausee wäre<br />
mit einer neu errichteten Trainingsstrecke<br />
alles für ein zielgerichtetes Üben an-<br />
Thomas Kammerlander ist „bei seinem Rodel“ stets beim Feilen und Tüfteln.<br />
gerichtet gewesen. So aber konnte dort<br />
erst seit rund drei Wochen auf der Bahn<br />
gefahren werden. Jene ist zwar eine kurze,<br />
dafür mit allen technischen Schikanen<br />
ausgestattete Teststrecke – und lag<br />
im Spätherbst kein Schnee, musste man<br />
zuletzt auf der Bahn gar mit Schneewechten<br />
kämpfen, die weggeräumt werden<br />
mussten.<br />
NERVEN GEFRAGT. „Nachteil<br />
ist das Training auf der Teststrecke auf<br />
keinen Fall“, nickt Kammerlander und<br />
bedankt sich in diesem Zuge beim österreichischen<br />
Rodelverband, der diese<br />
Trainingsbahn überhaupt möglich gemacht<br />
hatte. Und welche Marschrichtung<br />
gibt es? „Ich blicke in den nächsten<br />
Jahren auf den Gesamtweltcup“, sagt er<br />
und in Blickrichtung kommendes Weltcup-Wochenende:<br />
„Jetzt gilt es, das Material<br />
richtig einzustellen – was auf der<br />
Bahn passiert, weiß man eh nie.“ Von<br />
fehlendem Nervenkitzel nach so vielen<br />
Jahren im Weltcupgeschehen möchte<br />
Kammerlander allerdings nichts wissen.<br />
„Parallelrennen sind was eigenes, denn<br />
man fährt Mann gegen Mann – und da<br />
braucht man verdammt gute Nerven!“<br />
Solche sind normalerweise im Besitz<br />
des 25-Jährigen, denn vor zwei Jahren<br />
siegte er beim Parellel-Weltcup-Race auf<br />
der Seiser Alm (I). Während der Ötztaler<br />
der Konkurrenz also nachhaltig<br />
und druckvoll das Fürchten lernen will,<br />
heißt es für das Doppel mit Regensburger/Holzknecht,<br />
sich „in der Weltspitze<br />
zu etablieren“. Für Auer geht es indessen<br />
vor allem um „Erfahrung sammeln,<br />
aus Fehlern lernen – und vielleicht bei<br />
der Junioren-WM groß auftrumpfen“.<br />
Die 18-Jährige, die im Vinschgau (Mals)<br />
eine Sport-Oberschule besucht, „ist mit<br />
großem Eifer dabei“, sagt der Teamchef.<br />
Übrigens: Dass es mit dem Naturbahnrodelsport<br />
nun wieder aufwärts geht,<br />
ist nicht zuletzt der neuen Führungsspitze<br />
rund um FIL-Vizepräsidenten<br />
und TRV-Präsidenten Peter Knauseder<br />
zu verdanken. Kammerlander: „Er hat<br />
schon viel bewegt, und unterstützt uns,<br />
wo es nur geht!“<br />
Nimmer vergeht was ihr liebend getan<br />
Die RUNDSCHAU besuchte den Leader vom Team Grantau in seiner Rodel-Werkstätte.<br />
(upi) Samstag, 12. Dezember: Ab<br />
10.30 Uhr Qualifikation Herren, Damen<br />
und Doppel sowie Vorlauf Doppel,<br />
13.38 Uhr: Viertelfinale Doppel,<br />
14.02 Uhr: Halbfinale Doppel, 14.31<br />
Uhr: Finale Doppel, 14.<strong>50</strong> Uhr: Siegerehrungen.<br />
Sonntag, 13. Dezember:<br />
11.15 Uhr: Vorlauf Herren und<br />
Zeitplan Parallel-Race Kühtai<br />
Damen, 12.35 Uhr: Achtelfinale<br />
Herren, 12.58 Uhr: Viertelfinale Damen<br />
und Herren, 13.38 Uhr: Halbfinale<br />
Damen und Herren, 14 Uhr:<br />
Kleines Finale Damen und Herren,<br />
14.04 Uhr: Finale Damen, 14.22 Uhr:<br />
Finale Herren, anschließend Siegerehrungen.<br />
35 Jahre<br />
Josl Gstrein<br />
* 31.12.1917<br />
† 11.9.1980<br />
Obergurgl, Mötz, Moosburg<br />
In dankbarer Erinnerung<br />
10 Jahre<br />
Hedwig Gstrein<br />
* 2.7.1930<br />
† 7.12.2005<br />
Familien Gstrein, Hillen und<br />
Niggemeyer mit Enkeln und Urenkeln<br />
RUNDSCHAU Seite 60 9./10. Dezember 2015<br />
Es vergeht kein Tag, an dem wir nicht an euch denken.