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IM KW 50

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Kein Baustopp aufgrund archäologischer Funde<br />

Entwarnung für die Tiefgaragen-Baustelle hinter der Sparkasse Imst<br />

Ein möglicher archäologischer Fund in einer der – für die<br />

Stadtentwicklung momentan – wichtigsten Baustellen ließ jüngst<br />

die Alarmglocken schrillen. Vielmehr läutete das Telefon beim<br />

Bundesdenkmalamt, da sich in der Baugrube für die künftige<br />

Sparkassen-Tiefgarage „mögliche prähistorische Funde“ befinden<br />

könnten. Als Erstmaßnahme wurde eine archäologische Baubegleitung<br />

von Seite der Behörde verordnet, wie die Nachforschungen<br />

der rundsCHAU ergaben.<br />

Von Thomas Parth<br />

Alarmiert von dritter Seite wurde<br />

das Bundesdenkmalamt, Landeskonservatorat<br />

für Tirol, und auf<br />

mögliche „archäologisch interessante<br />

Funde“ bei der Sparkassen-<br />

Tiefgarage aufmerksam gemacht.<br />

„Anhand der mitgeschickten Fotos<br />

wurde versucht, von unserer Seite<br />

aus den Fund zu bewerten“, berichtet<br />

Mag. Johannes Pöll im RS-Telefonat<br />

von der Fundmeldung. Leider<br />

seien weitere Sicherstellungen vor<br />

Ort nicht mehr möglich gewesen,<br />

da im Zuge der laufenden Bauarbeiten<br />

bereits Material weggebaggert<br />

war. „Als Behörde erteilten wir<br />

dann dem Bauträger die Auflage, die<br />

Baustelle archäologisch begleiten zu<br />

lassen“, informiert Pöll. Aus einer<br />

Firmenliste an archäologisch tätigen<br />

Unternehmen wählte der Bauträger<br />

die Firma „Ardis“ von Mag. Karsten<br />

Wink aus. „Man schaut sich die<br />

Fundstelle während der Bauarbeiten<br />

an, möglichst ohne dabei die Bauarbeiten<br />

zu stören. Man kann dabei<br />

nicht ausschließen, beim Abtragen<br />

auf weitere Funde zu stoßen. Deshalb<br />

ist eine qualifizierte Begleitung<br />

der Bauleitung nötig“, weiß Mag.<br />

Pöll vom Denkmalamt. Weil die<br />

baubegleitenden, archäologischen<br />

Maßnahmen zeitgleich zum Bauvorhaben<br />

stattfinden, wird in diesem<br />

Bereich großer Wert auf einen<br />

engen Kontakt zu den Baufirmen<br />

gesetzt – nicht zuletzt, um Bauverzögerungen<br />

oder gar einen Baustopp<br />

zu vermeiden.<br />

Kein Friedhofsfund. Archäologe<br />

Christoph Haller von „Ardis“<br />

im RS-Gespräch: „Momentan<br />

können wir noch nicht genau abschätzen,<br />

worum es sich bei der offengelegten<br />

Kulturschicht handelt. Eine<br />

Kulturschicht will in diesem Fall heißen,<br />

dass wir auf Hüttenlehm gestoßen<br />

sind, was eine menschliche Nutzung<br />

vermuten lässt. Auch stießen<br />

wir auf – wahrscheinlich – mittelalterliche<br />

Keramiken. Diese sind jedoch<br />

zu klein, um eine nähere Datierung<br />

zuzulassen.“ Die weiteren, teilweise<br />

händisch durchgeführten Grabungen<br />

haben weitere Hinweise auf menschliche<br />

Spuren ergeben. „Circa 40, <strong>50</strong><br />

Zentimeter unter der Oberfläche haben<br />

wir das Areal erkundet. Steine<br />

in unregelmäßiger Flucht sowie eine<br />

Feuerstelle mit Knochenresten und<br />

verbranntem Lehm sind dabei gesichtet<br />

worden. Da die Keramiken keine<br />

Datierung zulassen, setzen wir auf die<br />

C14-Methode, um die gefundenen<br />

Kohlenstoffreste näher zu bestimmen“,<br />

bestätigt Haller. Angesprochen<br />

auf die Knochenfunde: „Nein,<br />

es handelt sich um keinen Friedhof<br />

oder menschliche Knochenreste,<br />

wie bereits die Paläoarchäologin in<br />

unserem Team bestätigte. Die Knochenfunde<br />

um die besagte Feuerstelle<br />

sind, wenn man so will, Essensreste.“<br />

Die wohl momentan brisanteste Baustelle in Imst: Die Baugrube für die künftige<br />

Sparkassen-Tiefgarage bekam eine „archäologische Baubegleitung“ verordnet.<br />

Bauverzögerungen oder gar ein Baustopp waren bis Redaktionsschluss nicht zu<br />

befürchten.<br />

RS-Foto: Parth<br />

Es konnten keine intakten Strukturen freigelegt werden. Allerdings sind Reste von<br />

Siedlungsspuren evident vorhanden: Hüttenlehm, Keramik, befestigte Horizonte.<br />

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Derzeit ließen sich die Funde nach<br />

dem Ausschlussverfahren als „nicht<br />

prähistorisch“ und zeitlich „eher Mittelalter<br />

aufwärts“ einordnen. „Wobei<br />

Mittelalter auch 16. Jahrhundert<br />

heißen kann. Aber darüber wird die<br />

Radiocarbon-Analyse Aufschluss geben“,<br />

schließt Haller.<br />

Krabacher zeigt was hinter den Zahlen steht.<br />

RUNDSCHAU Seite 12 9./10. Dezember 2015

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