IM KW 50

Der weit über die Landesgrenzen hinaus bekannte Imster Künstler
Erwin Reheis lud anlässlich der vorgezogenen Kunststraßen-
Vernissage zu einem Streifzug durch seine Reisebilder, begleitet
von Künstlerfreunden und hoher Politik, musikalisch umrahmt
vom Robert Sölkner Trio. StR.in Brigitte Flür freute sich in ihrer
launigen Eröffnungsrede über den Besuch von „Hausherren“
Bgm. Stefan Weirather, Landtagspräsident DDr. Herwig van Staa
sowie einiger bekannter Größen der heimischen Kunstszene wie
Peter Blaas, Reiner Schiestl, Elmar Peintner, Franz Posch oder
Reinhold Traxl.
Von Friederike Bundschuh
Als Freund und Wegbegleiter von
Erwin Reheis zitierte Landtagspräsident
DDr. Herwig van Staa in seiner
Eröffnungsrede Georges Braque:
„Die, die Augen haben, wissen doch
genau, wie bedeutungslos Worte sind
für das, was sie sehen“ und drückte
damit aus, was sich die vielen Besucher
dachten. Die Bilder sprechen
für sich, nehmen einen „gefangen“
und regen die Phantasie des Betrachters
zu eigener Interpretation an. Allen
gemein ist, dass sie einerseits beruhigend
wirken und den Betrachter
durch ihre warmen Farben erfreuen,
andererseits wird vorwiegend in
den Rohrfederzeichnungen Gesellschaftskritik,
wenn auch in subtiler
Form, geübt. In allen Techniken
kommt aber die persönliche Befindlichkeit
des Kunstschaffenden zum
Ausdruck – und macht damit Erwin
Reheis Malereien und Zeichnungen
unverwechselbar.
Jüngste Malreisen. Meister
Erwin zeigt Reisebilder aus unterschiedlichen
Schaffensphasen. So
finden sich neben in warmen Farben
gehaltenen Ölbildern auch Rohrfederzeichnungen,
teils mit Sepia und
Kasslerbraun. Entstanden sind die
Werke während seiner Malreisen
Erwin Reheis: Reisebilder
Vernissage in der Galerie Theodor von Hörmann
nach Spanien und Süditalien. In
Matera in der Basilikata skizzierte er
mit Rohrfeder (Kalamoi) in schnellem
Strich Burgen, Kirchen, Klöster,
Kathedralen oder Stadtansichten aus
ungewöhnlichen Perspektiven. Der
Betrachter taucht ein in die unergründliche
Tiefe der Gedanken, die
den Künstler während seiner Arbeit
inspirieren und die durchaus auch
nachdenklich stimmen können. Die
letzte Reise führte ihn nach Spanien.
Dort entwickelte er eine neue künstlerische
Seite. Die dort entstandenen
Bilder, die fast „vertraut“ anmuten,
sind mit Rohrfeder gezeichnet, aber
farblich unterlegt, bevorzugt in Sepia
und Kasslerbraun. Einsam auf
seinen Malreisen ist Erwin nie, wird
er doch gerne von Franz Posch oder
Reinhold Traxl begleitet.
Zukunftspläne. Die
RUNDSCHAU fragt künftige Projekte
nach: „Geplant ist ein Grafikbuch.
Es geht um Autos, die einen
zehnprozentigen Touch von einer
Mischung aus Auto und Insekt in
sich tragen – entstehen soll eine
Odyssee durch allerlei Kurioses,
Wundersames und Absurdes, folgend
Fellinis Film ,Satyricon‘.“ Aha,
in recht „schräger“ Richtung soll es
demnach weitergehen. Also Meister
Erwin, deine Freunde und Fans sind
Fröhliche Gesichter und einiges an Imster „Who is Who“ bei der gelungenen, sehr
gut besuchten, vorgezogenen Kunststraßen-Vernissage.
RS-Fotos: Bundschuh
Im Kreise von Freunden und Familie: Herwig van Staa, Hanni Jenni, Erwin Reheis
und Cousin Roland Reheis (v.l.)
gespannt und freuen sich schon auf
die Präsentation dieses ungewöhnlichen,
aber doch sehr aktuell anmutenden
Grafikbuches! Ausstellungsdauer:
Noch bis zum 16. Jänner
2016; Infos: www.kultur-imst.at
Jazzknödel x2 im Hirschen und im Linserhof
(mst) Am Donnerstag, dem 10. Dezember,
findet die 39. Ausgabe des
Jazzknödels im GH Hirschen in Imst
statt. Ab 20 Uhr lässt die Formation
„Four“ die Musik von Miles Davis in
einem frischen und zeitgemäßen Gewand
erstrahlen. Besetzung: Christian
Sonderegger, Trompete; Philipp Sonderegger,
Piano; Raphael Keuschnigg,
Holy Christmas
Live im Stamserhaus – Stergin & Betts
(mst) Die „Christmas Mini Tour“ führt Stergin & Betts von London
über Innsbruck (Treibhaus) und Landeck (Altes Kino) zum
nächsten Stop ins Museum Stamserhaus in Wenns am Sonntag,
dem 13. Dezember, ab 18 Uhr.
Der Tiroler Vinzenz Stergin lebt
nun schon seit sieben Jahren in der
britischen Metropole London. Der
vielseitige Produzent, Komponist,
Schauspieler und Filmemacher bewegt
sich musikalisch in den verschiedensten
Genres. Der rote Faden
der sich durch seine Arbeiten zieht,
ist seine originelle unkonventionelle
Herangehensweise, der Spaß im jeweiligen
Medium und das Streben
nach interessanten Ideen, Sounds
und Melodien. Er und sein musikalischer
Partner, Schlagzeuger Adam
Betts, kreieren mit „Stergin & Betts“
ein lautes, verspieltes Set mit wilden
Rock-Riffs, einfachen Melodien,
elektronischen Nuancen – und würde
man nicht hinsehen, könnte man
meinen, eine mehrköpfige Band stehe
vor einem auf der Bühne.
Drums; Flo Hupfauf, Bass. Beginn:
20 Uhr. Am 20. Dezember gibt’s dann
einen speziellen „Weihnachtsknödel“
im Hotel Linserhof in den Imster Teilwiesen.
Das Saxophon-Quartett „Saxofour“
(Wolfgang Puschnig, Christian
Maurer, Florian Bramböck und Klaus
Dickbauer). Reservierung erbeten: hotel@linserhof.info
oder 05412 66415.
Am kommenden Sonntag live im Stamserhaus
in Wenns: Stergin & Betts
Live-Termine. Donnerstag,
10. Dez.: Treibhaus Innsbruck (21
Uhr); Freitag, 11. Dez.: Musik Mittel
Schule Imst (10 Uhr) und Livebar
Sölden (21 Uhr); Samstag, 12.
Dez.: Altes Kino Landeck mit der
Upperland Funkband (20.30 Uhr).
RUNDSCHAU Seite 46 9./10. Dezember 2015
Foto: Stergin & Betts