WISSEN Riesiger Schachtofen zum Brennen des Kalkes. Auch in Farben wird Kalk verarbeitet und wird als Schotter, Splitt oder Sand an die Bauwirtschaft geliefert, und findet im Umweltschutz oder in der Landwirtschaft Verwendung. AUS KALKSTEIN WIRD KALK Kalkstein und auch der verwandte Dolomitstein verändern beim Erhitzen ihre chemische Zusammensetzung. Bei Temperaturen zwischen 900 und 1200 °C wird der Kalkstein (CaCO 3 ) in gasförmiges Kohlendioxid (CO 2 ) und Calciumoxid (CaO = Branntkalk) zerlegt. Die Aufgabe eines guten Kalkbrenners besteht also darin, möglichst viel natürliches Kohlendioxid aus dem Stein zu treiben. Der graue, schwere Kalkstein wird zum begehrten, schneeweissen, leichten Kalk. Dabei kommen zwei Arten von Öfen zum Einsatz: Der Schachtofen: Rund 30 Meter über dem Erdboden befindet sich die so genannte Gichtbühne des Schachtofens. Über diese gelangen die Kalksteine in ein senkrecht stehendes, zylinderähnliches Brennaggregat und rutschen danach langsam in die Brennzone. In der Brennzone wird das mineralisch gebundene Kohlendioxid abgespalten. Der nun gebrannte Kalk sinkt weiter nach unten, durchläuft die Kühlzone und wird am untersten Ende des Schachtofens abgezogen. Für den Brennprozess können alle festen, flüssigen und gasförmigen Brennstoffe eingesetzt werden. Dabei werden die festen Brennstoffe – wie Kohle und Koks – dem Kalkstein vor der Beschickung zugemischt, während die übrigen Brennstoffe in der Brennzone zugeführt werden. Der Drehrohrofen: Im Gegensatz zum feststehenden, senkrechten Schachtofen sind Drehrohröfen leicht geneigte, zylindrische Rohre, die sich um ihre Längsachse drehen. Die Länge eines solchen Ofens kann bis zu 120 Meter betragen. Der Durchmesser der Drehrohre liegt zwischen vier und fünf Metern. Bei diesem Ofentyp wird der Kalkstein am leicht erhöhten Ende aufgegeben und durchwandert durch die Drehbewegung langsam den Ofen. Am Ende des Ofens, direkt beim Eintritt der Flamme, wird der fertige Branntkalk über einen Kühlrost oder Kühlschacht abgezogen. Wegen der hohen Temperaturen sind die Brennaggregate mit feuerfesten Steinen (Dolomit- oder Magnesitsteinen, Schamotte) ausgemauert. DER VIELSEITIGE ROHSTOFF Ob im Haus- oder Strassenbau verwendet oder bei der Produktion von Eisen und Stahl, Glas und Kunststoffen, zahlreichen Hygieneartikeln, Papier und Schmuck, Lebensmitteln und Getränken eingesetzt — der Rohstoff Kalk ist allgegenwärtig und aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken. Die Hauptprodukte der Kalkindustrie sind Kalkstein, Kalksteinmehl, Kalkhydrat, Feinkalk. Kalkhydrat entsteht durch die Reaktion von Branntkalk mit Wasser; der Kalk wird «gelöscht». Dieser chemische Vorgang, der auch als Hydratation bezeichnet wird, setzt Wärme frei. Aus der Verbindung von Branntkalk (CaO) und Wasser (H 2 O) entsteht Kalkhydrat (Ca(OH) 2 = Calciumhydroxid). Beim Ablöschen von nur 100 g Calciumoxid entsteht ausreichend Wärme, um einen Liter Wasser um circa 25° C zu erwärmen. Für den Löschvorgang werden in der Kalkindustrie spezielle Löschmaschinen eingesetzt, die «trocken löschen». Das heisst, die zugesetzte Wassermenge wird exakt so dosiert, dass als Endprodukt ein trockenes Pulver entsteht. Fotos: Shutterstock.com / Christian Kobierski / Severija 16 one X 5 / 2015
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