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Lohnverhandlungen<br />
Wirtschaftskammervizepräsident Ing. Edi Fischer verlangt<br />
Mäßigung bei den Lohnverhandlungen<br />
im Herbst!<br />
Die Lohnverhandlungen im Herbst<br />
werfen ihre Schatten voraus und stehen<br />
wohl unter dem Einfluss der Nationalratswahl.<br />
Das ist sehr schlecht,<br />
denn der Blick für die Wirtschaftsrealität<br />
ist oft verstellt. Neben Mäßigung<br />
bei den Ist-Lohnerhöhungen<br />
braucht es vor allem die Bereitschaft<br />
des ÖGB zu flexiblen Arbeitszeiten.<br />
ÖGB soll sich in Sachen Arbeitszeitflexibilisierung<br />
öffnen und<br />
endlich europäisch denken!<br />
Europa sollte endlich in den Köpfen<br />
der Gewerkschafter ankommen. Sie<br />
sollten sich vom sturen Klassenkampf<br />
verabschieden und erkennen, dass<br />
man in der EU nur wettbewerbsfähig<br />
ist, wenn in Sachen Rechtsvorschriften<br />
und Sozialleistungen Waffengleichheit<br />
herrscht. Die neue und moderne<br />
Arbeitswelt lässt sich nicht in<br />
ein enges Zeitkorsett zwängen, sie<br />
braucht Luft zum Atmen.<br />
Gerade ausländische Betriebe haben<br />
mit der österreichischen Sozialpartnerschaft<br />
so ihre Probleme. Das dürfte<br />
mit Grund dafür sein, dass Industriebetriebe<br />
wieder abwandern, weil<br />
ihnen die starren Arbeitszeiten wettbewerbsmäßig<br />
schwer zu schaffen<br />
machen.<br />
Wer will schon täglich mit dem Gesetz<br />
in Konflikt kommen und drakonische<br />
Strafen zahlen, nur weil er betriebswirtschaftlich<br />
erfolgreich ist<br />
und Aufträge rasch abarbeiten muss.<br />
Dieses Unding sollte der Vergangenheit<br />
angehören. Unsere Betriebe müssen<br />
dann arbeiten können, wenn sie<br />
Aufträge haben und sollen auch die<br />
dafür notwendige Mehrarbeitszeit<br />
auf Betriebsebene regeln können, so<br />
die abschließende Forderung.<br />
Wirtschaftskammervizepräsident Ing. Edi Fischer: Die Hauptlast für den Sozialstaat<br />
tragen so oder so die Unternehmer. Sie müssen ja auch die Gesamtsumme<br />
aller Beiträge – d. h. die Bruttogehälter und die Lohnnebenkosten der Arbeitnehmer<br />
- erwirtschaften und abführen, ungeachtet der Ertragssituation.<br />
<strong>Vorarlberg</strong>er Wirtschaft speist<br />
mehr denn je die sozialen Töpfe<br />
2012 wurden in <strong>Vorarlberg</strong> 1,55 Mrd.<br />
Euro (+7,8%) an Sozialbeiträgen aufgebracht.<br />
Die Sozialbeitragslast hat<br />
sich dabei weiter Richtung Arbeitgeber<br />
verschoben. Hohe Beschäftigung,<br />
relativ niedrige Arbeitslosigkeit, ein<br />
Überwinden der Krise durch mehr<br />
Wachstum, das alles ließ auch die<br />
Summen anwachsen, die für die Aufrechterhaltung<br />
von Krankenversicherung,<br />
Pensionsversicherung, Fami-<br />
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Wirtschaft Aktiv Sept. / 13