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premiere im neuen theater<br />
Joël Pommerat<br />
Die Wiedervereinigung der<br />
beiden Koreas<br />
Deutsch von Isabelle Rivoal<br />
Eine Frau trennt sich von ihrem Mann nach zwanzig Jahren vermeintlich<br />
erfüllter Ehe, denn »Liebe reicht nicht«, wie sie ihrem verdutzten<br />
Partner mitteilt. Eine andere Frau erfährt an ihrem Hochzeitstag,<br />
dass ihr Bräutigam mit all ihren Schwestern ein Verhältnis<br />
hatte. Eine weitere Frau erklärt ihren Arbeitskolleginnen, dass ihre<br />
Trennung nur eine taktische Erziehungsmaßnahme sei, nicht ahnend,<br />
dass der Ehemann bereits tot über ihr baumelt … Oder: Ein<br />
Ehemann erklärt seiner dementen Frau jeden Tag aufs Neue geduldig,<br />
wer er ist, und ein Paar tut so, als hätte es Kinder, um die Leere<br />
ihrer Ehe zu überspielen … Nicht weniger als 27 Frauen und 24<br />
Männer bringen in knapp zwanzig Episoden überraschende Spielarten<br />
der Liebe zum Leuchten. Auch wenn die Aussicht, dass zwei<br />
Liebende tatsächlich das Glück in der Liebe finden werden, in dem<br />
Stück ungefähr so möglich scheint wie die Wiedervereinigung der<br />
beiden Koreas.<br />
Joël Pommerat entwirft einen ebenso abgründigen wie komischen Reigen um<br />
die Unwägbarkeiten der Liebe. Entstanden sind funkelnde virtuose Miniaturen<br />
des Scheiterns, die scheinbar ganz nebenbei auch die Frage stellen, welchen Preis<br />
wir für die Liebe gewillt sind zu bezahlen. Der Autor und Regisseur Joël Pommerat,<br />
neben Yasmina Reza der bedeutendste Gegenwartsdramatiker Frankreichs,<br />
schreibt seit 25 Jahren <strong>Theater</strong>stücke. Für seine <strong>Theater</strong>arbeiten wurde er mehrfach<br />
u. a. mit dem wichtigsten französischen <strong>Theater</strong>preis, dem Prix Molière,<br />
ausgezeichnet.<br />
Regie Stefan Otteni Bühne Anne Neuser kostüme Sonja Albartus<br />
premiere 8. Oktober <strong>2016</strong> Spielort Neues <strong>Theater</strong><br />
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