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wiederaufnahme in der reithalle<br />
wiederaufnahme im neuen theater<br />
Wolfgang Herrndorf<br />
Bilder deiner großen Liebe<br />
Nach dem gleichnamigen Romanfragment / Bearbeitet von Robert Koall<br />
Ein Mädchen öffnet die Tore einer Anstalt und läuft ins Freie, barfuß,<br />
mit zwei Überlebensdosen Tabletten in der Tasche ihrer Cargohosen.<br />
Auf ihrem Weg ins Offene durchquert sie eine verzauberte Landschaft<br />
voller Wunder, in der es Pappelsamen schneit und der süße Duft von<br />
Lichtnelken durch die Nächte strömt, und begegnet ihren rätselhaften<br />
Bewohnern: einem taubstummen Jungen, der ihr bereitwillig antwortet,<br />
einem Jäger, der neben seiner Waffe tot im Wald liegt, einem<br />
Schriftsteller, der in zwei Zimmern eine kranke Frau und die Erinnerung<br />
an ein Kind aufbewahrt, und einem philosophischen Binnenschiffer,<br />
oder Bankräuber im Ruhestand?, mit dem sie sich jedenfalls<br />
auf Anhieb glänzend versteht und der sie flußaufwärts mitnimmt. Für<br />
alle Träumer und Suchenden, die sie auf ihrer langen Wanderschaft<br />
trifft, wird die Begegnung mit Isa zu einer Begegnung mit sich selbst.<br />
Wolfgang Herrndorfs unvollendetes Romanfragment, das der Dresdner Dramaturg<br />
Robert Koall zu einer kraftvollen und sensiblen <strong>Theater</strong>fassung verdichtete,<br />
ist eine geheimnisvolle und bildmächtige Parabel auf die unbändige Kraft des<br />
Lebendigseins – aber auch auf die Unbehaustheit im eigenen Dasein, die Suche<br />
nach Licht und einer unkündbaren Beziehung.<br />
»Eine großartige Solo-Show für Nina Gummich – und ein herzzerreißend<br />
lebensbejahender Tanz über den Abgrund.« (Potsdamer Neueste Nachrichten)<br />
Lutz Seiler<br />
Kruso<br />
Stück von Dagmar Borrmann nach dem gleichnamigen Roman /<br />
In einer Einrichtung für das <strong>Hans</strong> <strong>Otto</strong> <strong>Theater</strong><br />
Edgar studiert Dichtung, doch es gelingt ihm nicht, zum Kern seiner<br />
Kunst vorzustoßen. Als seine Freundin bei einem Unfall stirbt,<br />
geht er los, auf die Flucht, in die entfernteste Ecke seiner Heimat,<br />
nach Hiddensee. Arbeit und Unterkunft findet er als Abwäscher<br />
in einem Ferienrestaurant. Dort trifft er auf eine sonderbare Gemeinschaft<br />
von Fernesuchern, Randexistenzen und Auserwählten<br />
− »Eskaas«, Saisonkräfte, wie er. Mit ihrem Oberhaupt, dem<br />
Offizierssohn Krusowitsch aus Potsdam, verbindet ihn bald eine<br />
intensive Freundschaft. Kruso, der seine Schwester an das Meer<br />
verlor, lebt dafür, all jene vor dem Schritt über die letzte Grenze<br />
zu bewahren, die mit dem Sehnsuchtsblick hinüber zur anderen<br />
Seite der Welt, nach Dänemark, gekommen sind: die »Schiffbrüchigen«.<br />
Sie werden getauft, gespeist, behaust, auf daß sie Einsicht<br />
in ihre wahre, die innere Freiheit gewinnen und heimkehren können,<br />
um dort die Verhältnisse aufzusprengen. Als sich am Ende<br />
dieses Sommers von 1989 die Grenzen öffnen, leert sich die Insel.<br />
Krusos Jünger zerstreuen sich. Nur Ed bleibt an seiner Seite. Ihm<br />
vermacht Kruso seinen Lebensauftrag: Finde meine Schwester …<br />
Für »Kruso« erhielt Lutz Seiler den Deutschen Buchpreis und den Uwe-Johnson-Preis.<br />
Der Autor lebt in Wilhelmshorst bei Potsdam und in Stockholm.<br />
Regie Tobias Wellemeyer Bühne+Kostüme Matthias Müller<br />
musik+video Marc Eisenschink Spielort Reithalle<br />
»Regisseur Elias Perrig gibt dem Roman eine eigene, eine unverwechselbar<br />
theatralische Realität. (Mit einem) Ensemble, das hier zu Hochform aufläuft.«<br />
(rbb Kulturradio)<br />
Regie Elias Perrig Bühne+Kostüme Marsha Ginsberg<br />
Spielort Neues <strong>Theater</strong><br />
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