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premiere im neuen theater<br />
Alan Ayckbourn<br />
Familiengeschäfte<br />
Deutsch von Gottfried und Inge Greiffenhagen<br />
Idealismus und Geschäft sind kein Widerspruch! Davon ist Jack<br />
überzeugt. Als er aus der Tiefkühlbranche an die Spitze der familieneigenen<br />
Möbelfirma wechselt, schwört er die Sippschaft auf eine Unternehmensethik<br />
ein, die diesen Begriff auch verdient: auf gegenseitiges<br />
Vertrauen und ehrliche Arbeit. Schnell aber merkt er, dass es<br />
nicht mit rechten Dingen zugeht in seinem Familienbetrieb. Als er einen<br />
Detektiv einschaltet, wird die Familie nervös. Sämtliche näheren<br />
Verwandten haben sich nämlich entschieden, die Grenze zwischen<br />
kleiner Gefälligkeit und Bestechung flexibel zu interpretieren. Und<br />
die Mafia hilft ihnen dabei. Mit anderen Worten: Die Firma blüht auf<br />
einem Sumpf aus Korruption und schmutzigen Geschäften. Da wird<br />
ein Privatdetektiv schnell zum Problem. Dafür, dass er seine Ermittlungsergebnisse<br />
nicht an den Staatsanwalt weiterleitet, will er – Geld.<br />
Viel Geld. Und bald steckt der rechtschaffene Jack bis zum Hals mit<br />
in dem Sumpf, den er trockenzulegen gedachte. Die Zwänge des Systems<br />
halt. So kommt es zu allerlei aberwitzigen Verwicklungen mit<br />
Geldkoffern, Ehekrisen und Leichen in der Badewanne. Bis auch der<br />
letzte Rest von Moral wie eine Supernova verglüht.<br />
Das Stück vom Komödien-Altmeister Ayckbourn ist eine bissige Satire über<br />
korrupte Wirtschaftspraktiken, die unsere Gesellschaft bis in ihr Kapillarsystem<br />
durchdringen. Es bietet reichlich Action, Slapstick, Wortwitz und eine<br />
Ansammlung liebevoll gezeichneter gieriger, neurotischer, betrügerischer netter<br />
Typen mit seltsamen Obsessionen. Eine ganz normale Familie eben.<br />
€ €<br />
Regie Tobias Wellemeyer Bühne Alexander Wolf<br />
kostüme Ines Burisch premiere 3. Dezember <strong>2016</strong><br />
Spielort Neues <strong>Theater</strong><br />
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