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premiere in der reithalle<br />
Paula Stenström Öhman<br />
People Respect Me Now<br />
Deutschsprachige Erstaufführung<br />
Aus dem Schwedischen von Ute Scharfenberg<br />
An einer Schule gab es einen Vorfall. Was genau passierte, bleibt zunächst<br />
ungewiß, aber im Raum steht: Es hatte mit Gewalt zu tun.<br />
Es scheint mehrere Täter zu geben, die nicht zusammenpassen,<br />
unter ihnen zwei Schüler, ein Lehrer, ein Vater … Wie ein kriminalistisches<br />
Puzzlespiel rekonstruiert das Stück das Geschehen und<br />
fragt, was dazu führte. Es bringt uns zu den Schülern, in die Familien,<br />
ins Lehrerzimmer, in die Elternrunde, ins Jugendamt. Es zeigt<br />
uns im O-Ton, wie die Figuren, ob jung oder erwachsen, leben, wie<br />
sie an ihren Haltungen arbeiten, welche Entscheidungen sie treffen<br />
in einer Zeit, in der Sicherheiten schwinden, Verhältnisse sich verflüssigen<br />
und das Vertrauen in Recht und Gerechtigkeit, auch in eigene<br />
Handlungsmacht, zunehmend vergeht – in der das System sich<br />
fundamental wandelt. Einfühlsam, aber auch provokant, mit einem<br />
feinen Gespür für Humor und Hintersinn, stellt es in seinen Szenen<br />
und Berichten eine Gesellschaft auf den Prüfstand, die ins Rutschen<br />
gerät. Einfache Antworten gibt es hier nicht, Abschiebung von Verantwortung<br />
auf andere oder »die Gesellschaft« auch nicht. Ein Satz<br />
wird zum Kerngedanken: »Jetzt bin ich vom Thema abgekommen,<br />
aber das hängt zusammen. Alles hängt zusammen.«<br />
Paula Stenström Öhman, Mankell-Stipendiatin und Preisträgerin der schwedischen<br />
Ibsengesellschaft, schrieb das Stück 2015 auf der Grundlage von Recherchen.<br />
Es vertrat Schweden auf dem Festival New Nordic Drama <strong>2016</strong>.<br />
Regie Annette Pullen Bühne Iris Kraft Kostüme N. N.<br />
Premiere 10. Dezember <strong>2016</strong> Spielort Reithalle<br />
Koproduktion mit der Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf.<br />
Studioproduktion des 3. Studienjahrs Schauspiel.<br />
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