15 JAHRE BOLOGNA-REFORM Quo vadis Ingenieurausbildung?
2016_VDI-VDMA-Mercator-Studie-15_Jahre_Bologna-Reform
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30 Bestandsdaten<br />
Die Verschlechterung der Betreuungsverhältnisse<br />
ist ein Aspekt, der bei der Diskussion um die internationale<br />
Wettbewerbsfähigkeit der Hochschulen in<br />
Deutschland (vgl. Kap. 3.2) von Relevanz sein könnte.<br />
4.6 Studienabbruchquoten<br />
Die Studienabbruchquote ist in den Ingenieurwissenschaften<br />
deutlich höher als der Vergleichswert über<br />
alle Fächer. Dabei liegt die <strong>Quo</strong>te an den Universitäten<br />
deutlich höher als an den Fachhochschulen.<br />
Die Studienabbruchquote ist in den universitären<br />
Bachelor-Ingenieurstudiengängen im Vergleich der<br />
Absolventenjahrgänge 2010 und 2012 deutlich gesunken<br />
(von 48 % auf 36 %). Dies kann damit zusammenhängen,<br />
dass die Veränderung der Studienstruktur in<br />
diesen Zeitraum fällt. An den Fachhochschulen blieb<br />
die <strong>Quo</strong>te annähernd gleich (von 30 % auf 31 %) (vgl.<br />
Abb. 13).<br />
Auffällig sind die im Vergleich deutlich niedrigeren<br />
Abbruchquoten von weiblichen Studierenden (vgl.<br />
Autorengruppe Bildungsberichterstattung 2014,<br />
Tabelle F4-2A): An Universitäten brachen in den<br />
ingenieurwissenschaftlichen Studiengängen im Absolventenjahrgang<br />
2012 37 % der männlichen und 33 %<br />
der weiblichen Studierenden ihr Bachelorstudium ab.<br />
An den Fachhochschulen waren es 32 % der männlichen<br />
gegenüber 26 % der weiblichen Studierenden.<br />
Im Nationalen Bildungsbericht wird zudem auf<br />
deutliche Unterschiede zwischen den Abbruchquoten<br />
deutscher und ausländischer Bachelor-Studierender<br />
verwiesen. Mit Ausnahme der Studierenden aus Asien<br />
liegt die Abbruchquote ausländischer Studierender<br />
deutlich höher (vgl. Autorengruppe Bildungsberichterstattung<br />
2014, S. 132).<br />
4.7 Entwicklung der<br />
Absolvent/-innenzahlen<br />
Der Anteil der Absolvent/-innen der Ingenieurwissenschaften<br />
an allen Hochschulabsolvent/-innen lag 2011<br />
in Deutschland mit 14 % etwas über dem OECD-Mittelwert<br />
von 12 % (Angabe für das Jahr 2011).<br />
Der Blick auf Vergleichszahlen aus dem Jahr 2000<br />
zeigt jedoch, dass der Anteil der ingenieurwissenschaftlichen<br />
Absolvent/-innen (bezogen auf alle<br />
Abschlüsse) sich in Deutschland verringert hat: Im<br />
Jahr 2000 lag Deutschland mit einem Anteil von 19 %<br />
unter den europäischen Ländern auf Platz 3, während<br />
es sich 2011 mit Belgien Platz 6 teilte (hinter Finnland,<br />
Schweden, Spanien, Italien und Österreich)<br />
(vgl. Autorengruppe Bildungsberichterstattung 2014,<br />
Tab F5-5web). 11<br />
Studienabbruchquote an Universitäten und Fachhochschulen 2010 und 2012 in %<br />
60<br />
50<br />
Absolventenjahrgang 2010<br />
Absolventenjahrgang 2012<br />
48<br />
40<br />
30<br />
28<br />
28<br />
36<br />
33<br />
30<br />
31<br />
35<br />
33<br />
36<br />
23<br />
20<br />
19<br />
10<br />
0<br />
Insgesamt<br />
Ingenieurwissenschaften<br />
FH Insgesamt<br />
FH<br />
Ingenieurwissenschaft<br />
Universität Insgesamt<br />
Universität<br />
Ingenieurwissenschaft<br />
Nur deutsche Studierende, die zu den Absolventenjahrgängen 2010 und 2012 gehören. Die wichtigsten Studienanfängerjahrgänge sind 2006 und 2007 bzw. 2008<br />
und 2009 für den Bachelorabschluss, 2004 bis 2006 bzw. 2006 bis 2008 für die Abschlüsse Diplom, Magister, Staatsexamen. Darüber hinaus gehen weitere<br />
Anfängerjahrgänge in die Analyse ein.<br />
Quelle: Nationaler Bildungsbericht 2014, Tab F4-2A, nach der Studienabbruchuntersuchung des DZHW 2014<br />
Abbildung 13 Studienabbruchquote an Universitäten und Fachhochschulen 2010 und 2012<br />
11<br />
Zu berücksichtigen ist dabei, dass es sich je nach Land etwas unterscheiden kann, welche Fächer zu den Ingenieurwissenschaften gezählt<br />
werden.