SchlossMagazin Bayerisch-Schwaben September 2016
Schloss Magazin Bayerisch-Schwaben 09-2016
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42 | sport + spass | islandpferde<br />
Text Georg Johannes Miller<br />
Fotos licht-stimmungen.de,<br />
Georg Johannes Miller, Wikimedia<br />
Islandpferde<br />
Die Pferde mit dem<br />
vierten und fünften Gang<br />
Das Islandpferd, auch Isländer oder Islandpony genannt, ist eine aus Island stammende,<br />
vielseitige und robuste Pferderasse. Es gehört zu den Gangpferden, da die meisten von<br />
ihnen nicht nur über die Grundgangarten Schritt, Trab und Galopp verfügen, sondern<br />
zusätzlich über die genetisch fixierten Gangarten Tölt und Pass. Isländer reiten sich fast<br />
erschütterungsfrei, was ihre große Beliebtheit mitbedingt.<br />
Pferde sind intelligente Wesen. Diese Gattung hat<br />
schon mehr als 60 Millionen Jahre auf der Erde zugebracht<br />
und überlebt, was nicht allen Tierarten gelungen<br />
ist. Der Grund dafür war wohl bei den Pferden die ständige<br />
Bereitschaft, sich an neue Gegebenheiten anpassen zu<br />
können. Die letzte, an die sich das Pferd anpassen musste,<br />
war der Mensch. Das ursprünglich in der Steppe wild lebende<br />
Pferd wurde vom Menschen gezähmt und zur Arbeit abgerichtet.<br />
Heute wird das vorwiegend nur noch in Schauvorführungen<br />
demonstriert. Doch Pferde waren vor nicht allzu<br />
langer Zeit Arbeits- und Kriegstiere, ohne die es kein Fortkommen<br />
gegeben hätte. In der heutigen Zeit verbringt der<br />
Mensch viel Freizeit mit seinem Pferd. Und wenn unter Reitern<br />
geheiratet wird, darf der beste Freund in der Familie<br />
nicht fehlen. Der Mensch war es dann auch, der unterschied<br />
liche Pferderassen gezüchtet hat: Vom weit unter einem Meter<br />
großen Minipony bis zum Shirehorse, das heute mehr als<br />
zwei Meter hoch ist, tummeln sich zur Freude der Menschen<br />
heute viele Pferderassen auf der Erde.<br />
Eine Rasse konnte sich fast ohne menschliche Einflussnahme<br />
1000 Jahre erhalten: Es sind die Pferde aus Island. Die von den<br />
Wikingern vor mehr als einem Jahrtausend mit dem Schiff auf<br />
die Insel gebrachten Tiere blieben unter sich, zumal ein Einfuhrverbot<br />
gilt, das besagt: Pferde, die von der Insel weggehen,<br />
dürfen nie mehr zurück. So wissen die isländischen Reiter<br />
ganz genau, dass sie, wenn sie an internationalen Turnieren<br />
teilnehmen, ihr Tier nicht mehr zurück in die Heimat nehmen<br />
dürfen. Dieses One-Way-Ticket hat aber dazu geführt, dass<br />
Islandpferde heute weltweit begehrt sind.