durchblick 2/2016

nenten seiner Zeit vor der Linse.
Mit Gilbert Bécaud fuhr er einen
Tag lang durch München. Mit Leonard
Bernstein war er unterwegs.
Zu seinen Aufgaben gehörten
aber nicht nur die angenehmen
Termine - auch Tod und Terror.
Als Fotojournalist war er bei dem
Massaker der palästinensischen
Terroristen während der Olympiade
in München 1972 im Einsatz,
bei dem schweren Zugunglück
in Warngau 1975, beim Geiseldrama
in Gladbeck 1988, beim
Brandanschlag in Solingen 1993,
oder bei Banküberfällen mit Geiselnahmen.
Und immer mussten
die Filme zum Büro gebracht
werden, entwickelt, ausgewertet
und die Fotos per Bildfunk an die
Zentrale übermittelt, oder direkt
weltweit gesendet werden. So
war das in den analogen Zeiten. Kein Handy, kein Laptop.
Nicht zu vergessen das Schleppen der schweren Fotoausrüstung,
meistens sogar mit komplettem Labor.
Ob roter Teppich, Catwalk, Bühne, Gericht, Atomkraftwerk
oder mit Kumpels unter Tage: immer war er mit seinen
Kameras dabei. Für seine Bildreportagen wurde er bei World-
Press und beim „Sportfoto des Jahres“ ausgezeichnet. Seit
Jahrzehnten gehört Hartmut
Reeh dem Verband
Westdeutscher Sportjournalisten
an, wo er
über 15 Jahre als Sportfotografensprecher
und
im Vorstand aktiv war.
Umso überraschender
war es, dass er im April
dieses Jahres im Auditorium
des deutschen
Fußballmuseums in
Dortmund zum Ehrenmitglied
des Verbandes
Deutscher Sportjournalisten
(VDS) - eine
sehr seltene Auszeichnung
- ernannt wurde.
Die Sportschau-Ikone
Heribert Faßbender
überreichte die Urkunde
im Beisein vieler prominenter
Ehrengäste: Dr . Reinhard Rauball (Präsident DFL und
BvB) sowie dem ehemaligen BvB-Kapitän Wolfgang Paul
und der Torwart-Legende Hans Tilkowski.
Nach seiner aktiven Karriere zog es Harmut Reeh wieder
ins Siegerland zurück. Seit über 10 Jahren ist er noch
Eines der Fotos von Hartmut Reeh, das um die Welt ging.
Die Ringer Wilfried Dietrich und Chris Taylor
immer freiberuflich als Fotojournalist (dpa) unterwegs,
auch ehrenamtlich für den durchblick.
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