OLB_IhrMagazin_Erscheinungstermin_Mai_2016
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kontinuierlich. Aber auch das wird sich<br />
mit den nachwachsenden Generationen<br />
Stück für Stück weiter verändern.<br />
Bretzger: Man kann es sich auch gar<br />
nicht aussuchen und sagen: „Den Wandel<br />
mache ich nicht mit.“ Wandel ist<br />
gut und notwendig, man lernt auch immer<br />
hinzu, wenn man die Dinge anders<br />
macht. Für ein Unternehmen gehören<br />
der Wandel des Umfelds und neue<br />
Gewichtungen zum Wettbewerb. Und<br />
auch Privatpersonen freuen sich doch<br />
insbesondere über die neuen technischen<br />
Möglichkeiten durch den digitalen<br />
Wandel. Nie waren wir flexibler und<br />
besser informiert als heutzutage. Oder<br />
wer möchte die Online-Suchmaschinen<br />
und -Enzyklopädien wieder gegen ein<br />
20-bändiges Lexikon eintauschen?<br />
Neben dem veränderten Kundenverhalten<br />
sind das niedrige Zinsniveau und die<br />
ansteigende Regulatorik Faktoren in der<br />
täglichen Arbeit. Inwiefern erschweren sie<br />
das Bankgeschäft?<br />
Tessmann: Davon ist die <strong>OLB</strong> genauso<br />
betroffen wie alle anderen Banken.<br />
Das Niedrigzinsumfeld dominiert die<br />
Bedingungen und stellt die größte<br />
Herausforderung dar. Es beschert ein<br />
schwieriges Margengeschäft, die Erträge<br />
sinken. Die Umsetzung der regulatorischen<br />
Anforderungen hingegen erhöht<br />
die Kosten und bindet Kapazitäten.<br />
Wir könnten das Klagelied der Banken<br />
singen, dass uns die Regulatorik stark<br />
trifft. Das tut sie zweifelsfrei, doch bestimmte<br />
regulatorische Themen sind<br />
wichtig und notwendig. Wir wollen die<br />
Auflagen positiv angehen und für uns<br />
nutzen, denn beispielsweise Abläufe zu<br />
standardisieren ist nicht nur eine Vorgabe,<br />
sondern vor allem etwas, was wir<br />
selber vorantreiben.<br />
Und wie sieht bei anhaltend niedrigen Zinsen<br />
die Lage für den Kunden der Bank aus?<br />
Koenig: Einerseits ist das für Kunden<br />
fantastisch, weil sie für Kredite fast<br />
keinen Zins mehr zahlen müssen.<br />
Da kann ich als Kreditnehmer ganz<br />
entspannt Investitionen planen und<br />
kalkulieren. Komplexer wird es für den<br />
vermögenden Kunden, der sein Geld<br />
anlegen will. Hier kommen Immobilien<br />
oder alternative Anlageformen in Frage,<br />
da sind wir als Bank mit unserer Beratungskompetenz<br />
gefordert. Und ganz<br />
schwierig ist der Niedrigzins für die Altersvorsorge.<br />
Hier müssen deutlich höhere<br />
Beträge angespart werden, um weiter<br />
gut versorgt zu sein. Auch in diesem<br />
Bereich sind wir für unsere Kunden da<br />
und beraten gern, welche Möglichkeiten<br />
des Vermögensaufbaus es gibt.<br />
Wie kann es der <strong>OLB</strong> in diesem anspruchsvollen<br />
Umfeld gelingen, die Ertrags- und<br />
Kostenziele zu erreichen?<br />
Katerbau: Wir haben schon ausführlich<br />
über „<strong>OLB</strong> 2019“ gesprochen. Bis Ende<br />
des Jahres 2018 investieren wir 30 Mio.<br />
Euro in diese Art Transformation der<br />
<strong>OLB</strong>. Wir werden durch Automatisierung<br />
und Digitalisierung schneller, einfacher<br />
und effizienter. Daraus ergeben<br />
sich Einsparpotenziale. Auf der anderen<br />
Seite sehen wir für uns gute Wachstumschancen.<br />
Die Konjunktur im Nordwesen<br />
ist gut, die Wirtschaft ist solide<br />
und wächst in vielen Bereichen. Und es<br />
ist eine unserer Kernaufgaben als Regionalbank,<br />
das Wachstum des Mittelstands<br />
im Nordwesten zu begleiten.<br />
Zur Kreditvergabe gehört zwingend eine<br />
robuste Kapitalbasis, für deren Ausbau<br />
Gewinne einbehalten werden müssen, andererseits<br />
freuen sich Aktionäre über eine<br />
Dividende. Wie sehen Sie hier die künftige<br />
Entwicklung?<br />
Katerbau: Kredite sind mit Eigenkapital<br />
zu unterlegen, und die hieran gestellten<br />
Anforderungen der Regulatoren werden<br />
weiter steigen. Darum müssen im Prinzip<br />
alle Banken Kapital aufbauen. Die<br />
Europäische Zentralbank hat die Banken<br />
vor diesem Hintergrund angewiesen,<br />
eine sehr zurückgenommene Dividendenpolitik<br />
zu betreiben und mehr<br />
Gewinne einzubehalten. Uns ist wichtig,<br />
für unsere Aktionäre eine kontinuierliche<br />
Dividendenpolitik zu betreiben, also<br />
einen fairen Anteil des Gewinns auszuschütten,<br />
damit unsere Anteilseigner, zu<br />
denen auch viele aktive wie ehemalige<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der<br />
<strong>OLB</strong> zählen, eine solide Verzinsung ihres<br />
eingesetzten Kapitals erzielen.<br />
PATRICK TESSMANN<br />
Geburtsdatum<br />
30. März 1960<br />
Lebenslauf: Nach seinem Studium der Psychologie und Wirtschaftswissenschaften<br />
an der Universität Hamburg und der Fernuniversität Hagen war<br />
Patrick Tessmann ab 1988 Filialleiter bei der Commerzbank AG. Zwischen 1993<br />
und 2006 bekleidete er unterschiedliche Leitungsfunktionen in der Dresdner<br />
Bank AG. 2006 wurde er zum Sprecher der persönlich haftenden Gesellschafter<br />
des Bankhauses Reuschel & Co. KG ernannt. Ab 2010 verantwortete er den Privatkundenbereich<br />
im Vorstand der Landesbank Berlin AG / Berliner Sparkasse. Im<br />
November 2014 wurde Patrick Tessmann in den Vorstand der Oldenburgische<br />
Landesbank AG berufen, seit Januar 2015 ist er Vorstandsvorsitzender.<br />
DR. THOMAS BRETZGER<br />
Geburtsdatum<br />
17. November 1960<br />
Lebenslauf: Thomas Bretzger studierte Wirtschaftsingenieurwesen an der<br />
Technischen Universität Karlsruhe und promovierte in Stuttgart-Hohenheim<br />
am Lehrstuhl für Kreditwirtschaft. Erste berufliche Erfahrungen sammelte<br />
er beim Deutschen Sparkassen- und Giroverband und im Daimler-Benz-<br />
Konzern. 1993 wechselte er zur Deutsche Bank AG. Zwischen 1997 und 2007<br />
bekleidete er leitende Funktionen mit Bezug zum Kreditrisikomanagement bei<br />
der HypoVereinsbank AG. 2008 wechselte er als Leiter Kreditportfoliomanagement<br />
zur Commerzbank AG. Seit Juli 2012 ist Dr. Thomas Bretzger Vorstandsmitglied<br />
der Oldenburgische Landesbank AG.<br />
KARIN KATERBAU<br />
Geburtsdatum<br />
28. Dezember 1963<br />
Lebenslauf: Karin Katerbau absolvierte ihre Ausbildung zur Bankkauffrau bei<br />
der Landesbank Rheinland-Pfalz und schloss ein internationales Studium<br />
der Betriebswirtschaftslehre in Reutlingen und Reims ab. Nach vier Jahren<br />
bei der Société Générale arbeitete sie von 1994 bis 2012 im Commerzbank<br />
Konzern. Ab 2001 war sie bei der comdirect bank AG und dort ab 2004 als<br />
Mitglied des Vorstands tätig. 2008 wechselte sie als stellvertretende Vorstandsvorsitzende<br />
zur BRE Bank SA Gruppe, der drittgrößten Bank in Polen.<br />
Im April 2012 wurde Karin Katerbau in den Vorstand der Oldenburgische<br />
Landesbank AG berufen.<br />
HILGER KOENIG<br />
Geburtsdatum<br />
19. <strong>Mai</strong> 1967<br />
Lebenslauf: Hilger Koenig absolvierte die Ausbildung zum Bankkaufmann<br />
bei der Commerzbank AG und studierte in Göttingen Wirtschaftspädagogik.<br />
1995 schulte er bei der Commerzbank AG deren Mitarbeiter. Ab 1996 war er<br />
Personalbetreuer der Gebietsfilialen Bremen / Hamburg. 2000 kam er zur<br />
Oldenburgische Landesbank AG und übernahm eine Gruppenleitung in der<br />
Personalabteilung. Ab 2004 führte er als Direktor die Personalabteilung. Im Januar<br />
2012 wurde Hilger Koenig zum Generalbevollmächtigten und zwei Jahre<br />
später zum Vorstandsmitglied der Oldenburgische Landesbank AG ernannt.<br />
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