OLB_IhrMagazin_Erscheinungstermin_Mai_2016
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Tauscht häufig den Arbeitsanzug<br />
für die Landwirtschaft<br />
mit dem Arbeitsanzug für<br />
das Büro: Jan Bergmann<br />
ist über ein studienbegleitendes<br />
Praktikum zur<br />
<strong>OLB</strong> gekommen – und als<br />
Fachberater bei der Bank<br />
geblieben.<br />
SCHON ALS IN DER SCHULE DIE<br />
ALBEN UND FREUNDSCHAFTS-<br />
BÜCHER HERUMGINGEN, HABE<br />
ICH BEI BERUFSWUNSCH ‚LAND-<br />
WIRT‘ EINGETRAGEN.<br />
Jan Bergmann, Fachberater Landwirtschaft / Erneuerbare Energien<br />
Aus Liebe zum Land<br />
Astronaut, Polizist, Fußballprofi, Feuerwehrmann<br />
oder Pilot? Nein, was<br />
sich Jungen schon im Grundschulalter<br />
an Traumberufen ausmalen, ist von<br />
Anfang an nichts für Jan Bergmann.<br />
Geboren 1980 in Leer, wächst er in der<br />
Gemeinde Großefehn, Landkreis Aurich,<br />
im Herzen Ostfrieslands auf. Die<br />
Gegend ist geprägt vom alten Moorgebiet,<br />
von kleinen Kanälen, Windmühlen<br />
und vielen Tausend Hektar landwirtschaftlicher<br />
Nutzfläche. Vermutlich<br />
ist es also so etwas wie frühkindliche<br />
Prägung, dass Jan Bergmann nicht zum<br />
Mond fliegen, nicht Ganoven jagen,<br />
keine Tore schießen, Brände löschen<br />
oder Flugzeuge steuern will wie andere<br />
Jungs in seinem Alter. Ihm ist bereits<br />
in jungen Jahren klar: Landwirt, das ist<br />
es. Raus aufs Land, auf die Felder, zu<br />
den Tieren, in die Stallungen. „Schon<br />
als in der Schule die Alben und Freundschaftsbücher<br />
herumgingen, habe ich<br />
bei Berufswunsch ‚Landwirt‘ eingetragen“,<br />
erinnert sich Jan Bergmann.<br />
Heute ist er Fachberater Landwirtschaft<br />
bei der <strong>OLB</strong>. Und auch das ergab sich<br />
nicht einfach nur so.<br />
Auf dem Hof von Familie Andreeßen<br />
– Frerich, Grete und Heiko – in Großefehn,<br />
mit dem Fahrrad fünf Kilometer<br />
von seinem Zuhause entfernt, jobbt<br />
Jan Bergmann bereits zu Schulzeiten<br />
nebenbei. Besonders die Wochenenden<br />
sind für die Hofarbeit reserviert.<br />
Und wenn in den Sommerferien die<br />
Klassen kameraden zu den Kanaren fliegen,<br />
manche sogar noch weiter, und andere<br />
wenigstens auf die Ostfriesischen<br />
Inseln fahren, freut sich Jan Bergmann,<br />
dass er nun sechs Wochen am Stück die<br />
Arbeitsklamotten und Gummistiefel anziehen<br />
kann. Die Mitschüler im großen<br />
Gymnasium der Stadt Aurich können<br />
mit der Liebe fürs Land zwar nicht immer<br />
allzu viel anfangen – „Die meisten<br />
haben gedacht, ich bin bekloppt“, sagt<br />
Jan Bergmann –, aber auf ihn üben das<br />
Melken, nicht zuletzt die Melktechnik,<br />
und die mächtigen Schlepper große<br />
Anziehungskraft aus.<br />
150 Kühe, breites Aufgabenfeld<br />
Etwa 150 Kühe zählt der familiäre<br />
Milchviehbetrieb der Andreeßens.<br />
Rinderaufzucht, Getreide- und Ackerfutterbau<br />
werden ebenfalls betrieben.<br />
Und Landwirtschaftsmeister Frerich<br />
Andreeßen ist aktiver Ausbilder. Darum<br />
kann Jan Bergmann nach seinem<br />
Fachabitur hier 1999 seine Ausbildung<br />
als Landwirtschaftsgeselle starten. Das<br />
beliebte Melken und Schlepperfahren<br />
gehört ebenso zu seinen Aufgaben wie<br />
Ställe auszumisten, Stroh zu pressen<br />
oder die Tiere zu füttern.<br />
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Heimat ist eine Bank<br />
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