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Bild: IStock / alexsl Management auch mal Hand anlegen, wenn es irgendwo klemmt, sind laut Dr. med. Schmid-Bode Möglichkeiten, um so altmodisch klingende, doch in die heutige Zeit übertragbare Werte wie Demut, Askese, Maßhalten oder Gehorsam zu üben. Sie seien eine wichtige Grundlage dafür, kluge Entscheidungen treffen zu können. Viel zu oft ließen wir uns von einer Gruppendynamik leiten und scheuten uns, die persönliche Überzeugung zu vertreten. Aber dort wo ein Mensch in seiner Mitte ist und weiß, wann sein Kopf bzw. der Bauch gefragt ist, sprich Verstand in Balance zu Gefühl, sei er auch in heiklen Situationen imstande, das Wesentliche vom Unwesentlichen zu unterscheiden, das Weiterführende vom In-die-Sackgasse-Führenden. Dazu gehöre es auch, wie im Volksmund bekannt, eine Nacht über eine wichtige Entscheidung zu schlafen – das fördere nachweisbar die Einsichtsfähigkeit. Hingegen sei all zu langes Abwar- Nur im Zustand der Ausgewogenheit und des inneren Gleichgewichts lässt es sich klar und kraftvoll agieren, statt gereizt, übertrieben und sauer zu reagieren. ten und Nachdenken meist kontraproduktiv. Denn laut einer Studie sei unser bewusstes Denkvermögen mit schwierigen Entscheidungen überfordert, „unser unbewusstes aber nicht, weil die intuitiven Ressourcen größer sind als die kognitiven“, berichtet Dr. med. Schmid-Bode. „Und es ist manchmal besser, eine unvollkommene Entscheidung zu treffen – im vollen Bewusstsein ihrer Unvollkommenheit, als gar keine.“ In einer amerikanischen Studie über die stärksten Reuegefühle im Leben hätten 63 der Befragten eine unterlassene Handlung bedauert und nur 37 % eine vollzogene. Bei all dem können uns auch Rituale helfen. „Denn sie strukturieren und stabilisieren unser Dasein“, so Dr. med. Schmid- Bode. Dabei liegt ein Schlüssel in der Gewissenhaftigkeit, mit der sie praktiziert werden. „So gesehen fordern Rituale auch askesis in ihrer eigentlichen Bedeutung: die Ausdauer, Abläufe immer wieder durchzuspielen, bis sie sitzen. Und Rituale vermitteln durch ihre Kontinuität Sicherheit sowie Geborgenheit, sie verbinden die Individuen miteinander, aber auch Lebensstadien. „Dabei ist die gemeinsame Mahlzeit in der Familie eines der wichtigsten Rituale“, beschreibt der Stressforscher. Im Business kann z. B. das gemeinsame Essen in der Kantine sich als verbindend erweisen, wobei die Wertschätzung der Mitarbeiter sich auch in der Auswahl, Größe und Gestaltung der Räumlichkeiten widerspiegeln sollte. In manchen amerikanischen Unternehmen ist bzw. war es ein Brauch, sich morgens gemeinsam auf den Tag ‚einzuschwören‘. Sieht man dabei von neuen, übersteigerten Erfolgsparolen ab, fördert auch solch eine Tradition das Zusammen- und Zugehörigkeitsgefühl. Indem wir die Ansprüche an uns selber und an andere auf ein gutes Maß bringen, was z. B. Perfektion, Schnelligkeit und Effizienz betrifft, was das „Ich brauche noch mehr und mehr und mehr“ angeht, können wir zu Zufriedenheit und Ruhe gelangen. Gleiches gilt für die Bewegung: Sich mal den Frust von der Seele zu rennen, ist in Ordnung. Doch auch beim „Ausgleichs-Sport“ sei es wichtig, „die eigenen Vorräte im richtigen Maß auszunutzen, also niemals leerzuräumen“, was jüngst prominent beim Schwächeanfall von Sarkozy während des Joggens verdeutlicht wurde. Loslassen, was im Weg steht „Und auch die Ernährung im richtigen Maß umzustellen“, so Dr. med. Schmid-Bode. Denn hastiges, unkonzentriertes und damit unkontrolliertes Essen mache dick und krank. Der Faktor Zeit sei bei der Zubereitung wie beim Verzehr entscheidend. Damit zusammen hängt auch der Aspekt der Geduld. „Sie ist die Hingabe an den Augenblick, an jeden Handgriff, wie banal er auch erscheinen mag.“ Ob beim Kochen, bei der Arbeit oder in allen anderen Lebensbereichen: „Wenn wir für eine gewisse Zeit die Balance verlassen, um z. B. alle Energie in ein Projekt, einen Menschen, eine Aufgabe zu stecken, ist das keineswegs schädlich, wenn wir uns danach wieder auf das rechte Maß einpendeln.“ Denn dann finde man, was sich inneres Gleichgewicht nennt, also eine Ausgewogenheit. Und nur von hier aus lässt es sich klar und kraftvoll agieren, statt gereizt, übertrieben oder sauer zu reagieren. 22 DeviceMed Oktober 2009 ��www.devicemed.de
Übrigens: Wenn landläufig der Ausspruch „sauer macht lustig“ dazu anregt, gelegentlich in die Zitrone oder saure Gurke zu beißen, macht das auch aus Sicht der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) Sinn. Denn im System der Fünf Wandlungsphasen wird der saure Geschmack mit dem Element Holz verbunden, ebenso wie die Emotionen Ärger, Aggression, Zorn oder Wut. Eine Unterstützung über die persönlich passende Ernährung kann also auch die Emotionen wieder ins Lot bringen – und sogar das Hörvermögen. „Denn in der TCM sieht man eine Verbindung zwischen diesen Emotionen und der Leber als Entgiftungsorgan. Und die Leber kommt im Funktionskreis direkt nach dem anderen wichtigen Entgiftungsorgan, den Nieren, die in der TCM mit Furcht, Angst und Stress assoziiert werden sowie dem Instrumentation for Life CONTRACT DEVELOPMENT, MANUFACTURING & AFTER-SALE SERVICES FDA, ISO 13485-2003 :: ISO 9001-2008 Locations in USA, Germany & China contact@Group-BIT.com :: www.Group-BIT.com >> Part of the Messer World Sinnesorgan Ohren“, so Seefelder. „Das zeigt einerseits den direkten Zusammenhang unserer Emotionen zu Krankheiten wie Tinnitus oder Hörsturz, zum anderen den Ansatzpunkt, um selbst vorzubeugen.“ Einfache Meditations- oder Qi-Gong-Übungen sowie Anregungen zum Nachdenken und zur Selbstmassage hat der Autor und Seminarleiter in seinem Leitfaden zusammengestellt. Übrigens: Wie die meisten Experten in diesem Bereich hat auch er durch ein einschneidendes Erlebnis seinen Weg geändert und möchte andere zur Selbsthilfe und Veränderung anregen, bevor das „Kind in den Brunnen gefallen ist.“ Fazit „Jeder Mensch ist anders und bevorzugt seinen speziellen Weg, um Stress zu reduzieren oder seine Lebensweise zu verändern – so, wie auch nicht jeder Schlüssel in jedes Schloss passt“, beschreibt Seefelder. „Aber es genügt ein richtiger Schlüssel, damit die Tür aufgeht.“ Ob das eine maßvolle Arbeitsweise, Meditation oder selbst ausgeführte Akupressur ist – man muss nur irgendwo anfangen, um sich die Chance auf ein erfülltes Leben zu geben. Weiterführende Literatur: „Maß und Zeit“ von Wilhelm Schmid-Bode, Campus-Verlag (ISBN 978-3-593-38506-8) Buchreihe im Knaur-Verlag: „Alles kein Problem!“ z. B. im Job, in der Liebe, in der Familie... „Chinesische Eigentherapie, Band 1 u. a. zu Tinnitus und Hörsturz“ Schirner Verlag (ISBN 978-3-89767-379-3) NEW IN CHINA: CNC manufacturing for the medical OEM instrumentation
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