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HOTELS ZUM TRÄUMEN<br />
«Hier<br />
können wir<br />
als echte<br />
Gastgeber<br />
wirken»<br />
Carol<strong>in</strong>e Ogi,<br />
Tochter von<br />
Alt-Bundesrat<br />
Adolf Ogi, führt<br />
zusammen<br />
mit ihrem Mann das<br />
Hotel Schönegg <strong>in</strong> Wengen<br />
als Ernst und Silvia Scherz das Haus 1947<br />
übernahmen und zum Anziehungspunkt für<br />
die Prom<strong>in</strong>enz machten. Heute wird das Palace<br />
von Andrea Scherz <strong>in</strong> dritter Generation<br />
geführt. Dabei reicht es nicht, das Erbe zu verwalten.<br />
Die <strong>in</strong>ternationale Klientel ist überaus<br />
anspruchsvoll. Eben wurde der legendäre<br />
Baccarat-Saal, <strong>in</strong> dem schon Louis Armstrong<br />
und Maurice Chevalier auftraten, rundum<br />
aufgefrischt. Doch protzen will man nicht.<br />
Scherz: «Das Palace ist ke<strong>in</strong>e Bühne, sondern<br />
e<strong>in</strong> Ort, an dem man entspannt geniesst.»<br />
S<strong>in</strong>d es heute die Reichen und Schönen,<br />
die die Luxushotels bewohnen, waren es früher<br />
Künstler und Literaten, die viel reisten<br />
und den besonderen Reiz des <strong>Bern</strong>er Oberlandes<br />
beschrieben: Goethe, Lord Byron,<br />
Mark Twa<strong>in</strong>, Charles Dickens oder Arthur<br />
Conan Doyle. Der Schöpfer von Sherlock<br />
Holmes weilte oft <strong>in</strong> der Schweiz und liess se<strong>in</strong>en<br />
weltberühmten Detektiv hoch dramatisch<br />
im Reichenbachfall bei Meir<strong>in</strong>gen sterben. Bis<br />
heute ist das Dorf am Brünigpass Holmes-<br />
City geblieben, es gibt e<strong>in</strong> Denkmal und e<strong>in</strong><br />
Museum. «Viele Gäste kommen nur deswegen<br />
hierher», sagt Simon Anderegg, der mit<br />
se<strong>in</strong>er Frau Franziska das Dreisternhotel Victoria<br />
Meir<strong>in</strong>gen führt. Dabei hat die Region<br />
extrem viel zu bieten: Grimselwelt und Hasliberg,<br />
Aareschlucht, Brienzer Rothorn, Ballenberg,<br />
Rosenlaui und natürlich den Reichenbachfall.<br />
Kehrt man dann <strong>in</strong>s Victoria zurück,<br />
betritt man e<strong>in</strong> modernes Hotel mit viel Geschichte.<br />
Die Eltern von Simon Anderegg, die<br />
den Betrieb lange Zeit führten, entschieden<br />
sich 1966, das bisherige Gebäude zu ersetzen.<br />
Der Entwurf des Neubaus stammte von Ernst<br />
Anderegg, dem Onkel des heutigen Besitzers.<br />
<br />
Warum s<strong>in</strong>d Sie <strong>in</strong>s <strong>Bern</strong>er<br />
Oberland gekommen?<br />
Weil wir uns <strong>in</strong> dieses Hotel<br />
verliebt haben, e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es<br />
Haus, <strong>in</strong> dem wir als echte<br />
Gastgeber wirken können.<br />
Was fasz<strong>in</strong>iert Sie an<br />
Wengen am meisten?<br />
Dass es authentisch ist – e<strong>in</strong><br />
typisches Bergdorf! Hier ist<br />
Landwirtschaft ke<strong>in</strong>e Show<br />
für Touristen. Mich bee<strong>in</strong>druckt<br />
am <strong>Bern</strong>er Oberland<br />
aber auch die enorme Vielfalt.<br />
Im W<strong>in</strong>ter gibt es e<strong>in</strong> riesiges<br />
Angebot an Bergbahnen, und<br />
auch Nichtskifahrer kommen<br />
voll auf ihre Kosten.<br />
Ihr Hotel gilt als e<strong>in</strong>es der<br />
schönsten Dreisternhäuser<br />
der Schweiz. Lässt sich e<strong>in</strong><br />
solches Hotel f<strong>in</strong>anzieren?<br />
Natürlich kann man sich nicht<br />
zu viel erlauben, wir müssen<br />
oft selber Hand anlegen.<br />
Wir beherbergen auch ke<strong>in</strong>e<br />
Gruppen. Dafür kann man<br />
auf jeden Gast e<strong>in</strong>gehen. E<strong>in</strong><br />
solcher Betrieb muss e<strong>in</strong>e<br />
Herzensangelegenheit se<strong>in</strong>.<br />
E<strong>in</strong> Viertel Ihrer Gäste<br />
stammt aus Grossbritannien.<br />
Warum ist das <strong>Bern</strong>er<br />
Oberland bei den Briten<br />
so beliebt?<br />
Die Engländer spielten bei der<br />
Entwicklung des W<strong>in</strong>tersports<br />
e<strong>in</strong>e wichtige Rolle. Und da<br />
Briten Traditionen schätzen,<br />
kommen viele englische<br />
Familien seit Generationen<br />
jeden W<strong>in</strong>ter nach Wengen.<br />
Hier oben fühlen sie sich<br />
wie zu Hause.<br />
1/2016 MADE IN BERN<br />
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