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Made in Bern D

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EDITORIAL<br />

Der Kanton <strong>Bern</strong> ist<br />

e<strong>in</strong>e Schweiz<br />

im Kle<strong>in</strong>format<br />

E<strong>in</strong>er der berühmtesten <strong>Bern</strong>er ist Alt-Bundesrat Adolf Ogi. Der gebürtige Kandersteger<br />

glaubt an die Zukunft se<strong>in</strong>er Heimat, fordert aber auch e<strong>in</strong> Umdenken<br />

Liebe Leser<strong>in</strong>nen<br />

Liebe Leser<br />

Vielfalt <strong>in</strong> der E<strong>in</strong>heit, E<strong>in</strong>heit <strong>in</strong> der Vielfalt<br />

– das ist es, was den Kanton <strong>Bern</strong> so e<strong>in</strong>zigartig<br />

macht. Mit se<strong>in</strong>en sechs unterschiedlichen<br />

Regionen oder Stuben, wie wir hier sagen,<br />

mit se<strong>in</strong>en Bergen, Seen, Gletschern,<br />

Matten, Wäldern, den wunderbaren Dörfern<br />

und Städten ist er e<strong>in</strong>e Schweiz im Kle<strong>in</strong>format.<br />

Zudem verfügt er mit dem Jungfraugebiet<br />

über e<strong>in</strong>e Landschaft, die von der<br />

Unesco <strong>in</strong> die Liste des Weltnaturerbes aufgenommen<br />

wurde – dem Nobelpreis für Naturschönheit<br />

sozusagen. Und über e<strong>in</strong>e Hauptstadt,<br />

die ebenfalls zum Weltkulturerbe zählt.<br />

Das <strong>Bern</strong>er Oberland ist denn auch seit Jahrhunderten<br />

e<strong>in</strong> Magnet für Gäste aus aller<br />

Welt. Und e<strong>in</strong> Pionier im Bau von Bergbahnen.<br />

Am bekanntesten ist die Jungfraubahn,<br />

die jährlich e<strong>in</strong>e Million Gäste transportiert.<br />

Doch auch die <strong>Bern</strong>-Lötschberg-Simplon-<br />

Bahn, die Montreux-<strong>Bern</strong>er-Oberland-Bahn,<br />

die Brienzer-Rothorn- oder die Harderbahn<br />

s<strong>in</strong>d touristische Anziehungspunkte und zeugen<br />

von der Meisterleistung der Ingenieure.<br />

Zahnrad- oder Standseilbahnen h<strong>in</strong>auf auf<br />

die Berggipfel s<strong>in</strong>d das e<strong>in</strong>e, die prachtvollen<br />

Hotels aus dem 19. Jahrhundert das andere.<br />

Das Palace <strong>in</strong> Gstaad, das Victoria-Jungfrau <strong>in</strong><br />

Interlaken, das Grandhotel Giessbach oder<br />

das Hotel Victoria <strong>in</strong> Kandersteg s<strong>in</strong>d ebenfalls<br />

Pioniertaten der Hotellerie. Der Kanton<br />

<strong>Bern</strong> mit se<strong>in</strong>en Bergen zieht aber auch viele<br />

Sportler an. Am bekanntesten s<strong>in</strong>d die Lauberhornrennen<br />

oder die Weltcuprennen <strong>in</strong><br />

Adelboden. Das s<strong>in</strong>d <strong>in</strong>ternationale Anlässe,<br />

die Tausende von Besuchern anziehen, am<br />

Fernsehen übertragen werden und so der ganzen<br />

Welt die Schönheit unserer Region näherbr<strong>in</strong>gen<br />

– und als e<strong>in</strong>e Art Appetizer Lust machen,<br />

das ganze Menü zu geniessen.<br />

E<strong>in</strong>e wesentliche Rolle spielen zudem Brauchtum<br />

und Kultur. Im Kanton <strong>Bern</strong> ist jedes<br />

Dorf anders geartet. Jedes Dorf hat e<strong>in</strong>e andere<br />

Kultur, e<strong>in</strong>en anderen Dialekt. Das e<strong>in</strong>e<br />

zeichnet sich durch se<strong>in</strong>e Musik aus, e<strong>in</strong> anderes<br />

durch kulturelle Veranstaltungen wie etwa<br />

Kandersteg mit se<strong>in</strong>er Belle-Epoque-Woche.<br />

Das führt immer wieder zu e<strong>in</strong>er Rückbes<strong>in</strong>nung.<br />

S<strong>in</strong>d wir auf dem rechten Weg? Oder<br />

könnten wir vielleicht noch besser werden?<br />

Das ist wichtig im Tourismus. Wir müssen<br />

den Willen haben, besser zu se<strong>in</strong> als die andern.<br />

Das vielleicht wichtigste Wort heisst<br />

Gastfreundschaft. Sie muss gelebt werden.<br />

Der Gast muss sich von der ersten Sekunde an<br />

wohlfühlen, nach dem Pr<strong>in</strong>zip: Man muss<br />

Menschen mögen. Stillstand im Tourismus ist<br />

Rückstand. Und deshalb braucht es immer<br />

wieder neue Ideen, neue Überlegungen, neue<br />

Realisationen. Der Erfolg bestätigt die Bemühungen,<br />

aber er verpflichtet auch – jede Sekunde<br />

– zu neuer Leidenschaft und Bereitschaft,<br />

besser zu werden.<br />

Wir haben diese e<strong>in</strong>zigartige Vielfalt, dazu<br />

die schönsten Berge der Welt. Das s<strong>in</strong>d ungeheure<br />

Magnete. Und diese Chance müssen<br />

wir nutzen.<br />

■<br />

Wir müssen<br />

den Willen<br />

haben, besser<br />

zu se<strong>in</strong> als<br />

die andern<br />

Adolf Ogi war von 1988 bis<br />

2000 Bundesrat<br />

1/2016 MADE IN BERN<br />

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