Okkultismus und Satanismus
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Praktiken <strong>und</strong> Rituale 87<br />
Satan <strong>und</strong> seinen Gehilfen an den verborgensten Stellen des Körpers eingedrückt. Bei den<br />
Männern unter den Augenlidern, Achselhöhlen, auf den Lippen oder Schultern, auf das<br />
Gesäß, <strong>und</strong> bei den Frauen auf die Brüste oder die Schamteile.<br />
§ 12. Die Novizen verpflichten sich, bei jeder Gelegenheit die heiligen Bildnisse der Jungfrau<br />
Maria, das Kruzifix usw., welche sie habhaftig werden können oder an die sie herankommen<br />
können, zu verunglimpfen oder gar zu vernichten. Es ist streng verboten, sich einer sakramentellen<br />
Beichte zu unterziehen.<br />
§ 13. Allmonatlich haben die Novizen nach den jeweiligen Anweisungen ihre Ortschaften<br />
<strong>und</strong> Distrikte mit Hagel, Sturm, Feuersbrunst, Viehseuchen, Kinderkrankheiten usw., nach<br />
Möglichkeit zu überziehen <strong>und</strong> zu verhexen.<br />
§ 14. Bei der nächsten feierlichen Zusammenkunft wird dieser Pakt, nachdem er mit der<br />
Unterschrift des eigenen Blutes unterzeichnet ist, vom Teufel genehmigt <strong>und</strong> den Novizen<br />
ein besonderer Magistellus, gleich Lehrdämon, welcher als besonderer Fre<strong>und</strong> oder Fre<strong>und</strong>in<br />
zu gelten hat <strong>und</strong> mit dem eine geschlechtliche Vereinigung an den betreffenden Abenden zur<br />
Einweihung mehrmals zu erfolgen hat, zugewiesen. Ältere, nicht mehr jugendliche Novizen<br />
erhalten als Partner einen Bock, einen Satyr aus dem Elementarreiche zugewiesen.<br />
5.5 Rituelle Magie<br />
„Hinter der satanischen (schwarzen) Magie 50 steht als treibende Kraft das Verlangen<br />
nach Macht“; so sieht es jedenfalls der in Szene bekannte Schwarzmagier Richard<br />
Cavendish 51 <strong>und</strong> stellt dazu fest, daß das höchste Ziel eines Schwarzmagiers sei, die<br />
absolute Macht über den Kosmos zu bekommen <strong>und</strong> damit Gott gleich zu werden.<br />
Dazu muß er sich der Energien bemächtigen, die oft von Satanisten in zwei Bereiche<br />
unterteilt wird: Einmal die kleine, niedere Magie, angewandte Manipulationstechniken<br />
zur Bewältigung von Alltagsproblemen <strong>und</strong> zum anderen die große Magie, das<br />
sind komplexe Ritualsysteme, die das Brechen von Naturgesetzen zum Inhalt haben.<br />
Wenig halte ich von der Unterscheidung „weißer“ <strong>und</strong> „schwarzer“ Magie, denn<br />
jeder ernsthafte Magier ist davon überzeugt, daß nach dem monistisch-holistischen<br />
Weltbild nur ein Energiestrom (Aspekte einer Gegebenheit) unseren Kosmos durchwaltet.<br />
Mittels magischer Rituale kann sich der Magier dieses Energiestromes<br />
bemächtigen, ihn seinem Willen unterwerfen <strong>und</strong> es liegt entscheidend bei ihm, wie<br />
er diesen verwendet, zum Guten für einzelne Menschen – das wurde dann volkstümlich<br />
als „weiße Magie“ verstanden – oder zum Schaden – dann war es die<br />
„schwarze Magie“ oder „linkshändige Magie“.<br />
50 Sh. Werner F. Bonin, „Lexikon der Parapsychologie“, Bern, München 1988. Stichwort Magie:<br />
Magie (griech. Zauberei. Unter Magie versteht man seit alters her die Kunst, außerordentliche<br />
<strong>und</strong> w<strong>und</strong>erbare Wirkungen hervorzubringen, welche mit den bekannten Naturkräften oder vermittelst<br />
der im Menschen wohnenden, bekannten Fähigkeiten nicht zu erreichen ist. Um magische<br />
Phänomene zu erzielen, suchte man sich daher meist mit Geistern in Verbindung zu setzen<br />
– guten oder bösen...(Staudenmaier 1968). Der Begriff Magie (Magier) entstammt wohl aus der<br />
Zeit Herodots (484 - 425 v. Chr.) <strong>und</strong> geht auf einen Stamm der Meder zurück, der für seine<br />
Kenntnisse im okkulten Bereich (Astrologie, Traumdeutung u.ä.) berühmt war.<br />
51 Vgl. Richard Cavendish, „Die schwarze Magie“, Verlag Richard Schikowski, Berlin 1980