Okkultismus und Satanismus
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Praktiken <strong>und</strong> Rituale 89<br />
tigste Zeichen magischer Kraft <strong>und</strong> Vollmacht. Auch auf die Bekleidung sollt der<br />
Magus ungeheuren Wert legen. Nach der Vorstellung aller magischer Systeme befinden<br />
sich in der geistigen Welt die verschiedensten Klassen von Geistern <strong>und</strong> Dämonen,<br />
zum Beispiel Geister der sieben Planeten, der Himmelsrichtungen, des Tages<br />
<strong>und</strong> des Nachts, der Wochentage, Elementargeister von Luft, Feuer, Wasser, Erde.<br />
Diese galt es zu beschwören <strong>und</strong> sich ihrer Dienste zu sichern.<br />
Noch ein Wort zur magischen Literatur. Als eine viel gelesene Abhandlung über die<br />
„satanische Magie“ muß das Buch „Necronomicon“ von Howard Phillips Lovecraft,<br />
einem an Okkultthemen interessierten Horrorkrimiautor eingestuft werden. Lovecraft<br />
behauptet, daß er dieses Werk dem „verrückten Araber Abdul Alhazred“ zu<br />
verdanken habe. Inhaltlich wird im Buch die Mythologie um den „gefürchteten<br />
Ethulu“ ausgebreitet. Formeln über Geisterbeschwörungen ergänzen dieses Werk.<br />
Gregor Gregorius Werk „Satanische Magie“ ist ein kurzer historischer Abriß über die<br />
Magie. Einem Standardwerk in der magischen Szene kommt das Buch von Richard<br />
Cavendish „Die schwarze Magie“ gleich. Cavendish beschreibt hier ausführlich das<br />
Weltbild <strong>und</strong> die verschieden Praktiken der Magier. Alle Werke sind erschienen im<br />
Richard Schikowski Verlag in Berlin. „Das sechste <strong>und</strong> siebente Buch Mosis“, das in<br />
Gesprächen <strong>und</strong> Diskussionen häufig Erwähnung findet, stellt eine Sammlung von<br />
magischen Rezepturen für die Bewältigung verschiedenster Probleme im Alltag<br />
(Liebeszauber) <strong>und</strong> für die Heilung erkrankter Zeitgenossen zur Verfügung. Es ist<br />
bei vielen Rezepturen davon abzuraten, diese auch in die Tat umzusetzen, da sonst<br />
die körperliche <strong>und</strong> psychische Ges<strong>und</strong>heit gefährdet erscheint.<br />
Andere praktizierte Rituale sind zum Beispiel Bann(ungs)rituale. Phil Hine, eine<br />
bekannte Größe in der Szene, stellt dazu fest: „Wenn ich für jede Person, die ich während<br />
der letzten Jahre traf, <strong>und</strong> die zu mir sagte, ‚ich mache mir nichts aus Bannungsritualen’ <strong>und</strong><br />
sich dann anfing zu w<strong>und</strong>ern, warum sie Probleme mit ihrer Magie bekam, wenn ich also für<br />
jede solche Person 1 Pf<strong>und</strong> Sterling bekommen hätte, nun, ich hätte genug Geld für eine<br />
Mahlzeit in einem gediegenen Londoner Restaurant. Ein Bannungsritual ist das erste, was<br />
Du lernen solltest, wenn Du Dich mit Magie beschäftigst (meiner Meinung nach zumindest),<br />
<strong>und</strong> dies zu tun, spart später jede Menge Ärger. ‚Bannen’ wird auch als ‚zentrieren’<br />
bezeichnet, was in mancher Hinsicht ein passender Ausdruck für die Übung ist.“ 53<br />
5.6 Opferrituale<br />
Obwohl von den meisten satanistischen Organisationen in der Öffentlichkeit<br />
Gewalttaten abgelehnt werden, kommen doch bei einzelnen von ihnen verschiedenste<br />
Opferrituale zur Anwendung:<br />
Hochzeitsrituale sind Indoktrinierungstechniken, um vor allem mißbrauchten <strong>und</strong><br />
ritualgeschädigten Kindern durch „Scheinheirat“ die Möglichkeit zu nehmen, den<br />
53 Sh. AHA 8/Oktober/November 1993