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SPORTaktiv Dezember 2016

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man selbst bestimmt, wie viel man sich<br />

zutrauen kann. Das Ziel sollte es sein,<br />

sein gewohntes Fahrtempo langsam zu<br />

steigern.<br />

3.<br />

DER SKI<br />

„Wer gut Ski fahren kann, der<br />

kann mit jedem Ski fahren“,<br />

heißt eine klassische Halbwahrheit.<br />

Das mag im Kern stimmen,<br />

doch ein schlechter oder unpassender<br />

Ski erlegt einem gleichzeitig unnötige<br />

Grenzen auf. Leider kann die Wahl des<br />

Skis gerade beim fortgeschrittenen Skifahrer<br />

mitunter auch kompliziert werden:<br />

Wer viel Ski fährt, hat konkrete<br />

Vorstellungen davon, was er sich von<br />

einem guten Ski erwartet. Und das kann<br />

von Skifahrertyp zu Skifahrertyp durchaus<br />

sehr unterschiedlich ausfallen.<br />

Es gibt es zwei Möglichkeiten, um<br />

zum richtigen Ski zu kommen: Entweder<br />

man testet sich durch, was allerdings<br />

nicht immer machbar ist, oder man konsultiert<br />

einen guten Fachhändler, der<br />

ein entsprechend gut vorselektiertes<br />

Sortiment hat, seine Ski auch kennt und<br />

in der Lage ist, kompetent zu beraten.<br />

MEIN TIPP: Für Einsteiger und weniger<br />

gute Skifahrer gestaltet sich die Suche<br />

nach dem Ski zum Glück etwas einfacher.<br />

Worauf diese Zielgruppe achten<br />

sollte: Der Ski muss Fehler verzeihen,<br />

und er sollte einen mittelgroßen Radius,<br />

zwischen 16 und maximal 18 m, haben.<br />

Die Länge sollte der Körpergröße entsprechen<br />

bzw. etwas darunter liegen.<br />

Im Schaufelbereich sollte der Ski weich<br />

sein, damit er im Tiefschnee gut aufschwimmt.<br />

Und aus demselben Grund<br />

sollte die Breite des Skis unter der Bindung<br />

auch nicht weniger als 80 mm aufweisen.<br />

Wenn man dann etwas tiefer in<br />

die Tasche greift, bekommt man auch<br />

noch einen Ski, der die entsprechende<br />

Torsionssteifigkeit hat, um auf hartem<br />

Untergrund genügend Druck auf die<br />

Kante zu bekommen.<br />

4.<br />

DER SKISCHUH<br />

Mindestens genau so<br />

wichtig wie der Ski ist<br />

die Wahl des richtigen<br />

Skischuhs. Eher ist diese<br />

noch höher einzuschätzen.<br />

Nahezu jeder<br />

Hersteller hat zum Abfahren gute<br />

und auch etwas weniger brauchbare<br />

Skischuhe im Sortiment. Dabei unterscheidet<br />

man grob zwischen abfahrtsund<br />

aufstiegsorientierten Schuhen: Der<br />

Unterschied liegt im Gewicht, in der<br />

Kompaktheit und in der Härte (Flex)<br />

des Schuhs. Für unsichere Skifahrer ist<br />

es auf alle Fälle ratsam, in ein eher abfahrtsorientiertes<br />

Modell zu investieren<br />

und etwas Mehrgewicht im Aufstieg in<br />

Kauf zu nehmen.<br />

MEIN TIPP: Verschiedene Hersteller produzieren<br />

nach unterschiedlichen Leisten.<br />

Nicht jeder Schuh ist daher für jeden<br />

Fuß geeignet. Bei der Wahl des<br />

richtigen Skischuhs sollte man also<br />

nicht auf eine bestimmte Marke oder<br />

ein Produkt fokussiert sein, sich auch<br />

nicht von der Optik beeinflussen lassen,<br />

sondern wirklich auf die Passform wert<br />

legen. Denn sie ist entscheidend dafür,<br />

dass die eingesetzten Impulse gut<br />

auf den Ski übertragen werden. Mit Anpassungs-Technologien<br />

kann zwar bis<br />

zu einem gewissen Grad nachjustiert –<br />

aber kein Schuh, der nicht passt, passend<br />

gemacht werden.<br />

5.<br />

DIE BINDUNG<br />

Wo liegen die größten Unterschiede<br />

bei den Tourenbindungen?<br />

Prinzipiell sowohl<br />

im Bereich der Sicherheit als auch im<br />

Komfort. Fortgeschrittene Tourengeher<br />

haben hier bereits ihre Vorlieben<br />

entwickelt und setzen immer öfter auf<br />

Pin-Bindungen: Sie sind leicht, haben<br />

ideale Aufstiegseigenschaften und sind<br />

mittlerweile auch als Sicherheitsbindung<br />

erhältlich. Der Nachteil: Das Einsteigen<br />

erfordert Übung – und das ist<br />

vor allem bei Tiefschnee oder im steilen<br />

Gelände nicht immer ganz einfach.<br />

Rahmenbindungen sind einfach leichter<br />

zu bedienen.<br />

MEIN TIPP: Egal, ob man sich fürs Pinoder<br />

fürs Rahmensystem entscheidet<br />

– vor allem für Einsteiger und weniger<br />

geübte Sportler, die nicht so oft unterwegs<br />

sind, ist es wichtig, sich schon vor<br />

den ersten Touren mit dem Produkt auseinander<br />

zu setzen. Nichts ist öder, als<br />

bei Wind, Minusgraden, Müdigkeit und<br />

eventuell einem Sturz im steilen Hang<br />

auch noch Probleme beim Anschnallen<br />

der Ski zu haben. Das kostet Nerven,<br />

die man fürs Abfahren (siehe Punkt 2)<br />

ganz sicher gut brauchen kann.<br />

6.<br />

DER SCHNEE<br />

Auch wenn alles andere<br />

passt: Es gibt einfach<br />

Schneeverhältnisse, bei denen<br />

das Skifahren keinen Spaß macht.<br />

Die traumhaften Pulverschneeverhältnisse,<br />

die auf den Werbebildern zu sehen<br />

sind, gibt es sowieso nur selten im<br />

Jahr.<br />

Das Extrembeispiel: Wind und Sonneneinstrahlung<br />

bzw. die Erwärmung<br />

können für den gefürchteten Harschdeckel<br />

sorgen. Dabei entsteht eine<br />

Schicht an der Schneeoberfläche, die<br />

gerade so hart ist, dass sie den Skifahrer<br />

nicht tragen kann – man bricht<br />

in die nächst weichere Schicht durch.<br />

Aber auch andere Schneeverhältnisse<br />

können oft schwierig zu fahren sein<br />

und den Tourenskitag vermiesen: Bei<br />

Durchnässung der Schneedecke etwa,<br />

dem sogenannten Sulzschnee, stoßen<br />

ebenfalls viele Skifahrer bald einmal an<br />

ihre Grenzen.<br />

Mit der richtigen Technik und dem passenden Material macht Abfahren nicht<br />

nur bei solchen Idealverhältnissen Spaß, wie sie im Bild zu sehen sind.<br />

MEIN TIPP: Breite Ski können bei Bruchharsch<br />

und Sulz oft sehr hilfreich sein.<br />

Je schmäler der Ski, desto tiefer sinkt<br />

man in die Schneedecke ein, und desto<br />

schwieriger wird es, den Ski zu steuern.<br />

Es bleibt dann noch die Möglichkeit,<br />

den Ski möglichst in der Falllinie zu halten,<br />

und die Schwünge an den Skiradius<br />

anzupassen. Will man kürzer schwingen<br />

als es der Radius des Skis vorgibt,<br />

so braucht es noch mehr Dynamik und<br />

Kraftaufwand.<br />

Bei Sulzschnee ist es zusätzlich<br />

auch unumgänglich, den Ski gut zu<br />

präparieren. Der nasse Schnee bremst<br />

sonst oft, was das kontrollierte Steuern<br />

der Ski zusätzlich erschwert und anstrengender<br />

macht.<br />

Nr. 6; <strong>Dezember</strong> ’16 / Jänner ’17<br />

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