30.11.2016 Aufrufe

SPORTaktiv Dezember 2016

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

FOTOS: ISTOCK, Sportunion Steiermark/Harald Tauderer<br />

mer hat seine „A-Lage“ und trainiert<br />

dennoch alle vier. Daran sollen sich<br />

Triathleten ein Vorbild nehmen.<br />

Durch wechselnde Lagen wird das<br />

Wassergefühl perfekt geschult, es werden<br />

vermehrt Trainingsreize gesetzt,<br />

was sich auch auf die Kraul-Performance<br />

positiv auswirkt. Und es wird<br />

ein wichtiger Ausgleich gegen einseitige<br />

Belastungen gesetzt. Rückenschwimmen<br />

ist zum Beispiel perfekt,<br />

um einem Rundrücken, wie er durch<br />

die einseitige Haltung am Rad droht,<br />

entgegenzuwirken!<br />

Eine Spitzenübung für Triathleten<br />

ist das „Wasserball-Kraulen“, also das<br />

Kraulschwimmen mit dem Kopf über<br />

Wasser. Das braucht man zum Beispiel<br />

im Freiwasser, um sich zu orientien,<br />

oder um eine Boje zu umschwimmen.<br />

So könnte es zum Beispiel im Training<br />

sinnvoll eingesetzt werden: 10 x 25 m<br />

„Wasserball“, dann als Ausgleich 10 x<br />

25 m Rückenkraulen.<br />

Der Experte<br />

MAG. HERWIG REUPICHLER ist<br />

Sportwissenschafter, Triathlontrainer<br />

für Hobby- und Leistungssport und<br />

aktiver Triathlet.<br />

KONTAKT: herwig.reupichler@<br />

sportunion-steiermark.at<br />

WEB: tristyria.at, spowimed.at<br />

DREI EINFACHE BENIMMREGELN<br />

Da so viele Triathleten jetzt ihr<br />

Schwimmtraining forcieren, wird es<br />

mitunter eng im Wasser. Weil das immer<br />

wieder Anlass zu Missverständnissen<br />

oder gar Konflikten gibt, ist hier<br />

ein Hinweis zu den „Benimmregeln“<br />

in der Schwimmhalle angebracht. Viel<br />

Konfliktpotenzial ließe sich allerdings<br />

von vornherein entschärfen, würden<br />

Hallenanbieter die Leinen, wie man<br />

sie von Wettkämpfen kennt, drinnen<br />

lassen – doch das ist leider eher ein<br />

Wunschprogramm. Also ist etwas Disziplin<br />

gefordert. Im Grunde muss man<br />

nur diese drei Hauptregeln beherzigen:<br />

1. DIE RECHTSREGEL: Man schwimmt<br />

immer rechts von der schwarzen Linie<br />

am Beckenboden – auch nach der Wende.<br />

Im Grunde schwimmt man also<br />

„im Kreis“ um die Linie – so kommt<br />

man anderen nicht in die Quere.<br />

2. DER ABSTAND: So viel Abstand halten,<br />

dass man den Vordermann nicht<br />

bedrängt und schon gar nicht permanent<br />

auf die Füße schlägt. Mit Handpaddles<br />

ergäbe ein zu knapper Abstand<br />

sogar echte Verletzungsgefahr.<br />

3. DIE ÜBERHOLREGEL: Einen Überholwunsch<br />

signalisiert man, indem<br />

man dem Vordermann/der Vorderfrau<br />

etwa 5 Meter vor der Wende leicht auf<br />

die Füße klopft. Der Vorausschwimmende<br />

wartet dann, bis der Hintermann<br />

seine Wende vollzogen hat, und<br />

macht sich dann wieder auf den Weg.<br />

So verhindert man im Schwimmbecken<br />

beim Überholen „Elefantenrennen“<br />

wie von Lkws auf der Autobahn ...<br />

In gut organisierten Bädern gibt es<br />

eine Aufteilung in schnellere und gemütlichere<br />

Bahnen. Oft ist eine solche<br />

Einteilung angeschrieben oder man<br />

fragt den Bademeister. Es versteht sich<br />

von selbst, dass man sich an diese Organisation<br />

hält. Das hilft ebenfalls, Konfliktpotenzial<br />

zu entschärfen.<br />

UMGANG MIT „SPIELZEUGEN“<br />

Ein winterlicher Schwimmschwerpunkt<br />

wäre ohne den Einsatz von<br />

„Schwimmspielzeugen“, also speziellen<br />

Trainingstools für Schwimmer, sicherlich<br />

unvollständig. Das sind die<br />

gängigsten dieser Schwimmhilfen:<br />

HANDPADDLES sorgen für zusätzliche<br />

Wasserverdrängung und lassen<br />

sich in erster Linie für ein Kraftausdauertraining<br />

einsetzen, dosiert auch für<br />

die Technik. Je größer die Paddles, desto<br />

höher der Wasserwiderstand – im<br />

Zweifelsfall sollte man zu den kleineren<br />

greifen. Achtung: Wenn man den<br />

Armzug unter Wasser nicht mehr sauber<br />

durchdrücken kann, ist eine Pause<br />

angesagt, sonst leidet die Technik.<br />

EIN PULL-BUOY neutralisiert die Beine<br />

und hilft, sich auf die Armarbeit zu<br />

konzentrieren. Paddles und Pull-Bouy<br />

sind sicher die am häufigsten von Triathleten<br />

eingesetzten „Spielzeuge“.<br />

EIN SCHWIMMBRETT ist für gezieltes<br />

Beintraining einsetzbar. Wichtig<br />

ist, die Hände entspannt draufzulegen<br />

und nicht zu klammern.<br />

STREAMERS sind Kurzflossen, die fürs<br />

Beintraining geeignet sind und zudem<br />

eine höhere Geschwindigkeit im Training<br />

ermöglichen. Das erleichtert, gezielt<br />

an Armzugtechnik oder Atemtechnik<br />

zu arbeiten.<br />

SCHNORCHEL werden von Triathleten<br />

eher selten verwendet – bisher zumindest.<br />

Mit dem „Powerbreather“<br />

gibt es hier seit Kurzem aber eine Neuerung,<br />

die durch Ironman-Weltmeister<br />

Jan Frodeno Bekanntheit erlangt<br />

hat. Der Vorteil im Training: Man muss<br />

nicht mehr auf die Atemtechnik aufpassen,<br />

sondern kann sich auf die Bewegungen<br />

wie Armzug, Arm-Bein-Koordination<br />

usw. konzentrieren. (Mehr<br />

zu diesem neuen Gerät auf der nächsten<br />

Seite).<br />

Dazu aber noch mein Tipp, was<br />

den Einsatz von Schwimmhilfen anlangt:<br />

Nicht mehr als ca. 20 Prozent der<br />

Trainingszeit damit verbringen! Wer<br />

immer nur mit Geräten schwimmt,<br />

verlernt das Schwimmen eher – dosiert<br />

eingesetzt, können sie aber wertvolle<br />

Trainingshilfen sein!<br />

Auch Profis wie<br />

Lisi Gruber, Dritte<br />

beim Ironman Austria<br />

<strong>2016</strong> in Klagenfurt,<br />

arbeitet über<br />

den Winter mit Trainingstools<br />

an ihrer<br />

Technik. Der <strong>SPORTaktiv</strong>-Coach<br />

gibt<br />

gute Tipps.<br />

Nr. 6; <strong>Dezember</strong> ´16 / Jänner ´17<br />

83

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!