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SPORTaktiv Dezember 2016

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AUFSTEIGER<br />

ODER<br />

TEST<br />

APP-STURZ<br />

WAS KANN ...<br />

GOALIFY?<br />

TÄGLICH ERSCHEINEN SPORT-APPS für<br />

unsere Smartphones. Fitnessprogramme<br />

verschmelzen mit Websites und Social<br />

Media. Aber wer braucht’s und was<br />

taugen diese Tools? <strong>SPORTaktiv</strong>-Tester<br />

WOLFGANG KÜHNELT bringt mit unverblümten<br />

Tests Licht ins Dunkel. Diesmal:<br />

eine ideale APP für Neujahrsvorsätze<br />

aller Art.<br />

FOTO: Wolfgang Kühnlelt<br />

Sehr brav waren wir heute wieder.<br />

Sagt das Handy. Unser<br />

Smartphone kann nicht nur<br />

Trainingseinheiten aufzeichnen, es<br />

kann auch zum guten (oder schlechten!)<br />

Gewissen werden. Das vierköpfige<br />

Grazer Entwicklerteam von Goalify<br />

(www.goalifyapp.com) hat seine<br />

APP so ausgerichtet, dass die User<br />

Ziele definieren, Fortschritte dokumentieren<br />

und auf Wunsch mit anderen<br />

teilen.<br />

Diese Ziele gibt es in mehreren<br />

Kategorien: Bei „Flex“ gibt man sich<br />

Vorgaben, die man Schritt für Schritt<br />

erreichen kann. So könnte man etwa<br />

einstellen, dass man jede Woche mindestens<br />

50 Kilometer laufen will. Eine<br />

„Aufgabe“ ist ein wiederkehrendes<br />

Ziel, also zum Beispiel jeden Tag zwei<br />

Stunden schwimmen oder 20 E-Mails<br />

beantworten. Beim „Vermeiden“ geht<br />

es logischerweise darum, Dinge nicht<br />

mehr zu tun. Und bei „Limit“ setzt<br />

man seinen Lastern Grenzen.<br />

Die APP belohnt oder tadelt einen<br />

mit auf Dauer etwas nervigen „push<br />

notifications“ und sie bietet auch einen<br />

Rückblick auf Erfolge und Misserfolge.<br />

Mit Prozentwerten und klarer<br />

Farbgebung punktet Goalify hier gegenüber<br />

vergleichbaren Anbietern.<br />

Ein Kalender gibt dazu den Überblick<br />

über all das Geleistete.<br />

Die eigenen Ziele kann man in<br />

Gruppen mit bis zu 20 Mitgliedern teilen,<br />

was sicherlich die Motivation<br />

(und den Druck!) erhöht. Solche<br />

Gleichgesinnte gewinnt man am<br />

leichtesten, wenn man seine Freunde<br />

per Facebook einlädt. Ganz ausgereift<br />

scheint das Konzept in diesem Punkt<br />

noch nicht zu sein, denn es müsste mit<br />

den vorhandenen Daten leicht möglich<br />

sein, unabhängig von bestehenden<br />

Kontakten an einem Ort andere<br />

„Goalifyer“ mit ähnlichen Interessen<br />

zu finden. Immerhin: Goalify wird<br />

laufend weiter entwickelt. So gibt es<br />

mittlerweile „Challenges“, die man<br />

mit Freunden teilen kann. Und das<br />

Handling der Gruppenfunktion wurde<br />

auch schrittweise verbessert.<br />

DER BELOHNUNGSEFFEKT<br />

Apropos Freunde und Facebook: Auf<br />

der Goalify-Fanpage sehe ich, dass ein<br />

halbes Dutzend meiner „Friends“<br />

auch Fans der APP sind. Also frage ich<br />

nach ersten Erfahrungen. Tom hat<br />

Goalify nicht nur wie die anderen heruntergeladen<br />

– er benutzt es auch<br />

wirklich regelmäßig. Er meint: „Der<br />

Belohnungseffekt, etwas täglich abzuhaken<br />

und dafür Lob von den Mitkämpfern<br />

zu bekommen, ist groß.<br />

Und da die APP gratis ist, kann jeder<br />

testen, ob es was für ihn oder sie ist.“<br />

BEWERTUNG<br />

(5 Sterne Maximum)<br />

DESIGN:<br />

BENUTZERFREUNDLICHKEIT:<br />

NEUHEIT:<br />

NETZWERK: ( )<br />

PREIS:<br />

Gratis stimmt zumindest für die<br />

Basis-Version. Wer mehr als drei Ziele<br />

und mehrere Gruppen anlegen will,<br />

wird sich die Unlimited-Version zulegen.<br />

Die kostet für drei Monate 3,90<br />

Euro, für ein Jahr 9,90 Euro.<br />

Seit dem Sommer sind die Goalify-Entwickler<br />

auch beim Versuch,<br />

mit Coaches aus dem Sport- und Management-Bereich<br />

zu kooperieren, einen<br />

Schritt weitergekommen. Die<br />

„Coaching Edition“ wendet sich an<br />

Trainer, die ihren Schützlingen mit<br />

der APP ein gezieltes Programm verpassen<br />

können. Ein Coaching wie<br />

zum Beispiel: „So läufst du einen Marathon<br />

unter 4 Stunden“, ist mit Goalify<br />

durchaus aufgelegt.<br />

Letztlich ist es allerdings nach<br />

wie vor Geschmackssache, ob man<br />

seine Ziele mit dem Handy verwaltet<br />

und mit anderen teilt – oder ob man<br />

das auch allein mit einer selbst erstellten<br />

Checkliste schafft.<br />

Nr. 6; <strong>Dezember</strong> ’16 / Jänner ’17

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