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sportFACHHANDEL 15_2016 Leseprobe

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Skihelm |<br />

beraten<br />

verkauft<br />

NR.37<br />

| III<br />

© POC, ALPINA, K2, ATOMIC, UVEX<br />

In-Mold-Helme<br />

Kinderskihelme sind meist In-Mold-Helme, weil<br />

diese aufgrund der Technologie leichter gebaut<br />

werden können. Die Außenschale besteht<br />

dabei aus Polycarbonat (PC), einem sehr bruch-,<br />

schlag- und kratzfestem sowie UV-stabilem<br />

Thermoplast. Für die Innenschale wird ein<br />

thermoplastisches EPS (Expanded Polystyrol)-<br />

Granulat so lange erhitzt und unter Druck<br />

gesetzt, bis es „ausschäumt“, d.h. die Ränder der<br />

EPS-Granulatteilchen verschmelzen. In den dadurch<br />

entstehenden kleinen Kammern wird Luft<br />

eingeschlossen, weshalb die EPS-Schicht leicht<br />

und kälteisolierend ist. Außerdem absorbiert sie<br />

bei einem Aufprall die einwirkenden Kräfte. Sie<br />

dämpft und nimmt weder Wasser noch Schweiß<br />

auf (hydrophob). Die EPS-Innenschale wird dann<br />

so lange mit der Außenschale „verbacken“, bis<br />

eine durchgängige und untrennbare Verbindung<br />

entsteht (Abb. 2).<br />

Abb 3: Die Brille sollte im<br />

Stirnbereich bündig mit<br />

dem Helm abschließen,<br />

damit das<br />

Belüftungssystem<br />

einwandfrei<br />

funktionieren kann.<br />

Aufgrund dieser<br />

Verbindung sind<br />

bei In-Mold-<br />

Helmen integrierte<br />

Luftkanäle nicht<br />

möglich. Die<br />

Belüftung erfolgt ausschließlich<br />

über Lüftungsöffnungen,<br />

die einen Hitzestau<br />

verhindern und fü r einen<br />

Luftaustausch zwischen Helm und Brille sorgen.<br />

Die Luftöffnungen „saugen“ dabei die warme<br />

Luft aus dem Inneren der Skibrille an und leiten<br />

sie dann durch die Luftkanäle des Helms nach<br />

außen (Abb. 3).<br />

Die Luftöffnungen dürfen aber nicht zu groß<br />

sein, da ansonsten spitze Gegenstände wie<br />

Stockspitzen eindringen können. Bei sehr<br />

vielen Helmen können sie je nach Wetterlage<br />

individuell geöffnet und geschlossen werden<br />

(aktive Belüftungen). Ist dies nicht der Fall<br />

spricht man von einer passiven Belüftung.<br />

Hardshell-Helme<br />

Die PC- oder ABS (Acrylnitril-Butadien-Styrol)-<br />

Außenschale (= thermoplastischer Kunststoff)<br />

von Hardshell-Helmen ist so hart und schlagfest,<br />

dass sie von spitzen Gegenständen<br />

kaum durchdrungen werden<br />

kann. Bei einem Aufprall<br />

verteilt sich seine Energie<br />

auf die komplette Schale.<br />

Auch beim Hardshell-Helm<br />

besteht die Innenschale aus<br />

dem Thermoplast EPS. Allerdings werden<br />

die beiden Schalen separat hergestellt<br />

und erst danach formschlüssig<br />

zusammengebaut (Abb. 4).<br />

Da die Außen- und Innenschale beim<br />

Hardshell-Helm nicht miteinander<br />

„verbacken“ sind, ist hier ein anderes<br />

Belüftungssystem möglich: Über die schmalen<br />

Schlitze vorne im Helm wird die Luft eingesogen.<br />

In den weiten Luftkanälen der EPS-<br />

Schicht zirkuliert diese dann so lange zwischen<br />

den Helmschalen, bis sie sich erwärmt hat und<br />

auf der Helmrückseite wieder austritt.<br />

Perfekte Passform<br />

Die beste Passform hat ein Helm, der beim<br />

Fahren schnell vergessen wird. Druckstellen oder<br />

ständiges Verrutschen verleiden gerade Kindern<br />

und dann auch den Erwachsenen schnell den<br />

Fahrspaß. Vor der Anprobe sollte der Kopf an der<br />

breitesten Stelle ausgemessen und das dazu<br />

passende Modell ausgewählt werden. Bewegt<br />

sich der Helm bei geöffnetem Kinngurt und<br />

leichtem Kopfschütteln nicht, sitzt er gut.<br />

Über einen Drehknopf aus Kunststoff am<br />

Hinterkopf kann das Tragesystem dann auch<br />

noch individuell eingestellt werden. Trotzdem<br />

brauchen Kinder und Jugendliche, die<br />

ja noch wachsen, eher einen neuen<br />

Helm als Erwachsene. Die Hersteller<br />

bieten dafür unterschiedliche<br />

Größen an.<br />

Innenfutter<br />

Das Innenfutter unterstützt den<br />

Tragekomfort. Es muss weich und<br />

atmungsaktiv sein, schnell trocknen<br />

und je nach Bedarf kühlen oder<br />

wärmen (Abb. 5). Synthetische Fasern<br />

und (3D-)Mesh-Material eignen sich<br />

am besten dafür.<br />

Nackenwärmer<br />

Ein Nackenwärmer unter dem Drehknopf<br />

zur Größeneinstellung ist ein<br />

weiteres Feature für einen hohen<br />

Tragekomfort. Sein weiches Material schützt<br />

bei hohen Geschwindigkeiten und tiefen<br />

Temperaturen den Nacken vor Zugluft.<br />

>>><br />

Abb 4: Hardshell-Helme<br />

bieten ein hohes Maß an<br />

Sicherheit, sind aber etwas<br />

schwerer.<br />

Abb 5: Das Innenfutter<br />

kann in der Regel auch<br />

herausgenommen und<br />

gewaschen werden.

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