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Haltbarkeit von Zahnamalgam im Vergleich zu ... - DIMDI

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<strong>Haltbarkeit</strong> <strong>von</strong> <strong>Zahnamalgam</strong> <strong>im</strong> <strong>Vergleich</strong> <strong>zu</strong> Kompositkunststoffen<br />

sind. Ebenso wie Mitchell et al. 164 und Brunthaler et al. 29 betonen Manhart et al. 155 , dass ein direkter<br />

<strong>Vergleich</strong> der <strong>Haltbarkeit</strong> <strong>von</strong> Füllungen in verschiedenen Studien wegen der Unterschiede <strong>im</strong> Studiendesign<br />

(die oft un<strong>zu</strong>reichend oder gar nicht beschrieben sind), <strong>im</strong> klinischen Prozedere und bei<br />

den verwendeten Materialien problematisch ist. Außerdem wird darauf hingewiesen, dass Resultate<br />

kontrollierter klinischer Studien nicht die alltägliche Situation in einer allgemeinen Zahnpraxis zeigen.<br />

Sofern sich Manhart et al. 155 dezidiert auf Ergebnisse <strong>von</strong> Studien beziehen, die auch <strong>im</strong> vorliegenden<br />

Bericht eingeschlossen und bewertet werden 34, 52, 100, 163, 236 wird dies hier angegeben. Details dieser<br />

Studien werden hier nicht dargestellt, sondern in Kapitel 6.7.1.2 (Pr<strong>im</strong>ärstudien) ausführlich behandelt.<br />

Im vorliegenden Review sind insgesamt 40 Studien <strong>zu</strong>r <strong>Haltbarkeit</strong> <strong>von</strong> Amalgam eingeschlossen. Bei<br />

einem Beobachtungszeitraum <strong>von</strong> bis <strong>zu</strong> 20 Jahren liegen die jährliche Funktionsausfallsraten<br />

zwischen 0 und 7,4 % für Non-Gamma-2- und Gamma-2-Verbindungen. Sekundärkaries, ein hohes<br />

Auftreten <strong>von</strong> Füllungs- und Zahnfraktur, zervikaler Überhang und Klebefugenabrasion (marginal<br />

ditching) werden als die Hauptprobleme dargestellt, die die <strong>Haltbarkeit</strong> <strong>von</strong> Amalgamfüllungen<br />

beeinträchtigen. Die Tendenz <strong>zu</strong>r Zahnfraktur in amalgamsanierten Zähnen wird durch den Mangel an<br />

adhäsiver Stabilisierung der harten Zahnsubstanz erklärt. Einige Autoren beschreiben für Kavitäten<br />

der Klasse I eine geringere Funktionsausfallsrate <strong>von</strong> Amalgam als für jene der Klasse II. Die Größe<br />

der Kavität sowie der Zink- und Kupfergehalt der Legierung haben ebenfalls einen Einfluss auf die<br />

<strong>Haltbarkeit</strong> – große Füllungen zeigen mehr Verschleiß als mittelgroße und kleine Füllungen und<br />

Amalgame mit hohem Kupfergehalt zeigen eine längere <strong>Haltbarkeit</strong> als konventionelle Amalgame.<br />

Zur Evaluierung der <strong>Haltbarkeit</strong> <strong>von</strong> Kompositen werden 51 Studien herangezogen. Jährliche Funktionsausfallsraten<br />

für Kompositfüllungen werden mit Werten zwischen 0 und 9 % angegeben. In den<br />

1970er und 1980er Jahren waren die Hauptprobleme bei Kompositfüllungen un<strong>zu</strong>reichende<br />

Verschleißfestigkeit, die <strong>zu</strong> einem Verlust der anatomischen Form und des interprox<strong>im</strong>alen Kontakts<br />

mit allgemeiner Degradation führten. Fortschritte in der Füllertechnologie und der Zusammenset<strong>zu</strong>ng<br />

<strong>von</strong> Kompositen, sowie der Trend, Komposite auch in unter Belastung stehenden Bereichen <strong>im</strong><br />

Seitenzahnbereich <strong>zu</strong> verwenden, führte <strong>zu</strong> einer Veränderung der Gründe für den Ersatz <strong>von</strong> Füllungen:<br />

als Hauptgründe werden in neueren Studien Randöffnung mit Sekundärkaries, Fraktur der<br />

Füllung, Randverschleiß (marginal deterioration), Farbveränderungen und Abnut<strong>zu</strong>ng angegeben. Im<br />

<strong>Vergleich</strong> <strong>zu</strong> Hybridkompositen zeigen Mikrofüllerkomposite wegen ihrer minderwertigen mechanischen<br />

Eigenschaften vor allem bei hochbelasteten Klasse-II-Kavitäten erhöhten Ausfall durch Fraktur.<br />

Das relativ häufige Auftreten <strong>von</strong> Sekundärkaries kann durch die geringe Effektivität <strong>von</strong><br />

Haftvermittlern der älteren Generation erklärt werden, v. a. wenn der Randabschluss der Kavität<br />

innerhalb des Dentins liegt. Trotz der Fortschritte in der Zusammenset<strong>zu</strong>ng <strong>von</strong> neuen Haftvermittlern<br />

mit verbesserter Randadaptation und Bindungsstärke ist ein perfekter Randabschluss noch <strong>im</strong>mer<br />

nicht <strong>zu</strong> erreichen. Üblicherweise bieten Prämolare bessere Bedingungen als Molare für Kompositfüllungen,<br />

da die Kavitäten meistens kleiner sind und die Kaukräfte deshalb weniger intensiv<br />

einwirken. In einer Studie aus dem Jahr 1999 in der vier UV-gehärtete Komposite bei Füllungen der<br />

Klasse I und II verglichen wurden, sind nach 17 Jahren 76 % der Füllungen klinisch einwandfrei (nach<br />

USPHS-Kriterien: Farbabst<strong>im</strong>mung 94 % ALFA; Randverfärbung 100 % ALFA; Randintegrität 100 %;<br />

Sekundärkaries 92 % ALFA; Oberflächenbeschaffenheit 72 %; anatomische Form 22 % ALFA). Die<br />

durchschnittliche Abnut<strong>zu</strong>ng wird mit 264 μm angegeben; die größte Abnüt<strong>zu</strong>ng erfolgte in den ersten<br />

fünf Jahren (75 %). 22 % der Füllungen zeigen keine klinisch nachweisbare Abnut<strong>zu</strong>ng.<br />

Für die statistische Analyse werden die Studien hinsichtlich Studiendesign, Klasse der Kavität, und<br />

Methodik der statistischen Analyse in Untergruppen eingeteilt. Dabei zeigen sich zwar keine<br />

signifikanten Unterschiede, jedoch einige erkennbare Tendenzen. Betrachtet man ausschließlich die<br />

Studien, die vor 1990 publiziert wurden, sind die jährlichen Funktionsausfallsraten für Amalgam und<br />

Kompositfüllungen signifikant höher (Median: 4,7 % für Amalgam, 4,0 % für Komposite) als die<br />

Ergebnisse <strong>von</strong> Studien, die ab 1990 erscheinen (2,0 % vs. 1,7 %).<br />

Verglichen mit Longitudinalstudien sind die Funktionsausfallsraten in Querschnittstudien, die die Situation<br />

in der täglichen Praxis darstellen, bedeutend höher (Median für Amalgam: 1,5 % in<br />

Longitudinalstudien, 3,7 % in Querschnittstudien; keine Zahlenangaben für Komposite). In Querschnittstudien<br />

ist die <strong>Haltbarkeit</strong> <strong>von</strong> Amalgamfüllungen tendenziell länger als die <strong>von</strong> Kompositfüllungen.<br />

In einer Überlebensanalyse <strong>von</strong> Füllungen (207.558 Amalgam-, 93.195 Kompo-<br />

DAHTA@<strong>DIMDI</strong> Seite 38 <strong>von</strong> 122

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