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Haltbarkeit von Zahnamalgam im Vergleich zu ... - DIMDI

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<strong>Haltbarkeit</strong> <strong>von</strong> <strong>Zahnamalgam</strong> <strong>im</strong> <strong>Vergleich</strong> <strong>zu</strong> Kompositkunststoffen<br />

selben Patienten evaluiert werden, was jedoch den Pool an möglichen Patienten drastisch einschränkt<br />

109 .<br />

Effektmodifikatoren<br />

Neben dem Studiendesign und der Dauer der Studie können auch andere Parameter einen Einfluss<br />

auf die <strong>Haltbarkeit</strong> <strong>von</strong> Füllungen haben. Solche Effektmodifikatoren sind z. B.:<br />

• der die Behandlung durchführende Zahnarzt (Ausbildung, Erfahrung, Geschicklichkeit, Einstellung,<br />

Umstände, unter denen der Arzt praktiziert) und das System der Entlohnung,<br />

• die Patienten (Compliance, Motivation, Mundhygienestatus, Kariesaktivität, Anzahl der Füllungen<br />

insgesamt, Gewohnheiten wie Bruxismus (Zähneknirschen), Alter, Wechsel des<br />

Zahnarztes),<br />

• die Kavität (Klasse, Umfang = Anzahl der <strong>von</strong> der Füllung betroffenen Zahnflächen, Größe,<br />

Lage <strong>im</strong> Ober- oder Unterkiefer, Zahntyp, Art der Belastung) und<br />

• Materialeigenschaften 46, 109, 156 .<br />

Häufig sind aber solche Effektmodifikatoren nur unvollständig oder überhaupt nicht beschrieben<br />

(siehe 6.2 Wissenschaftlicher Hintergrund).<br />

Die Ausbildung, Erfahrung, Geschicklichkeit sowie die Sorgfalt des Zahnarztes bei der Behandlung<br />

werden häufig als die <strong>Haltbarkeit</strong> beeinflussende Faktoren angeführt 47 . Coppola et al. 53 stellen fest,<br />

dass die durchschnittliche <strong>Haltbarkeit</strong> <strong>von</strong> Füllungen, die <strong>von</strong> wenig erfahrenen Zahnärzten durchgeführt<br />

wurden, signifikant geringer ist, als die <strong>von</strong> erfahrenen Zahnärzten durchgeführten. Besonders<br />

das Wissen um die Eigenschaften der Haftvermittler für Kompositfüllungen und die Erfahrung und<br />

Geschicklichkeit in der Anwendung derselben spielen dabei eine wichtige Rolle 27, 234 . In Hawthorne<br />

und Smales 100 erzielen Zahnärzte, deren Graduierung am kürzesten <strong>zu</strong>rückliegt, die besten Erfolgsraten<br />

(Überlebensraten) mit Kompositfüllungen; dies mag darauf <strong>zu</strong>rück<strong>zu</strong>führen sein, dass ihnen das<br />

Wissen um die korrekte Anwendung nach Vorschrift der zahnärztlichen Kunst (lege artis) noch frisch<br />

<strong>im</strong> Gedächtnis ist, obgleich sie wahrscheinlich noch wenig Erfahrung haben. Da<strong>zu</strong> kommt, dass ihr<br />

Wissen dem jüngsten Stand der Forschung entspricht.<br />

Es wird beschrieben, dass das Alter der Patienten einen entscheidenden Einfluss auf die <strong>Haltbarkeit</strong><br />

<strong>von</strong> Füllungen hat; sie ist bei Teenagern geringer als bei Erwachsenen 21, 168 und bei den über 60-<br />

Jährigen wieder reduziert 63 , allerdings bezieht sich das nur auf Kompositfüllungen 100 . Zum Teil sind<br />

die Angaben widersprüchlich, da häufig keine genauen Altersgruppen angegeben werden und nur<br />

<strong>von</strong> „jüngeren“ und „älteren“ Patienten gesprochen wird. So wird das Risiko für den Funktionsausfall<br />

einer Füllung für ältere Patienten <strong>im</strong> <strong>Vergleich</strong> <strong>zu</strong> jüngeren Personen als höher eingestuft 155, 236 . Burke<br />

et al. 38 geben für ältere Patienten hingegen eine längere <strong>Haltbarkeit</strong> an. Forss und Widström 79 stellen<br />

fest, dass die <strong>Haltbarkeit</strong> <strong>von</strong> Zahnfüllungen in der Altersgruppe ≥ 40 Jahre länger ist als die bei<br />

jüngeren (20 bis 39 Jahre) Patienten. Bei Opdam et al. 191 kann kein signifikanter Zusammenhang<br />

zwischen dem Patientenalter und der <strong>Haltbarkeit</strong> <strong>von</strong> Zahnfüllungen nachgewiesen werden.<br />

Die Notwendigkeit, Füllungen <strong>zu</strong> ersetzen, steigt mit der Anzahl der gefüllten Zähne <strong>im</strong> Mund der<br />

Patienten 222 . Für Patienten mit hoher Kariesanfälligkeit ist die Überlebensdauer <strong>von</strong> Füllungen reduziert<br />

233 . Die lange Überlebenszeit der Füllungen bei Hawthorne und Smales 100 wird auf die<br />

regelmäßigen Zahnarztkontrollbesuche der Patienten <strong>zu</strong>rückgeführt.<br />

Füllungen der Klasse II sowie mehrflächige Füllungen zeigen höhere Funktionsausfallsraten als<br />

solche der Klasse I bzw. einflächige Füllungen 21, 29, 55, 63, 155, 191, 222 ; je umfangreicher die Füllung ist,<br />

desto geringer erweist sich üblicherweise ihre <strong>Haltbarkeit</strong> 21, 222 .<br />

Meistens wird angegeben, dass Füllungen (Komposit) in Prämolaren besser halten als in<br />

Molaren 55, 155 . Brunthaler et al. 29 stellen allerdings keinen signifikanten Einfluss des Zahntyps auf die<br />

Funktionsausfallsrate bei Zahnfüllungen fest. Van Nieuwenhuysen et al. 236 zeigen eine höhere Funktionsausfallsrate<br />

in Prämolaren als in Molaren; allerdings handelt es sich hier um große, mehrflächige<br />

Füllungen. Zudem wurden in dieser Studie fast alle Kompositfüllungen in Prämolaren durchgeführt,<br />

während an den Molaren der Großteil der Kavitäten mit Amalgam gefüllt wird. Füllungen an<br />

Unterkieferzähnen haben meistens eine höhere Lebenserwartung als solche <strong>im</strong> Oberkiefer 147 .<br />

Auch der Zeitraum, in dem Studien durchgeführt werden, beeinflusst die Ergebnisse <strong>zu</strong>r <strong>Haltbarkeit</strong>:<br />

so weisen Manhart et al. 155 darauf hin, dass in Studien, die vor 1990 publiziert wurden, die medianen<br />

DAHTA@<strong>DIMDI</strong> Seite 63 <strong>von</strong> 122

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