Haltbarkeit von Zahnamalgam im Vergleich zu ... - DIMDI
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<strong>Haltbarkeit</strong> <strong>von</strong> <strong>Zahnamalgam</strong> <strong>im</strong> <strong>Vergleich</strong> <strong>zu</strong> Kompositkunststoffen<br />
Studien, die die USPHS- oder ähnliche Kriterien nicht verwenden, um die klinische Leistungsfähigkeit<br />
<strong>von</strong> Füllungsmaterialien <strong>zu</strong> quantifizieren, werden <strong>von</strong> den Autoren ausgeschlossen.<br />
Insgesamt werden 195 Studien eingeschlossen, 25 da<strong>von</strong> evaluieren Amalgamfüllungen, 28 vergleichen<br />
Amalgam mit Kompositen, vier Studien vergleichen Amalgam mit Kompositen und anderen<br />
Füllmaterialien, fünf stellen Amalgam anderen Füllungsmaterialien gegenüber, 38 Studien evaluieren<br />
Komposite, und 18 vergleichen Komposite mit anderen Füllungsmaterialien. Amalgam wird in<br />
Kavitäten der Klassen I, II und V verwendet, Komposit in allen Kavitätenklassen.<br />
Überlebenszeit <strong>von</strong> Amalgamfüllungen<br />
Nach einem Jahr zeigen alle Studien eine gute Überlebenszeit <strong>von</strong> Amalgamfüllungen und auch nach<br />
zwei Jahren werden in 16 <strong>von</strong> 28 Studien keine Ausfälle festgestellt. In zwei Studien werden niedrige<br />
Überlebensraten festgestellt: in einer der Studien mag dies auf eine Kombination <strong>von</strong> zwei best<strong>im</strong>mten<br />
Zahnärzten und die Verwendung eines best<strong>im</strong>mten Amalgams sowie auf das schlechte Mundhygieneverhalten<br />
der Patienten <strong>zu</strong>rück<strong>zu</strong>führen sein, das einen signifikanten Einfluss auf die<br />
Ersatzrate der Füllungen hat. Eine andere Studie wurde an Patienten durchgeführt, die eine durch<br />
Radiotherapie ausgelöste ausgeprägte Xerostomie (Mundtrockenheit) aufweisen.<br />
Nach drei Jahren zeigen sechs <strong>von</strong> 16 Studien keinen Ausfall <strong>von</strong> Füllungen. In den Studien mit<br />
kürzerer <strong>Haltbarkeit</strong> gibt es bei einer keine Angaben <strong>zu</strong>m verwendeten Amalgam sowie <strong>zu</strong>m Design<br />
und der Größe der Füllung; eine Studie vergleicht zwei Amalgame und stellt eine größere Funktionsausfallsrate<br />
für Spheralloy <strong>im</strong> <strong>Vergleich</strong> <strong>zu</strong> Dispersalloy fest; eine Studie aus 1991 vergleicht fünf<br />
verschiedene Amalgame und kommt <strong>zu</strong> dem Schluss, dass die <strong>Haltbarkeit</strong> vom Alter der Patienten<br />
und der Kariesaktivität abhängt; eine weitere Studie aus 1973 zeigt ebenfalls eine niedrige Überlebenszeit,<br />
aber es werden nur wenige Angaben <strong>zu</strong> den Teilnehmern sowie der Anzahl <strong>von</strong><br />
Prämolaren und Molaren gemacht.<br />
Nach fünf Jahren kommt es in einer <strong>von</strong> neun Studien <strong>zu</strong> keinen Funktionsausfällen. Diese Studie<br />
vergleicht zwei Amalgame mit hohem Kupferanteil. Die anderen Studien zeigen eine Überlebenswahrscheinlichkeit<br />
für Amalgamfüllungen <strong>von</strong> ≥ 85 %.<br />
Sieben <strong>von</strong> acht Studien, die Amalgamfüllungen über zehn Jahre evaluieren, berichten <strong>von</strong> Überlebenswahrscheinlichkeiten<br />
<strong>von</strong> ≥ 80 %.<br />
Die Autoren betonen, dass nur eine der eingeschlossenen Studien <strong>zu</strong> Amalgamfüllungen eine<br />
Multicenterstudie mit mehreren Zahnärzten ist. Die meisten Studien wurden in einer Zahnklinik oder<br />
sonstigen institutionellen Settings durchgeführt. Auch legt die überwiegende Anzahl der Studien<br />
Auswahlkriterien für Patienten fest, was <strong>zu</strong> besseren Ergebnissen geführt haben könnte. Die Tatsache,<br />
dass nach drei Jahren meistens über keine Ausfälle <strong>von</strong> Amalgamfüllungen berichtet wird,<br />
muss mit einer gewissen Vorsicht betrachtet werden, da es schwierig ist, fest<strong>zu</strong>stellen, ob dies<br />
wirklich die Überlebenszeit darstellt, oder ob Ausfälle nicht festgestellt wurden oder Patienten nicht<br />
<strong>zu</strong>r Kontrolle kamen. Nach zehn Jahren waren weniger als 20 % der Amalgamfüllungen ersetzt<br />
worden. Einige Effektmodifikatoren haben Einfluss auf die Überlebenszeit, so ist schlechte Mundhygiene<br />
mit einer reduzierten Überlebenszeit <strong>von</strong> Amalgamfüllungen assoziiert. Zahnärzte haben<br />
einen Einfluss auf die <strong>Haltbarkeit</strong> hinsichtlich ihrer Geschicklichkeit, eine Füllung durch<strong>zu</strong>führen und<br />
hinsichtlich der Entscheidung, ob eine Füllung ersetzt werden muss oder nicht. Zunehmende Größe<br />
der Füllungen scheint die <strong>Haltbarkeit</strong> nicht wirklich <strong>zu</strong> reduzieren; der Nachweis, dass Zweiflächenfüllungen<br />
länger halten als Dreiflächenfüllungen kann nicht erbracht werden. Die Überlebenszeit <strong>von</strong><br />
polierten und unpolierten Amalgamfüllungen ist nach 36 Monaten nicht unterschiedlich. Best<strong>im</strong>mte<br />
Amalgame zeigen eine längere <strong>Haltbarkeit</strong> als andere.<br />
Es wird vorgeschlagen, den Einfluss, den Zahn-, Kavitäten-, und Amalgamtyp auf die Überlebenszeit<br />
einer Füllung haben, in Studien mit strengem Studiendesign und empirischer Messung <strong>von</strong><br />
Effektmodifikatoren <strong>zu</strong> evaluieren. Des Weiteren sollen über Zeiträume <strong>von</strong> mehr als zehn Jahren<br />
Multicenterstudien durchgeführt werden, an denen mehrere Zahnärzte beteiligt sind und die nach<br />
Zahn- und Kavitättyp sowie anderen Effektmodifikatoren stratifiziert sind.<br />
Überlebenszeit <strong>von</strong> Kompositfüllungen<br />
In Studien, die Kompositfüllungen evaluieren, kommt es nach einem Jahr in 14 <strong>von</strong> 19 Studien, nach<br />
zwei Jahren in sechs <strong>von</strong> 33 Studien, und nach drei Jahren in sechs <strong>von</strong> 27 Studien <strong>zu</strong> keinen<br />
DAHTA@<strong>DIMDI</strong> Seite 40 <strong>von</strong> 122