Perspektivwechsel Empowerment
1VRs307SFQ7
1VRs307SFQ7
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Unsere Arbeit kennzeichnet sich durch folgende Grudsätze:<br />
- Aufsuchende Arbeit<br />
- Schaffung von niedrigschwelligen und mehrsprachigen Angeboten mit Kinderbetreuung<br />
- Angebote werden zusammen mit den Geflüchteten entwickelt<br />
- Mehrsprachigkeit durch ein multikulturell besetztes Team<br />
- Zuhören, verstehen wollen und Empathie zeigen<br />
- Dialog auf gleicher Augenhöhe und Wertschätzung<br />
- Orientierung an den Stärken und Ressourcen der Geflüchteten<br />
- Stärkung des Potentials zur Selbstorganisation<br />
- Offenes Ohr für Diskriminierungserfahrungen unserer Zielgruppe und eine klare Haltung gegen Rassismus<br />
und vor allem auch gegen institutionalisierten Rassismus<br />
- Eine solidarische und parteiliche Haltung gegenüber Geflüchteten<br />
- Offenlegung unserer kritischen Haltung gegenüber restriktiven Entwicklungen in der Asylpolitik<br />
So haben wir die Bedarfe der Zielgruppen erhoben ...<br />
Indem wir mit den Menschen durch aufsuchende Arbeit, in der Beratungstätigkeit und durch wöchentliche Treffen<br />
ins Gespräch gekommen sind. Zum anderen sind wir in unserer Vernetzungsarbeit mit anderen Organisationen und<br />
Behörden im Gespräch und informieren uns über die aktuelle Situation. Parallel dazu recherchieren wir ständig,<br />
um auf dem aktuellsten Stand hinsichtlich der Änderungen in der Asylpolitik und der Asylgesetze zu sein.<br />
Auf diese Weise haben wir die Zielgruppen in die Projektentwicklung miteinbezogen ...<br />
In der Phase der Projektentwicklung waren wir bereits mit geflüchteten Frauen und ihren Familien im Gespräch.<br />
Ihre Probleme und Anliegen sind in die Projektkonzeption eingeflossen. Aktuell stellen wir unsere Ideen und<br />
Vorhaben in unseren wöchentlichen Treffen den Teilnehmerinnen vor und fragen gezielt nach ihren eigenen Ideen<br />
oder Ergänzungsvorschlägen. Falls unser Projekt weiter gefördert wird, möchten wir die geflüchteten Menschen<br />
insbesondere in unser Theater-Projekt einbinden, damit sie selber zu Wort kommen.<br />
Voraussetzungen – Dies sind notwendige Ressourcen zur Durchführung des Projekts ...<br />
Die tägliche Arbeit mit den Geflüchteten zeigt, dass sie aufgrund ihrer Komplexität nicht allein durch Ehrenamtliche<br />
getragen werden kann. Sie sind oft durch die Aufgaben und ihre zeitlichen Ressourcen überfordert, wie z.B. im Umgang<br />
mit bürokratischen Prozessen, rechtlichen Rahmenbedingungen, kulturellem Hintergrundwissen etc. Dabei benötigen<br />
gerade Geflüchtete verlässliche und erfahrene Ansprechpartner/-innen mit adäquater Ausbildung und interkulturell<br />
geöffneten Beratungsstellen. Die Bildung von mehrsprachigen, multikulturellen Teams ist Grundvoraussetzung für einen<br />
kultursensiblen Umgang, wobei die finanzielle Sicherstellung der Arbeit eine Planungssicherheit für die Fortsetzung<br />
des Projektes bedeutet. Regelmäßige Fortbildungen, Supervision und kollegialer Austausch auf kommunaler und<br />
Verbandsebene muss gewährleistet sein.<br />
Diese Herausforderungen sehen wir ...<br />
Die größten Herausforderungen/Hindernisse in der Arbeit mit Geflüchteten sind die gesetzlichen und politischen<br />
Entwicklungen und Bedingungen, die die Stärkung der Geflüchteten und ihr Ankommen in Deutschland erschweren.<br />
Deshalb ist die soziale Arbeit insbesondere mit Geflüchteten gleichzeitig auch immer eine politische Arbeit.<br />
Die katastrophalen Wohn- und Lebensverhältnisse von vielen Geflüchteten in Gemeinschaftsunterkünften, die<br />
fehlenden Kita- und Schulplätze, die Erschwerung von Familienzusammenführung sind nur einige Beispiele, die die<br />
<strong>Empowerment</strong>-Arbeit und das Ankommen in Deutschland erschweren. Daher müssen Sozialarbeiter/-innen sich ihrer<br />
politischen Verantwortung bewusst werden und die Anliegen der Geflüchteten an die Politik herantragen.<br />
ZITATE – Stimmen der Teilnehmerinnen zu dem Projekt<br />
„Im Gülcafé kann ich in meiner Sprache zu Wort kommen.“<br />
„Hier fühle ich mich fast wie Zuhause.“<br />
„Hier können wir so sein wie wir sind, ohne uns zu verstellen.“<br />
„Ich werde immer warm und mit einem Lächeln begrüßt.“<br />
„Hier habe ich endlich Ruhe vor meinem Mann.“<br />
„Wir Frauen sind unter uns und das ist gut so.“<br />
„Ich habe das Gefühl, dass ihr uns wirklich helfen und verstehen wollt.“<br />
15