Perspektivwechsel Empowerment
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Diesen Handlungs- und <strong>Empowerment</strong>ansatz verfolgen wir ...<br />
Durch das Projekt soll in sensibler Weise den spezifischen Bedürfnissen der Zielgruppe bei der Entwicklung<br />
neuer Lebensperspektiven entsprochen werden. Dabei liegt der Schwerpunkt in der stabilen Anbindung an<br />
die vielfältigen Angebote des Sozial- und Gesundheitssystems in der Stadt Essen bzw. im Ruhrgebiet und im<br />
Bundesland NRW.<br />
Dazu sollen die angesprochenen Menschen unterstützt, befähigt und aktiviert werden:<br />
• zur erfolgreichen Bewältigung praktischer Alltagsaufgaben in den Lebensbereichen Wohnen, Einkommen,<br />
Beruf, Spracherwerb<br />
• zur regelmäßigen und umfassenden Wahrnehmung der Vorsorge- und Behandlungsangebote<br />
des Gesundheitswesens (ggf. mit Überleitung in gemeindepsychiatrische Angebote, insb. bei sich<br />
abzeichnender Traumatisierung)<br />
• bei der Entwicklung neuer sozialer Beziehungen und<br />
• zur Teilhabe am sozio-kulturellen Leben.<br />
Dazu werden den angesprochenen Frauen in einem Zeitraum von 8 Monaten drei aufeinander abgestimmte<br />
Angebote unterbreitet:<br />
1. Einzelberatung zu Einkommenssicherung, Spracherwerb, Wohnungssuche und Gesundheitsvorsorge bzw.<br />
Behandlungsmöglichkeiten (ggf. bei mutter-sprachlichen Ärzten/Ärztinnen)<br />
2. Gruppentreffen zum gegenseitigen Austausch und gelegentlich mit Gästen zur Diskussion<br />
integrationsrelevanter Themen<br />
3. Stadterkundungen, um wichtige bzw. interessante Orte in Essen kennenzulernen.<br />
EMPOWERMENT bedeutet für uns in diesem Kontext Folgendes:<br />
Durch unsere Aktivitäten werden Frauen – ein Stück weit – dazu befähigt, selbstbewusst am gesellschaftlichen<br />
Leben teilzuhaben. Sie lernen wichtige Möglichkeiten zur Gestaltung ihres Alltagslebens kennen. Und sie lernen,<br />
diese Möglichkeiten entsprechend ihren individuellen Bedürfnissen zu nutzen.<br />
Diese (innovativen) Ziele und diesen Mehrwert wollen wir durch den Handlungsansatz erreichen ...<br />
Der Mehrwert für die Zielgruppe besteht darin, schnell – zielgerichtet – bedarfsgerecht die für eine kürzlich<br />
geflüchtete Frau wichtigsten Anlaufstellen zur Organisation des täglichen Lebens sowie vorherrschende<br />
Lebens- und Verhaltensweisen am neuen Wohnstandort kennenzulernen. Das geschieht auf kultursensible<br />
Weise durch weibliche Fachkräfte der sozialen Arbeit, die ihrerseits selbst über einen Migrationshintergrund und<br />
muttersprachliche Kenntnisse verfügen. Dadurch wird das Einleben in Essen in sicherem Umfeld erleichtert.<br />
Zugleich können Frauen der Zielgruppe individuell intensivere Hilfestellungen erhalten, wenn es sich als<br />
notwendig herausstellt, insbesondere im Bereich Gesundheit. Die Angebote können in dieser Intensität nicht<br />
durch die regulär arbeitenden Beratungsstellen (MBE, JMD, Flüchtlingsberatung) bereitgestellt werden, weil dies<br />
deren Auftrag und Kapazitäten überschreiten würde.<br />
Als innovativ bezeichnet werden könnte, dass die bestehenden Netzwerke des Trägers aus den Bereichen<br />
Gesundheit/Behindertenhilfe/Sozialpsychiatrie, Familienhilfe, Migrationsberatung (MBE) und Beratung zur<br />
Beruflichen Entwicklung (BBE) nun in einem neuen Zusammenhang genutzt werden. Dadurch kann von<br />
Anbeginn relativ schnell passende Unterstützung für die Zielgruppe angeboten werden.<br />
Das bereits vorhandene Netzwerk aus Personen und Einrichtungen, durch welches zügig Unterstützung<br />
für geflüchtete Frauen in Essen angeboten werden kann, wird durch die Herausbildung einer Gruppe von<br />
Multiplikatorinnen aus der Zielgruppe heraus nochmals ergänzt. Das stärkt die nachhaltige Entwicklung des<br />
Unterstützungssystems für geflüchtete Frauen in der Kommune.<br />
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