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Perspektivwechsel Empowerment

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Grußwort<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

seit 2015 sind über eine Million Schutzsuchende zu<br />

uns gekommen – 890.000 im Jahr 2015 und 213.000<br />

zwischen Januar und Ende September 2016. Rund 30<br />

Prozent der Geflüchteten in Deutschland sind Frauen.<br />

Viele davon sind alleinreisend oder mit ihren Kindern<br />

unterwegs. Sie haben oftmals bereits in ihren Herkunftsländern<br />

oder auf der Flucht Gewalt in den unterschiedlichsten<br />

Formen miterlebt oder selbst erfahren.<br />

Die Folgen können psychische und physische Beeinträchtigungen<br />

bis hin zu schweren Traumata sein.<br />

Auch nach der Ankunft in Deutschland ist ihre Situation<br />

häufig nicht einfach. In den großen Einrichtungen<br />

und Notunterkünften finden sie kaum Rückzugsräume<br />

und Schutzmöglichkeiten. Gleichzeitig bleiben Frauen<br />

häufiger im unmittelbaren Umfeld der Einrichtungen<br />

und verlassen diese in der Regel seltener als Männer<br />

– auch aus Angst vor Übergriffen. Besonders problematisch<br />

ist die Situation für alleinstehende Frauen, die<br />

nur wenig Kontakt zu anderen Personen haben.<br />

Umso wichtiger ist es, nicht nur die Lebensbedingungen<br />

in den Unterkünften zu verbessern, sondern<br />

auch die Frauen mit einem breiten Unterstützungsangebot<br />

zu stärken. Sie brauchen Angebote, die ihre<br />

Bedürfnisse aufgreifen und den Austausch fördern,<br />

um der Isolation vorzubeugen. Den Frauen muss der<br />

Zugang zum öffentlichen Leben erleichtert werden.<br />

Mit dem von mir finanzierten Projekt „<strong>Empowerment</strong><br />

von Flüchtlingsfrauen“ wollen wir ihnen zeigen, wie<br />

ein selbstbestimmtes Leben (wieder) möglich ist und<br />

wie sie die vorhandenen Möglichkeiten dafür nutzen<br />

können.<br />

Wer innerlich gestärkt ist und seine Rechte kennt, kann<br />

selbstbewusster seinen Platz in der Gesellschaft einfordern.<br />

Und sich dann auch gegen unfaire Behandlung<br />

wehren. Schließlich haben Frauen eine Schlüsselfunktion<br />

für die Integrationsperspektive ihrer Familien und<br />

sind auch deshalb wichtige Adressatinnen integrationspolitischer<br />

Maßnahmen.<br />

Ich freue mich sehr, dass es uns gemeinsam mit der<br />

Bundesarbeitsgemeinschaft der freien Wohlfahrtspflege<br />

(BAGFW) gelungen ist, bundesweit über 100 Projekte<br />

zu realisieren, die genau dort ansetzen und geflüchtete<br />

Frauen (wieder) starkmachen wollen. Dazu<br />

fördern wir verschiedene Maßnahmen: Vom Frauencafé<br />

über kreative Begegnungsstätten, bis hin zu psychosozialen<br />

Sprechstunden und klassischer sozialer<br />

Beratung.<br />

Ich danke herzlich dem Paritätischen Gesamtverband,<br />

der das von mir geförderte Projekt „<strong>Empowerment</strong><br />

von Flüchtlingsfrauen“ gestaltet und dabei in diesem<br />

Jahr eine zentrale Koordinierungsrolle übernimmt und<br />

mit 20 Projekten selbst aktive Hilfe leistet. Zahlreiche<br />

ehrenamtliche Helferinnen und Helfer wirken dabei<br />

mit. Ihnen gilt ebenso wie ihren hauptamtlichen Kolleginnen<br />

und Kollegen mein besonderer Dank. Sie alle<br />

leisten großartige Arbeit. Und sie stehen für die humane<br />

und solidarische Aufnahme und Integration von<br />

Menschen, die aus größter Not zu uns geflohen sind.<br />

Herzlich<br />

Staatsministerin Aydan Özoğuz<br />

Beauftragte der Bundesregierung für Migration,<br />

Flüchtlinge und Integration<br />

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