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Kapitel 7 - Alec<br />
Sie saßen zusammen auf der Couch. Alec hatte sich wie immer ein Buch geschnappt,<br />
während Ruben sich die Nachrichten anhörte. Irgendwann waren sie enger<br />
aneinandergerückt, ohne es bemerkt zu haben. Alec spürte die Wärme und lehnte sich an<br />
ihn. Rubens Nähe tat gut. Viel zu gut. Wie hatte er so lange darauf verzichten können?<br />
Keiner von ihnen sagte ein Wort, aber das war auch gar nicht nötig. Sie verstanden<br />
sich so. Genossen einfach die Ruhe und die Zweisamkeit. Ein wundervolles Gefühl.<br />
Irgendwann döste Alec ein und sein Kopf sank gegen Rubens Schulter. Er bekam<br />
gerade noch mit, wie dieser ihm das Buch abnahm, dann war er weg.<br />
Als er wieder erwachte, blickte er sich orientie<strong>ru</strong>ngslos um. Wieso war er im Bett? Er<br />
sah zu Ruben, der entspannt neben ihm schlief und lächelte. Das war so ein schönes Bild.<br />
Also musste er ihn rüber getragen haben, Alec konnte sich beim besten Willen nicht<br />
daran erinnern, wie er sonst hier hergekommen war. Das war wirklich süß von Ruben.<br />
Er blieb liegen und beobachtete ihn. Es war so unglaublich verlockend durch sein Haar<br />
zu streichen oder sich anzukuscheln, allerdings befürchtete er, ihn zu wecken und das<br />
wollte er nicht riskieren.<br />
Alec seufzte leise. Er und Ruben waren ein Paar. Das war so sagenhaft. Vor wenigen<br />
Wochen noch hätte er das für unmöglich gehalten.<br />
Aber es war real.<br />
Ruben mochte ihn nicht nur, er liebte ihn. Allein das zu denken ließ ihn versonnen<br />
lächeln. Er war so glücklich wie nie zuvor. Wie schön sich seine Umarmung angefühlt<br />
hatte. Immer wieder ließ er sich den Satz durch den Kopf gehen. Die drei magischen<br />
Worte. Ruben liebte ihn.<br />
Er hatte keine Ahnung, wie es weitergehen sollte, doch das störte ihm im Augenblick<br />
kein bisschen. Diesen wundervollen Moment konnte nichts zerstören. Alles andere würde<br />
sich schon ergeben. Sie hatten es bis hierher geschafft, der Rest würde folgen.<br />
Irgendwann. Sie hatten Zeit. Niemand hetzte sie und Ruben war absolut rücksichtsvoll. Er<br />
drängte ihn nicht. Manchmal, sobald er zu weit ging, und Alec sich verspannte, hörte er<br />
sofort auf und entschuldigte sich. Sehr süß, wenn auch nicht immer nötig. In den meisten<br />
Fällen war es einfach die Überraschung durch eine zu plötzliche Geste, weswegen er sich<br />
anspannte. Er wollte ja selbst Rubens Nähe. Er musste sich nur daran gewöhnen, dann<br />
würde das sicher klappen. Bisher lief es gut. Wenn er da an die erste Zeit dachte ... Das<br />
war kein Vergleich mehr. Er würde es ganz bestimmt schaffen. Sie würden das.<br />
Alec lag wie üblich auf der Couch und las, während er darauf wartete, dass Ruben<br />
zurückkehrte. Draußen war es inzwischen dunkel geworden und Alec war sich sicher, dass<br />
es nicht mehr lange dauern konnte. Irgendwann sah er auf und starrte zum Fenster. Es<br />
schneite! Dicke, weiße Flocken. Er klappte das Buch zu und stand auf. Fasziniert sah er<br />
dem Schneetreiben zu. Das war das erste Mal in diesem Winter. Lächelnd betrachtete er<br />
das Schauspiel und entdeckte kurz darauf Ruben, der durch den Schnee stapfte, die<br />
Kapuze tief ins Gesicht gezogen. Er öffnete ihm die Tür und ließ ihn herein.<br />
»Scheiße ist das kalt draußen«, war das Erste, was er von ihm hörte. Ruben<br />
verschwand gleich ins Bad und Alec hörte nur noch das Wasser rauschen. Wahrscheinlich