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Kapitel 8 - Alec<br />
Er war erneut allein mit ihm.<br />
Alec wich zurück, spürte jedoch kurz darauf die Wand im Rücken. Nathanael griff<br />
nach ihm und umklammerte seine Handgelenke, dass es schmerzte. Er drückte sich an ihn<br />
und Alec schloss ver<strong>zwei</strong>felt die Augen. Wieso? Wa<strong>ru</strong>m wieder?<br />
Er wollte weg. Jetzt. Sofort!<br />
Ein Zittern lief durch seinen Körper und seit Atem stockte. Er musste fort, aber es war<br />
unmöglich. Er hielt ihn fest, ließ ihn nicht gehen ...<br />
Alec schluchzte leise, als er die Berüh<strong>ru</strong>ngen noch deutlicher spürte. Heißer Atem im<br />
Nacken und Arme die sich um ihn schlagen. Er versuchte sich zu wehren und wollte<br />
entkommen, doch er schaffte es nicht. Der Griff wurde stärker. Panisch sah er sich um und<br />
kämpfte instinktiv weiter dagegen an.<br />
Mit weitaufgerissenen Augen starrte er in Natanaels selbstzufriedenes Grinsen und<br />
spürte dessen Hände. Nein! Ihm wurde schlecht. Wa<strong>ru</strong>m konnte er ihn nicht endlich in<br />
Ruhe lassen?<br />
»Diesmal gibt es kein Entkommen, Alec. Dein Jäger ist tot.«<br />
Er zitterte noch heftiger. Das war eine Lüge! Ruben konnte nichts geschehen sein. Das<br />
durfte nicht sein.<br />
»Du bist allein und mir ausgeliefert.«<br />
Er wimmerte und versuchte kr<strong>amp</strong>fhaft dem Griff zu entkommen, aber der Widerstand<br />
war zu stark. Es gab keinen Fluchtweg. Seine Atmung wurde hektischer-<br />
Er schrie auf und riss die Augen orientie<strong>ru</strong>ngslos auf.<br />
»Alec entspann dich. Es ist okay, du bist wach«, hörte er eine bekannte, sanfte<br />
Stimme. Er drehte sich um und sah Ruben verschreckt an. Ruben ... Er wollte sich<br />
be<strong>ru</strong>higen, aber irgendwie klappte es diesmal nicht so richtig. Er zitterte leicht und wich<br />
etwas zurück. Sofort sah er Rubens bestürzten Gesichtsausd<strong>ru</strong>ck und schluckte. Er fühlte<br />
sich augenblicklich schuldig. Es reichte doch, wenn er da<strong>ru</strong>nter leiden musste. Er wollte<br />
ihm damit nicht wehtun.<br />
»Es tut mir leid«, murmelte er und sah weg. Wieso bekam er seine Gefühle und die<br />
Erinne<strong>ru</strong>ngen nicht in den Griff?<br />
»Du kannst nichts dafür, Alec.«<br />
Ruben sprach so liebevoll wie immer, aber er war sich sicher einen weiteren Unterton<br />
zu hören. Er hatte ihn verletzt. Mit seiner dämlichen Reaktion. Dabei wollte er gerade das<br />
nicht tun. Er fühlte sich schon schlecht genug, weil er Ruben fast täglich um den Schlaf<br />
brachte und der ihn schon so oft bei seinen Panikattacken erleben musste.<br />
Alec drehte Ruben den Rücken zu und <strong>ru</strong>tschte wieder enger an ihn heran.<br />
»Kommst du?«, fragte er leise und unsicher. Würde Ruben trotzdem zu ihm kommen<br />
und ihn trösten?<br />
Es dauerte länger als üblich, ehe er Rubens Wärme spürte. Er schloss die Augen. Jetzt<br />
hatte er es wirklich geschafft, ihn mit seiner Reaktion zu kränken. Er verstand ja selbst<br />
nicht, wieso es so heftig gewesen war und wa<strong>ru</strong>m er ihn abgewiesen hatte. Sonst konnte<br />
er ihn immer be<strong>ru</strong>higen. Weshalb also heute nicht? Stattdessen war es nur schlimmer<br />
geworden.