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ekommen. Trotzdem war es wundervoll, bis ...« Er stockte und sprach noch leiser weiter.<br />

»Meine Mutter starb, als ich zwölf war, er hat es nicht verkraftet. Ab dann war alles<br />

anders. Er hat get<strong>ru</strong>nken, um zu vergessen und sich kaum um mich gekümmert. Er<br />

konnte es nicht.«<br />

»Das tut mir leid.« Daran hatte er ihn nicht erinnern wollen. Er konnte<br />

nachvollziehen, wie es gewesen sein musste, bis zu einem gewissen Grad jedenfalls. Seine<br />

Eltern waren nicht tot, allerdings hatten sie sich auch nicht um ihn geschert.<br />

»Schon okay. Ist lange her«, kam die genuschelte Antwort. »Er starb vor ein paar<br />

Jahren, er hat es leider nicht mehr geschafft, bis ich volljährig wurde.«<br />

Das musste schlimm sein. »Hast du noch andere Verwandte?«<br />

»Nein«, erwiderte er kaum vernehmlich. »Ich hatte nicht mal Freunde. Ich war ein<br />

Außenseiter, mit dem keiner reden wollte.«<br />

Sein Alec war ganz allein. Niemand der sich um ihn kümmerte. Niemand der für ihn<br />

da war. Das muss wirklich hart gewesen sein. Wie hatte er das durchstehen können?<br />

Hätte er seine Freunde damals nicht, wäre er zug<strong>ru</strong>nde gegangen. Sie waren sein einziger<br />

Halt. Alec hatte nicht mal das gehabt. Kein Wunder, das er so in sich gekehrt war. Er<br />

kannte es nicht anders.<br />

»Ich dachte, es würde irgendwann besser werden, aber selbst im Studium wollte kein<br />

Mensch was mit mir zutun haben ... Schlimmer noch«, nuschelte er.<br />

Ruben strich zärtlich über seinen Rücken. Hatten sie ihn gemobbt? Wahrscheinlich.<br />

Alec gab sicher ein gutes Opfer ab: Still, allein, keiner, der ihn verteidigte und vermutlich<br />

zu zurückhaltend um sich richtig zu wehren.<br />

»Wa<strong>ru</strong>m hast du nicht gewechselt?« Eine andere Uni. Ein anderes Fach. Wie lange<br />

hatte er das ertragen wollen?<br />

»Ich wollte nicht weg, ich bin hier aufgewachsen und ich war kurz vorm Ende. Noch<br />

<strong>zwei</strong> Semester dann wäre es vorbei. Ich hatte schon fast einen Job an einer Bibliothek und<br />

es wäre alles besser geworden ...« Alec hielt inne und streichelte sanft über seine B<strong>ru</strong>st,<br />

was ihn zum Erschaudern brachte. »Obwohl jetzt auch alles gut ist«, hauchte er.<br />

Ruben lächelte ihn glücklich an. »Ich finde es auch perfekt«, erwiderte er sacht.<br />

Absolut. Mit Alec war sein Leben gewiss nicht leichter, aber deutlich schöner.<br />

Lebenswerter. Er liebte ihn einfach.<br />

Eigentlich wäre er lieber bei Alec geblieben, doch ein <strong>zwei</strong>ter Tag würde zu viel<br />

Aufsehen erregen. Er seufzte und betrat die Trainingshalle, allerdings kam er kaum einen<br />

Meter weit, da wurde er schon grob am Arm gepackt und mitgezerrt. Er wehrte sich<br />

instinktiv gegen den Griff und starrte Nick verständnislos an, als er ihn erkannte.<br />

»Was ist los mit dir?«, fragte er verärgert.<br />

»Was mit mir los ist? Sag mal, was fällt dir ein, jetzt erst aufzutauchen? Das Training<br />

hat vor <strong>zwei</strong> Stunden begonnen und wo warst du gestern?«, fragte er leise zischend und<br />

sah sich um. »Du kannst nicht einfach kommen, wie es dir passt, Ruben.«<br />

»Ich bin zum ersten Mal zu spät. Was soll schon passieren?«<br />

Nick seufze und sah ihn ungehalten und recht fassungslos an. »Was passieren kann?<br />

Mein Onkel versucht jeden Tag aufs Neue einen G<strong>ru</strong>nd zu finden, um dich beim Rat zu<br />

melden. Du hast verdammtes Glück, das ich dir nicht auch noch eins auswischen will. Ich<br />

hab gesagt, dass wir zusammen außerhalb trainieren. Das fand mein Onkel zwar

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