Der Ehrenfelder 86 - Februar 2017
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AUS DEM SCHAUSPIELHAUS<br />
Neue Dramatik aus den Niederlanden<br />
Schauspielhaus stellt Nachuwchsautoren in „reisendem Festival“ vor<br />
In der Abschluss-Saison<br />
der Intendanz von Anselm<br />
Weber hat das Schauspielhaus<br />
Bochum erneut den<br />
niederländischen Musiktheater-Künstler<br />
Paul Koek eingeladen,<br />
um eine Produktion<br />
für das Schauspielhaus<br />
zu erarbeiten. <strong>Der</strong> Künstlerische<br />
Leiter der niederländischen<br />
Veenfabriek<br />
und Leiter des Musiktheater-Studiengangs<br />
am Den<br />
Haager Konservatorium hat<br />
2010 mit Voltaires „Candide<br />
oder der Optimismus“ die<br />
Bochumer Intendanz eröffnet<br />
und in den Folgejahren<br />
Tschechows „Drei Schwestern“<br />
und die Musiktheaterproduktion<br />
„Moby Dick<br />
– das Konzert“ in Szene<br />
gesetzt.<br />
Nun entwickelt er gemeinsam<br />
mit sechs Darstellern<br />
des Schauspielhaus-Ensembles<br />
und dem niederländischen<br />
Elektrosound- und<br />
Video-Künstler Jeroen Hofs<br />
alias Eboman eine Adaption<br />
von Hermann Hesses berühmtem<br />
Roman „<strong>Der</strong> Steppenwolf“.<br />
Im Zentrum steht<br />
Roland Riebeling als Harry<br />
Haller, der wie ein einsamer<br />
Steppenwolf durchs Leben<br />
zieht. Erst als er die lebenslustige<br />
Hermine – gespielt<br />
von Therese Dörr – trifft und<br />
im „Magischen Theater“ von<br />
Mozart ordentlich den Kopf<br />
gewaschen bekommt, kann<br />
er wieder Hoffnung schöpfen.<br />
Premiere ist am 4. <strong>Februar</strong> in<br />
den Kammerspielen.<br />
Im Rahmen der diesjährigen<br />
Co-Produktion mit der<br />
Folkwang Universität der<br />
Künste inszeniert Thomas<br />
Ladwig „Homo Empathicus“<br />
von Rebekka Kricheldorf.<br />
Pendelnd zwischen Utopie<br />
und Satire, skizziert die zeitgenössische<br />
deutsche Dramatikerin<br />
in ihrem 2015 zu<br />
den Mülheimer Theatertagen<br />
eingeladenen Stück eine Gesellschaft<br />
der unbedingten<br />
Harmonie. „<strong>Der</strong> Mensch ist<br />
ein Kuscheltier.“ Aber stimmt<br />
das? Kann ein friedliches<br />
Zusammenleben gelingen?<br />
Oder liegt Aggressivität gegenüber<br />
dem Fremden in der<br />
Natur des Menschen? Diesen<br />
Fragen stellt sich Regisseur<br />
Thomas Ladwig gemeinsam<br />
mit elf Schauspielstudierenden,<br />
die ein Jahr vor ihrem<br />
Abschluss die Gelegenheit<br />
haben, unter professionellen<br />
Bedingungen zu arbeiten<br />
und sich im Schauspielhaus<br />
Bochum zu präsentieren. Premiere<br />
ist am 16. <strong>Februar</strong> im<br />
Theater Unten.<br />
Neue Dramatik aus den Niederlanden:<br />
Die Niederlande<br />
und Flandern waren 2016<br />
Gastland der Frankfurter<br />
Buchmesse. Neben Prosa<br />
zeichnet sich die niederländische<br />
Literaturlandschaft<br />
durch eine lebendige und<br />
spannende Theaterszene<br />
aus, deren Texte es in Europa<br />
noch zu entdecken gilt.<br />
Unter dem Titel „Theatertexte<br />
NL“ stellt das Schauspielhaus<br />
Bochum zusammen mit dem<br />
Deutschen Theater Berlin<br />
die Arbeiten niederländischer<br />
Nachwuchsautoren in einem<br />
„reisenden Festival“ vor. Präsentiert<br />
wird das Festival<br />
vom Toneelschrijfhuis, einer<br />
Plattform für niederländische<br />
Theaterautoren, unter der Leitung<br />
von Lot Vekemans, der<br />
Autorin von „Gift. Eine Ehegeschichte“<br />
und Trägerin des<br />
Ludwig-Mülheims-Theaterpreises.<br />
Das jeweils zweitägige<br />
Festival fand am 13./14.<br />
Januar in Berlin statt und ist<br />
am 10. und 11. <strong>Februar</strong> in<br />
Bochum zu erleben. Die szenischen<br />
Lesungen werden<br />
in Zusammenarbeit mit den<br />
niederländischen Theaterhäusern<br />
Nationaltheater Den<br />
Haag und Theater Utrecht<br />
vorbereitet und in Bochum<br />
von Intendant Anselm Weber,<br />
Olaf Kröck, Chefdramaturg<br />
und designierter Intendant der<br />
Spielzeit <strong>2017</strong>/2018, und Eric<br />
de Vroedt, Künstlerischer Leiter<br />
des Nationaltheaters Den<br />
Haag, szenisch eingerichtet.<br />
Neben dem Bochumer Ensemble<br />
werden Bram Coopmans<br />
und Antoinette Jelgersma<br />
aus dem Ensemble des<br />
Nationaltheaters Den Haag<br />
die zeitgenössische niederländische<br />
Dramatik präsentieren.<br />
Die Autoren der drei in<br />
Bochum vorgestellten Texte,<br />
Frank Siera, Sophie Kassies<br />
und Alex van Warmerdam,<br />
kommen zu den Lesungen<br />
ihrer Texte nach Bochum und<br />
geben in Publikumsgesprächen<br />
Einblicke in ihre Arbeit<br />
und die niederländische Theaterszene.<br />
schauspielhausbochum.de<br />
<strong>Februar</strong> <strong>2017</strong>⎮<strong>Der</strong> <strong>Ehrenfelder</strong>⎮<br />
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