stahlmarkt 02.2017 (Februar)

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Editorial K 3 Zerbrechlich Fragil, sprich zerbrechlich, ist die Erholung der Stahlkonjunktur und durch Unsicherheiten gefährdet – so formulierte es die Wirtschaftsvereinigung Stahl in ihrer Pressemitteilung zum Jahresanfang. »Globale Überkapazitäten, Dumpingstahl aus China und anderen Ländern und die industriefeindliche Politik beim europäischen Emissionsrechtehandel bedrohen weiterhin die Substanz unserer Stahlindustrie. Ein zentrales Risiko sehen wir da - rin, dass sich protektionistische Tendenzen auf den globalen Stahlmärkten noch weiter ausbreiten«, sagt Hans Jürgen Kerkhoff, Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl. In diesem Jahr könnte die Rohstahlproduktion um 1 % auf 42,7 Mill. t zulegen, nach 42,1 Mill. t im vergangenen Jahr. Die leicht konjunkturellen Erholungstendenzen stellen jedoch keinesfalls eine Entwarnung dar, so der Stahlpräsident. Besonderes Augenmerk richtet die Stahlbranche in diesen Tagen auf die USA, denn der Regierungswechsel verstärkt die Sorgen um die Handelspolitik. Der neue Handelsminister Wilbur Ross – Investmentunternehmer und auch in der Stahlbranche aktiv – hat noch rigorosere Handelsschutzmaßnahmen angekündigt. Die enge Verknüpfung des deutschen Außenhandels mit den USA macht ein Blick auf die Daten deutlich: »Die Vereinigten Staaten stehen mit 700.000 t Stahl für rund ein Viertel der deutschen Stahlexporte außerhalb der EU. Zudem sind sie hinter Großbritannien der größte Ab - nehmer von stahlintensiven Gütern aus Deutschland«, betont die WV Stahl. Die USA sind mit 31 Mill. t auch der größte Stahlimporteur. Dr.-Ing. Wiebke Sanders Chefredakteurin Tel. +49 211 6707-538 <strong>stahlmarkt</strong>@stahleisen.de Die Stimmung im Stahlhandel war zumindest in den letzten Wochen durchaus von Zuversicht geprägt. Die Unternehmen rüsten sich. Sie investieren, errichten neue Lager, modernisieren, erweitern den Standort oder bauen ihn sogar neu. Einige Beispiele zeigen dies (S. 23 ff.). Auch in puncto Digitalisierung nimmt die Branche Fahrt auf, mehr dazu ab Seite 34. Dabei geht es nicht nur um digitale Rechnungen, sondern um komplexe Geschäftsprozesse, Datenaustausch, ERP-Systeme, Materialdisposition, Six-Sigma-Toolboxes bis hin zur Entstehung neuer Online-Marktplätze. Auf dem Weg zu Industrie 4.0 befindet sich übrigens auch die Trenntechnik. Mit unserem Special »Trennende Fertigung« ab S. 46 läuten wir gewissermaßen das Jahr der Messe »SCHWEISSEN & SCHNEIDEN« ein. Schließlich ist besonders das Schneiden für viele Stahlhändler traditionell wichtiger Teil des Kerngeschäfts. Die Messe findet im September – dieses Mal ausnahmsweise in Düsseldorf – statt. Wir sind gespannt und werden Sie über die Trends auf dem Laufenden halten. Deutschland: Ausfuhren Walzstahlerzeugnisse 2016: 4,1 Mill. t in Länder außerhalb der EU (Drittländer) 10% Europa ohne EU 4% USA 5% 36% Asien ohne Naher und Mittlerer Osten 19% Afrika 26% Naher und Mittlerer Osten Übrige Quelle: WV Stahl <strong>stahlmarkt</strong> 2.2017
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