stahlmarkt 02.2017 (Februar)

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44 K IT, Digitalisierung Digitalisierung im Stahlhandel Wie INTERSTAHL der Krise trotzt Krefeld/Wetter a.d. Ruhr. Seit der Stahlhandel in der Krise steckt, sind innovative Geschäftsmodelle gefragt. Der Stahlhändler INTERSTAHL hat sich zuletzt vor allem als Nischenplayer einen Namen gemacht. Das Unternehmen bietet einbaufertige Komponenten aus Stahl und Edelstahl. Der Erfolg des Unternehmens hängt eng mit der Digitalisierung zusammen – dank der ERP-Software unitop von GOB Software & Systeme. Seit 1990 ist INTERSTAHL im internationalen Stahlhandel aktiv. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Wetter an der Ruhr ist ein Spezialanbieter von Feinblechen, Grobblechen, Maschinenbaustählen, Werkzeugstählen und Edelstahl in hervorragender Qualität. Kunden sind vor allem Brennschneidbetriebe, die das Material weiterverarbeiten. 2001 wurde eine zweite Niederlassung im schwäbischen Donzdorf gegründet, die INTER- STAHL Süd GmbH. 2009 ist das Unternehmen dazu übergegangen, mit eigener Lagerhaltung ins Stahlhandelsgeschäft einzusteigen. Mittlerweile verfügt es über 3.000 m 2 Lagerfläche. »Damit können wir unsere Kunden noch schneller beliefern«, betont Markus Werner, Geschäftsführer in Donzdorf. Mechanische Bearbeitung mit höchster Genauigkeit »Natürlich spüren auch wir den zunehmenden Konkurrenzdruck aus Fernost«, sagt Markus Werner. »Darum mussten wir uns spezialisieren und haben vor vier Jahren die mechanische Fertigung integriert.« Damit hat das Unternehmen rechtzeitig auf die Entwicklungen in der Branche reagiert. Die konsequente Ausrichtung und Weiterentwicklung des Produktportfolios ist ebenso wichtig wie exzellenter Service. Nur so können nachhaltige Wettbewerbsvorteile ge - sichert werden. Heute ist das Unternehmen mehr als ein Stahlhändler und hat über 40 Stahlsorten im Programm, die bis auf einen hundertstel Millimeter genau bearbeitet werden können. Bei all dem spielten die Themen Digitalisierung und Industrie 4.0 eine entscheidende Rolle, wie Markus Werner betont. (Foto: GOB/Interstahl) Bei INTERSTAHL können Teile im Bereich Fräsen mit einer Größe von bis zu 1.500 mm x 3.000 mm x 1.100 mm bearbeitet werden, im Bereich Drehen bis Durchmesser von 1.200 mm. Digitalisierung spart Kosten und schafft neue Möglichkeiten INTERSTAHL setzt seit einem knappen Jahr auf die ERP-Software unitop. Für die rd. 28 Mitarbeiter war die Einführung der neuen Software zunächst eine Umstellung. »An - fangs waren wir alle noch etwas misstrauisch, da wir in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen gemacht haben«, gesteht Markus Werner. Aber schon bald wurden erste Erfolge sichtbar, beispielsweise nachdem in der Buchhaltung neue Prozesse eingeführt wurden. »Allein damit konnten wir Einsparungen von bis zu 50 % erzielen«, freut sich Markus Werner. Auch in anderen Bereichen wurden im Zuge der Umstellung die Prozesse überarbeitet. Das Unternehmen hat zudem von den Erfahrungen vorangegangener Projekte profitiert. So wurden beispielsweise Freiräume für Schulungen geschaffen, damit sich die Mitarbeiter in das System einarbeiten konnten. Denn, so Markus Werner: »Die Logik des Programms erfasst man nicht unbedingt auf den ersten Blick.« Schließlich war das Unternehmen so gut vorbereitet, dass in der kritischen Phase zwischen Weihnachten und Neujahr, also kurz vor dem Echtstart, alle Mitarbeiter wie geplant ihren Urlaub nehmen konnten. Innovationsschub für das gesamte Unternehmen »Das Tolle an unitop ist, dass es von Anfang an genau unseren Vorstellungen entsprach«, begründet Markus Werner die Entscheidung für die ERP-Software aus Krefeld. Die Hauptanforderung war, den klassischen Stahlhandel abzubilden, und viele für einen Stahlhändler elementar wichtige Funktionen wa - ren bereits im Standard enthalten. »Außerdem kannten wir die GOB Software & Systeme bereits«, so Werner weiter. INTERSTAHL pflegt Handelsbeziehungen zu Unternehmen, die bereits seit Jahren mit unitop arbeiten. »Die sind zum Teil ähnlich strukturiert wie wir. Daher wussten wir, dass unitop un - sere Prozesse unterstützt.« Markus Werner hat sich mit der Entscheidung für die GOB Software & Systeme bewusst für einen großen Dienstleister entschieden. Sein Argument: Bei einem IT-Unternehmen mit knapp 300 Mitarbeitern könne man sich darauf verlassen, dass sich immer einer kümmert. www.gob.de www.interstahl.com K / (sm 170204450) <strong>stahlmarkt</strong> 2.2017
IT, Digitalisierung K 45 Industrie 4.0 schreitet fort Hohe Flexibilität durch integrierte Geschäftsprozesse Duisburg. thyssenkrupp geht zukünftig konsequent den Weg der digitalen Transformation. Der Geschäftsbereich Precision Steel, der die Kaltwalzindustrie und die Automobilhersteller mit warmgewalztem Spezialband beliefert, ist schon jetzt ein gutes Beispiel dafür, wie auch die EuroBLECH in Hannover zeigte. Am Standort Hagen-Hohenlimburg werden kaufmännische, administrative und technische Daten aus unterschiedlichen Bereichen ausgetauscht und miteinander verknüpft. Die Kunden können nun ihre Aufträge flexibel und kurzfristig terminieren und auch knapp vor dem Walzprozess noch Änderungen beispielsweise bei den Materialeigenschaften vornehmen. Smartphone-App für direkten Zugriff Um die Kommunikationswege mit den Kunden zu erweitern und »Industrie 4.0« auch mobil zu nutzen, hat thyssenkrupp die Smartphone-App »tk HO App« für alle gängigen Plattformen erstellt. Die Kunden können Auftragskenndaten und Lieferdaten abfragen, auch der Status für jeden Produktionsschritt ab Halbzeugbelegung kann abgelesen werden. Dem Anwender wird damit ein Höchstmaß an Transparenz geboten. Über eine »One-Click-Bestellung« kann schnell und unkompliziert eine erneute Beauftragung eines bereits mit dem Kunden spezifizierten Produktes durchgeführt werden. Hierzu sind nur noch die Eingabe von Menge, Lieferdatum und wenn gewünscht Bestellzeichen notwendig. »Industrie 4.0« bei Precision Steel Die innovativen Aktivitäten Richtung digitaler Transformation der Geschäftsprozesse sind mittlerweile mehrfach ausgezeichnet worden. So erreichten die Hohenlimburger bei dem renommierten »Innovationspreis der Deutschen Wirtschaft« das Finale. Einen ersten Preis gewannen die Mittelbandspezialisten im Rahmen des DEA.2016 (Digital Economy Award) im Bereich »Kundenerlebnis«. Die Auszeichnungen sind für thyssenkrupp Ansporn genug, den Weg der digitalen Transformation konsequent weiterzugehen. www.thyssenkrupp-steel.com K / Ab sofort können Hohenlimburger thyssenkrupp-Kunden ihre Geschäftsprozesse per App steuern. (sm 170104423) Zum Herunterladen der App hier die Links für Android, Apple und Microsoft: Google Play Store: http://bit.ly/2h9ScNO Apple App Store: https://appsto.re/de/_ZPrdb.i Microsoft: http://bit.ly/2h9Rakl Preis für »Industrie 4.0«: Norman Baltrusch, Geschäftsführer von thyssenkrupp Hohenlimburg (links), und Ulrich Schneppe, Leiter des IT-Managements bei thyssenkrupp Hohenlimburg, freuen sich über den »Digital Economy Award«. Der Mittelbandspezialist von thyssenkrupp gewann den Preis in der Kategorie »Kundenerlebnis«. (Fotos: thyssenkrupp) <strong>stahlmarkt</strong> 2.2017
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