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Mitteilungsblatt - Deutscher Altphilologenverband

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• Erziehung ist nicht wertfrei, ist nicht traditionslos,<br />

ist ethisch orientiert.<br />

• Zukunftsorientiertes Handeln ist entscheidendes<br />

Kriterium. Die Alten Sprachen schaffen<br />

Zugang zum Verständnis der historischen<br />

Prozesse.<br />

• Sprache ist Kommunikationsmittel und Voraussetzung<br />

zum Durchdringen der Komplexheit<br />

von Prozessen.<br />

• Problemlösendes Denken ist nur möglich<br />

durch hohe Sprachsensibilität.<br />

• Die Alten Sprachen sind der Beitrag zum<br />

Grundlagentraining für die modernen Fremdsprachen.<br />

• Das Gymnasium muß den Ausfall der anderen<br />

Bildungsinstitutionen ersetzen (Zielrichtung,<br />

Sinngebung, ethische Fragestellung).<br />

Deutschland ist ein ressourcenarmes Land, es<br />

kennzeichnen höchstes Wohlstandsniveau und<br />

die Sicherheit eines starken sozialen Netzes. Nur<br />

die Kompetenz der Ausgebildeten und Gebildeten<br />

wird es erhalten.<br />

3.2. Der von StD PETER PETERSEN (Kiel) geleitete<br />

Arbeitskreis „Latein 2000. Ein Fach zwischen<br />

Tradition und Wende?“ beschäftigte sich<br />

mit der „Leistung und ihrer Bewertung im Lateinunterricht“.<br />

Besprochen wurden Teile der Thesenpapiere,<br />

die eine Strukturkommission WEST für die<br />

DAV-Tagung erarbeitet hatte. Eingegangen<br />

wurde zunächst auf die veränderten Rahmenbedingungen<br />

von Schule und Unterricht. Ferner<br />

wurden die neuen fachdidaktischen und<br />

fachmethodischen Ansätze (z. B. neue Übersetzungsmethoden<br />

und kulturkundliche Fragestellungen)<br />

mit einbezogen.<br />

Es ging dabei um eine angemessene Umstellung<br />

auf aktuelle Rahmenbedingungen, wie sie im<br />

Programm LATEIN 2000 unter den Stichwörtern<br />

‚Schlüsselqualifikationen’ und ‚Problemfelder’<br />

aufgezeigt wurden. Andererseits ist es<br />

Zielvorstellung, die fachliche Chancengleichheit<br />

zu erhöhen im Vergleich und in Konkurrenz zu<br />

anderen Schulfächern. In der Hauptsache wur-<br />

82<br />

den die wesentlichen Thesen zur Leistungsmessung<br />

vorgestellt, wie sie das Thesenpapier für<br />

den Lateinunterricht der 9.-11. Jahrgangsstufe<br />

anbietet. Im Vordergrund stand die Frage nach<br />

der Anpassung des Leistungsniveaus an die<br />

‚Realität’. Mehrfach wurde in der Diskussion<br />

vor der ständigen Absenkung des Anspruchs<br />

gewarnt. Diskutiert wurde die Frage nach der<br />

Art der Aufgabenform. Schließlich war auf das<br />

Verhältnis zwischen der mündlichen und der<br />

schriftlichen Leistung eingegangen worden.<br />

Noch hilfreicher als das Ergebnis der diskutierten<br />

Punkte ist vielleicht das umfangreiche,<br />

schön gegliederte Materialienheft, das die Teilnehmer<br />

ausgehändigt bekamen, in dem übersichtlich<br />

strukturiert in professionellem Layout<br />

manche These und manch konkretes Aufgabenbeispiel<br />

nachträglich genauer studiert werden<br />

kann. Es lebe der Computer!<br />

3.3. Zukunft erfährt die Prägung durch das Phänomen<br />

Technik. In seinem Vortrag „Gymnasiale<br />

Bildung im Computerzeitalter“ versuchte Prof.<br />

Dr. LEONHARD FRIEDRICH (Jena) deutlich zu<br />

machen, daß die elektronische Revolution ganz<br />

neuartige Technologien der Speicherung, Organisation<br />

und Erschließung von Wissen hervorgebracht<br />

hat, die die Wahrnehmungs- und<br />

Denkgewohnheiten verändern werden, auch die<br />

des Schülers, der diese faszinierende Technologie<br />

lernmotivatorisch nutzen könnte.<br />

Als viel attraktiver erwiesen sich die Bilder, die<br />

vom Computer ausgesandt synchron zum Vortrag<br />

auf eine Leinwand projiziert wurden, wie<br />

im Abstand von Augenblicken aus einer Europakarte<br />

Campanien anvisiert wurde, Pompeji<br />

dann auftauchte, die Struktur der Stadtanlage<br />

erschien, Wandmalereien auch im Ausschnitt<br />

vorgestellt wurden, schließlich der Pliniustext<br />

abgerufen wurde. Der Computer als schnelles<br />

Zugriffssystem auf Daten in globaler Vernetzung<br />

zum beliebigen Abruf - eine Attraktion.<br />

Aber wie in Zeiten schwacher Finanzen die<br />

Schule in der Praxis den Schüler multimedial<br />

vernetzen soll und wie damit dann didaktisch<br />

umzugehen ist, diese Fragen blieben offen.

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