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FLUG REVUE 05/2017

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Business Aviation<br />

GAMA-Report 2016<br />

2016 konnte Embraer 63 Phenom<br />

300 ausliefern – sieben Maschinen<br />

weniger als im Vorjahr.<br />

Kein Aufschwung in Sicht<br />

Zum dritten Mal in Folge musste der Herstellerverband GAMA einen Rückgang der<br />

Auslieferungen von Flugzeugen der Allgemeinen Luftfahrt feststellen. Besonders betroffen<br />

waren die Geschäftsreisejets, was sich auch deutlich beim Umsatz niederschlug.<br />

Fotos: Bombardier, Embraer, Textron Aviation<br />

Laut dem aktuellen GAMA-Report fiel die Zahl der Flugzeugauslieferungen<br />

von 2331 im Jahr 2015 auf 2262 im<br />

Jahr 2016, was einen Rückgang von 3,9 Prozent bedeutet.<br />

Im Jahr zuvor betrug der Rückgang sogar fünf Prozent –<br />

von einer Erholung des Marktes kann 2016 freilich noch lange<br />

nicht die Rede sein. Bei den Gesamterlösen stellt der GAMA-<br />

Bericht ein Minus von 14,1 Prozent fest. Auch die Aussichten<br />

für <strong>2017</strong> sind nicht rosig, da viele Hersteller mit einem weiteren<br />

Rückgang bei den Business Jets rechnen.<br />

Einzig die Auslieferungszahlen von Turbopropflugzeugen<br />

stiegen 2016, und zwar um 4,5 Prozent auf 582 Einheiten. Dabei<br />

starteten die Auslieferungen in diesem Segment im ersten<br />

Quartal mit 109 Flugzeugen noch zaghaft. Die Zahlen nahmen<br />

jedoch stetig zu (Q2: 125; Q3: 148) und gipfelten zum Jahresende<br />

in 200 gelieferte Maschinen. Zu den erfolgreichsten Mustern<br />

gehört mit 63 Exemplaren die King Air 350i/ER von<br />

Beechcraft, die gleichzeitig den ersten Platz bei zweimotorigen<br />

Flugzeugen belegt. Auch Dahers TBM 930 – seit dem Modelljahr<br />

<strong>2017</strong> mit einigen Updates erhältlich – und Pipers Turboprop-Modelle<br />

M500 und M600 spielten 2016 mit 46 respektive<br />

34 Auslieferungen in der Oberliga der Turboprops mit.<br />

Die Pilatus PC-12 NG sticht im GAMA-Bericht besonders<br />

positiv hervor: Der Schweizer Hersteller konnte letztes Jahr 91<br />

Exemplare seines Verkaufsschlagers an Kunden übergeben –<br />

21 Flugzeuge mehr als 2015. Die positive Entwicklung im Segment<br />

der Turboprops erklären sich die GAMA-Analysten mit<br />

den stabilen Gebrauchtmarktpreisen und prognostizieren für<br />

<strong>2017</strong> sogar einen weiteren Anstieg, da die europäische Luftfahrtbehörde<br />

EASA vor Kurzem gewerbliche Instrumentenflüge<br />

mit einmotorigen Turboprops genehmigte.<br />

Flugzeuge mit Kolbenmotor nahmen bei den Auslieferungen<br />

von 1<strong>05</strong>6 im Jahr 2015 auf 1019 im Jahr 2016 ab – ein<br />

Rückgang von 3,5 Prozent. Laut GAMA-Experten sind teure<br />

High-End-Maschinen, wie die Cirrus SR22 und SR22T, zurzeit<br />

am gefragtesten. Von diesen beiden Mustern wurden 2016 133<br />

respektive 149 Stück ausgeliefert. Von den insgesamt 890 einmotorigen<br />

Flugzeugen gehören 317, also mehr als ein Drittel,<br />

zur SR-Serie von Cirrus. Damit gelang es dem Hersteller aus<br />

Duluth, Minnesota, den Platzhirsch Textron Aviation, der dieses<br />

Segment seit 2013 anführte, zum ersten Mal in seiner Geschichte<br />

zu überholen. Zu Textron Aviation gehören unter anderem<br />

die Marken Cessna, Beechcraft und Hawker. Das erfolgreichste<br />

Textron-Modell mit Kolbenmotor war laut GAMA-<br />

Bericht die Cessna 172S Skyhawk SP, von der im vergangenen<br />

Jahr immerhin 100 Exemplare geliefert wurden.<br />

SORGENKIND: GESCHÄFTSREISEJETS<br />

Die Hersteller von Geschäftsreisejets hat es im vergangenen<br />

Jahr besonders hart getroffen: 661 gelieferte Flugzeuge bedeuten<br />

den niedrigsten Stand seit 2004. Der am häufigsten ausgelieferte<br />

Business Jet ist mit 63 Exemplaren die Phenom 300<br />

von Embraer. Doch im Vergleich zum Vorjahr verbuchte der<br />

brasilianische Hersteller bei der Phenom 300 ein Minus von<br />

zehn Prozent (2015: 70 Auslieferungen).<br />

Bombardier konnte 2016 mit den Mustern Challenger 350<br />

(62 Exemplare) und Global 5000/6000 (51) immerhin den<br />

zweiten und dritten Platz bei den Business Jets belegen. Ein<br />

Blick auf das Vorjahr zeigt, dass sich die Zahlen der beiden<br />

Bombardier-Jets im Falle der Global 5000/6000 verringerte,<br />

sich bei der Challenger 350 aber halten konnte. Der kanadi-<br />

44 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Mai <strong>2017</strong><br />

www.flugrevue.de

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