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FLUG REVUE 05/2017

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Militärluftfahrt<br />

AERO INDIA <strong>2017</strong><br />

Auch nach dem Kauf von Rafales<br />

benötigen die indischen Streitkräfte<br />

weitere Kampfflugzeuge. HAL arbeitet<br />

unterdessen an neuen Hubschraubermustern.<br />

Neue Fighter gesucht<br />

Nach der finalen Vertragsunterzeichnung<br />

für die Beschaffung<br />

von 36 Dassault Rafales und<br />

Entscheidungen in anderen Rüstungsprogrammen<br />

hat die Aero India in Bangalore<br />

etwas an Attraktivität bei den<br />

ausländischen Anbietern eingebüßt. Nur<br />

noch 550, nach zuvor 625 Ausstellern<br />

wurden <strong>2017</strong> auf der fast ausschließlich<br />

auf den militärischen Bereich ausgerichteten<br />

Messe gezählt. Das heißt aber<br />

nicht, dass es den Vertretern der Kampfjethersteller<br />

in Indien langweilig wird,<br />

denn nach wie vor sind die Luftstreitkräfte<br />

des Landes weit von ihrem Ziel<br />

entfernt, bis 2022 insgesamt 42 Fighter-<br />

Staffeln einsatzbereit zu haben.<br />

Die neuesten Diskussionen kreisen<br />

um die Beschaffung eines leichteren, einstrahligen<br />

Musters, für das das Verteidigungsministerium<br />

im letzten Herbst eine<br />

wohl recht unspezifische Informationsanforderung<br />

herausgegeben hat. Wichtigster<br />

Punkt dabei: Das Flugzeug muss<br />

in Indien gebaut werden. Kandidaten<br />

sind offenbar die Lockheed Martin F-16<br />

und die Saab Gripen E/F. Laut Luftwaffen-Chef<br />

Marshal Birender Singh Dhanoa<br />

geht es bei der Entscheidung nicht<br />

nur um ein Flugzeug, sondern um die<br />

Wahl eines strategischen Partners, der in<br />

Zukunft Indien auch bei der Entwicklung<br />

eines Fighters der nächsten Generation<br />

unterstützen kann.<br />

Letzterer Aspekt ist interessant, denn<br />

es gibt bereits eine Vereinbarung mit<br />

Russland, die die Zusammenarbeit bei<br />

der Suchoi T-50 (PAK FA) vorsieht. Auf<br />

der Aero India ergab sich allerdings der<br />

Eindruck, dass dieses Programm in<br />

Schwierigkeiten steckt und nicht recht<br />

vorankommt. Auch die von der Aeronautical<br />

Development Agency (ADA)<br />

betriebenen Studien für ein Advanced<br />

Medium Combat Aircraft (AMCA) stecken<br />

wohl noch in den Kinderschuhen.<br />

Angeblich entsteht derzeit ein Mock-up,<br />

mit dem man schon einmal die Formgebung<br />

hinsichtlich der Stealth-Eigenschaften<br />

untersuchen kann.<br />

MARINE WILL NEUE FIGHTER<br />

Neben den Luftstreitkräften benötigt<br />

auch die indische Marine neue Kampfflugzeuge<br />

für ihre Flugzeugträger, nachdem<br />

die Navy-Version des Tejas nicht in<br />

Frage kommt – so jedenfalls Admiral<br />

Sunil Lanba. Im Januar wurde deshalb<br />

eine Informationsanforderung herausgegeben,<br />

die einen Bedarf von 57 Flugzeugen<br />

vorgibt. In Frage kämen die Boeing<br />

F/A-18E/F Super Hornet, die Dassault<br />

Rafale und, je nach Dringlichkeit, eine<br />

noch zu entwickelnde Gripen M. An<br />

weiteren MiG-29K scheinen die Inder<br />

nicht interessiert – es gibt Beschwerden<br />

über die schwierige Wartung und die begrenzte<br />

Reichweite des Fighters.<br />

Während die Marine den Tejas ablehnt,<br />

ist das Light Combat Aircraft bei<br />

den Lufstreitkräften bei einer ersten<br />

Staffel im Einsatz. Die Fertigung hinkt<br />

aber nach wie vor den Plänen stark hinterher,<br />

sodass eine Vollausstattung der<br />

No. 45 Squadron mit 20 Flugzeugen<br />

nicht vor 2018 zu erwarten ist. Weitere<br />

20 Maschinen der Version Mk 1 sollen<br />

dann bis Frühjahr 2020 folgen. Die lange<br />

diskutierten Pläne für eine Tejas- Version<br />

Mk 2 haben sich derweil verzögert.<br />

Die Rede ist nun von einer Mk 1A, mit<br />

unveränderter Zelle und Triebwerk, aber<br />

mit neuen Systemen, inklusive einem<br />

AESA-Radar. Diverse ausländische Firmen<br />

sind an der Lieferung dieses Radars<br />

interessiert. Es gibt aber auch eine einheimische<br />

Entwicklung bei der DRDO.<br />

Die Defence Research and Development<br />

Organization übergab während<br />

der Aero India das erste Frühwarnflugzeug<br />

Netra an die Luftstreitkräfte. Dabei<br />

handelt es sich um eine Embraer<br />

EMB-145, die mit einem Radar auf dem<br />

Rumpf ausgerüstet wurde. Die Arbeiten<br />

hatten im August 2012 in Bangalore<br />

begonnen.<br />

HAWK-TRAINER VERBESSERT<br />

Hindustan Aeronautics Ltd. (HAL) konzentrierte<br />

seine Präsenz auf der Messe<br />

diesmal auf die Bereiche Hubschrauber<br />

und Schulflugzeuge. So war eine blau lackierte<br />

Hawk Mk 132 zu sehen. Unter<br />

54 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Mai <strong>2017</strong><br />

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