FLUG REVUE 05/2017
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Militärluftfahrt<br />
Operation Chammal<br />
Fotos: Frédéric Lert<br />
Von FRÉDÉRIC LERT / KS<br />
Zwei Stunden fährt man vom<br />
Flughafen der jordanischen<br />
Hauptstadt durch eine unwirtliche<br />
Landschaft nach Osten, um die<br />
„Base Aérienne Projetée“ (BAP) der Armée<br />
de l’Air zu erreichen. Hier, auf einem<br />
Flugplatz der jordanischen Luftstreitkräfte,<br />
haben die Franzosen ihre<br />
vorgeschobene Basis errichtet, „nur wenige<br />
Flugminuten von der syrischen und<br />
irakischen Grenze und weniger als eine<br />
Stunde von Raqqa oder Mossul entfernt“,<br />
wie der Kommandeur, Colonel<br />
„Jean-Luc“, bei unserem Besuch erklärt.<br />
Während die verbliebenen F-5A/B<br />
und die neu eingeführten, gebraucht beschafften<br />
Hawk-Trainer der Jordanier<br />
nur vereinzelt in der Luft sind, herrscht<br />
in der Anlage der Franzosen stets reges<br />
Treiben. „Es gibt keinen Tag und keine<br />
Nacht (...), in der nicht der Motorenlärm<br />
unserer Rafale den Rhythmus bestimmt“,<br />
so General André Lanata bei<br />
einem Besuch. In jüngster Zeit kamen<br />
im Zusammenhang mit dem Kampf um<br />
Mossul 215 Einsätze, 500 Luftbetankungen<br />
und 50 Bombenabwürfe pro Monat<br />
zusammen. Berücksichtigt man die sechs<br />
Rafales in Jordanien (zeitweise waren es<br />
acht) und die sechs in den Vereinigten<br />
Arabischen Emiraten, werden bei der<br />
Operation „Chammal“ („Nordweststurm“)<br />
rund 20 Prozent aller Flugstunden<br />
der Kampfflugzeuge der Armée de<br />
l’Air absolviert.<br />
„Die Einsatzgruppe wird gut gemanagt,<br />
um die Belastungen der Heimatverbände<br />
in Grenzen zu halten,“ erläutert<br />
Marco, ein Pilot der EC 3/30 „Lorraine“<br />
(Heimatbasis Mont-de-Marsan). Es sind<br />
56 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Mai <strong>2017</strong><br />
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