FLUG REVUE 05/2017
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Die A340 wird vor<br />
allem für große<br />
Delegationen auf<br />
der Langstrecke<br />
genutzt.<br />
Die A319 (ACJ) bietet bis zu 44 Reisenden<br />
Platz. Es gibt auch einen VIP-Bereich.<br />
Mit der Global 5000 kommt man nonstop<br />
fast 9000 Kilometer weit.<br />
quote“, sagt der Oberst. Er bedauert,<br />
dass sein Verband meist nur ins Rampenlicht<br />
rückt, wenn wirklich mal ein<br />
Flugzeug liegen bleibt. „Dabei hätte ein<br />
ziviler Betreiber auf Flugplätzen ohne eigene<br />
Station dieselben Probleme.“<br />
Anforderungsberechtigte für Sonderflüge<br />
melden ihren Beförderungsbedarf<br />
beim zuständigen Staatssekretär im<br />
Verteidigungsministerium an. Sitzt der<br />
Mandatsträger erst einmal in einem Jet<br />
der „Weißen Flotte“, kann er sich auch<br />
in Gegenden sicher fühlen, die gewisse<br />
Risiken bergen: Sowohl in den A340- als<br />
auch in den A319-Airbussen ist mit dem<br />
AN/AAQ-24(V) LAIRCM (Large Aircraft<br />
Infrared Countermeasures) von<br />
Northrop Grumman ein Selbstschutzsystem<br />
für Großflugzeuge gegen tragbare,<br />
infrarot-gelenkte Flugkörper eingerüstet,<br />
die – durch Terroristen von der Schulter<br />
abgeschossen – eine Gefahr bei Start<br />
und Landung bilden können. Das System<br />
erfasst anfliegende Raketen und<br />
DIE AIRBUSSE SIND DURCH DAS<br />
LAIRCM-SYSTEM GESCHÜTZT<br />
blendet deren Hitzesuchkopf per Infrarot-Laserstrahl,<br />
autark und ohne Zutun<br />
der Crew. Auch die Global 5000 soll es<br />
erhalten.<br />
Für die Einsatzplanung und -führung<br />
der „Grauen Flotte“ ist seit 2010 das im<br />
niederländischen Eindhoven beheimatete<br />
European Air Transport Command<br />
(EATC) verantwortlich. Ob Transportflug,<br />
Luftbetankungsmission oder Evakuierung<br />
von Erkrankten und Verwundeten<br />
auf große Entfernung (Strategic<br />
Air Medical Evacuation) – der Auftrag<br />
kommt vom EATC. Für letztere Aufgabe<br />
steht eine deutsche A310 MRTT zur<br />
Verfügung. „Der MedEvac-Airbus und<br />
seine Crew sind 365 Tage rund um die<br />
Uhr in Bereitschaft und spätestens 24<br />
Stunden nach Alarmierung gestartet“,<br />
so Oberstabsarzt Benedikt Schüller,<br />
Fliegerarzt bei der Flugbereitschaft.<br />
„Das passiert in der Regel für im Einsatz<br />
schwer verletzte oder erkrankte<br />
Soldaten, bei denen die Erstversorgung<br />
schon vor Ort stattgefunden hat, die<br />
dringende Weiterversorgung in Deutschland<br />
jedoch zeitkritisch ist.“<br />
Betreut werden Verwundete und<br />
Kranke von einer in Zusammensetzung<br />
und Stärke auf den jeweiligen Transport<br />
abgestimmten Medical Crew. „Die besteht<br />
aus Ärzten und Sanitätspersonal<br />
unter Leitung eines Fliegerarztes der<br />
Luftwaffe in der Funktion als Medical<br />
Director, der vom Medical Crew Chief<br />
und dem Medical Technician unterstützt<br />
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