FLUG REVUE 05/2017
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Foto: Blue Origin<br />
Blue Origin macht<br />
SpaceX Konkurrenz<br />
In einem Anfang März veröffentlichten<br />
Video zeigt die private US-Raumfahrtfirma<br />
Details ihrer in der Entwicklung befindlichen<br />
Trägerrakete New Glenn. Ihre Erststufe<br />
soll wie die der Falcon 9 von SpaceX<br />
senkrecht auf einem Schiff landen und<br />
wiederverwendet werden. Das Bremsmanöver<br />
soll durch zwei kleine Tragflächen an<br />
den Seiten unterstützt werden. Mit Eutelsat<br />
und OneWeb haben bereits die ersten<br />
Kunden Starts mit der Rakete gebucht.<br />
Sentinel-2B im Orbit<br />
Der Erdbeobachtungssatellit Sentinel-<br />
2B ist am 7. März an Bord einer Vega-<br />
Rakete vom Weltraumbahnhof Kourou<br />
aus gestartet. Der von der ESA entwickelte<br />
Satellit ist Teil des europäischen Umweltüberwachungsprogramms<br />
Copernicus.<br />
Er ist mit einer hochauflösenden Multispektralkamera<br />
ausgerüstet und soll Bilder<br />
von Landoberflächen und Vegetation<br />
liefern. Der baugleiche Zwillingssatellit<br />
Sentinel-2A befindet sich bereits seit Juni<br />
2015 auf einer sonnensynchronen Umlaufbahn<br />
in 786 Kilometern Höhe.<br />
Wer wird die erste deutsche Astronautin?<br />
Im Rahmen der Initiative „Die Astronautin“ sucht das Unternehmen HE Space derzeit<br />
eine geeignete Frau für eine zehntägige Mission auf der ISS. Sechs Bewerberinnen<br />
stehen nun im Finale. Sie haben sich im medizinisch-psychologischen Auswahlverfahren<br />
des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) gegenüber 80 weiteren Frauen<br />
durchgesetzt. Die Kriterien der Untersuchungen orientierten sich nach Angaben des<br />
DLR an den Anforderungen<br />
an eine kommerzielle<br />
Raumfahrerin und<br />
nicht an eine Berufsastronautin.<br />
Denn die Initiative<br />
„Die Astronautin“<br />
will bis 2020 eine ISS-<br />
Mission durch Sponsoren<br />
und Crowdfunding<br />
finanzieren. Im nächsten<br />
Schritt wählt eine Jury<br />
zwei Frauen aus, die die<br />
Astronautenausbildung<br />
absolvieren dürfen.<br />
Foto: ESA / Corvaja<br />
Foto: Klampäckel<br />
❱❱❱ kurz notiert<br />
Mit dem Tochterunternehmen<br />
Virgin Orbit stellt sich die britische<br />
Virgin Group von Richard Branson im<br />
Transportmarkt für Kleinsatelliten neu<br />
auf. Das Unternehmen will von Ende<br />
<strong>2017</strong> an Nutzlast in erdnahe Umlaufbahnen<br />
bringen – mit dem Trägerflugzeug<br />
„Cosmic Girl“, einer<br />
modifizierten Boeing 747-400, sowie<br />
der Rakete LauncherOne. Geleitet<br />
wird Virgin Orbit von Dan Hart, früher<br />
Vice President of Government<br />
Satellite Systems bei Boeing.<br />
Die russische Raumfahrtagentur<br />
Roskosmos hat eine neue Bewerbungsrunde<br />
für Kosmonauten<br />
ausgerufen. Gesucht werden bis zu<br />
acht Raumfahrer, die das neue<br />
Raumschiff Federazija (Föderation)<br />
fliegen und für ISS-Missionen eingesetzt<br />
werden sollen. Auch Flüge<br />
zum Mond sind laut Stellenausschreibung<br />
möglich.<br />
Der International Astronautical<br />
Congress findet vom 1. bis 5. Oktober<br />
2018 in Bremen statt. Die<br />
Veranstaltung gehört zu den<br />
wichtigsten Terminen der internationalen<br />
Raumfahrtbranche; erwartet<br />
werden rund 4000 Teilnehmer.<br />
Der Trace Gas Orbiter der europäisch-russischen<br />
ExoMars-Mission hat<br />
die Kalibrierungstests seiner wissenschaftlichen<br />
Instrumente abgeschlossen<br />
und beginnt nun mit der<br />
einjährigen Phase der Atmosphärenbremsung.<br />
Dabei wird die Sonde in<br />
die obersten Schichten der Marsatmosphäre<br />
eintauchen, wo sie später<br />
nach Spuren von Methan suchen soll.<br />
Transport leichter Satelliten<br />
Die kleinste europäische Trägerrakete, Vega, soll künftig mehr leichte<br />
Satel liten auf einmal befördern können. In der zweiten Jahreshälfte 2018 soll<br />
dazu ein Erprobungsflug mit einem neuen, flexiblen Dispenser namens Small<br />
Satellites Mission Service (SSMS, siehe Grafik rechts) stattfinden. Damit sollen<br />
kostengünstig gleichzeitige Starts von CubeSats und Minisatelliten mit einer<br />
Masse von einem bis 400 Kilogramm ermöglicht werden.<br />
Foto: ESA<br />
www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Mai <strong>2017</strong> 81