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„Colombo“, dem Standardwerk für Moto<br />
Guzzi. Diese Fotos von Motorrädern und<br />
„Mototriciclos“, also Dreiradfahrzeugen,<br />
sind schon Kunstgeschichte. Wie eine Reliquie<br />
holt Italo einen originalen der acht<br />
Schiebervergaser der legendären V8-Maschine<br />
hervor. Fachmännisch zerlegt er<br />
das feinmechanische Wunderwerk aus<br />
gegossenem Elektron (Gehäuse) und Aluminium<br />
(Ansaugtrichter) in seine Bestandteile.<br />
Inklusive Innenleben wiegt der Vergaser<br />
zarte 212 Gramm, „niente“, nichts.<br />
„Nur der Rest des Motorrads fehlt noch“,<br />
scherzt Italo.<br />
Retro Guzzi versendet weltweit. „20<br />
Prozent der Pakete bleiben in Italien“, sagt<br />
Marco, „80 Prozent gehen ins Ausland, bis<br />
in die USA, Australien und Japan.“ Die<br />
Website präsentiert sich in Italienisch,<br />
Englisch und Deutsch. Trotzdem ist gute<br />
Beratung am Telefon oder im Laden gefragt.<br />
Was produziert wird, entscheiden<br />
die Enthusiasten gemeinsam, kaufmännisch<br />
und technisch. „Wir müssen die<br />
richtige Balance finden.“ Das Einrichten<br />
der Maschinen bei Zulieferern kostet einen<br />
Fixbetrag, Mindestabnahmemengen<br />
sind oft 50 bis 100 Stück. Aus Guzzis<br />
vollständig präsenten Original-Ersatzteillisten<br />
leitet das rührige Duo die Bestellnummern<br />
ab. „Sie zeigen, was in welchem<br />
Motorrad verbaut war, vereinfachen uns<br />
die computergestützte Lagerung.“<br />
Italo ist eine Kapazität, kennt sich gut<br />
aus, weiß vieles aus dem Effeff. Der<br />
58-Jährige ist ein wandelndes Guzzi-Lexikon,<br />
Künstler ohne Allüren: „Meine Motor-<br />
räder sind meine Kinder.“ Er restauriert<br />
auch für Kunden, baut Motoren wieder<br />
auf. Das lernte der Macher von seinem<br />
Vater: „Zuerst habe ich gelernt, Motorräder<br />
zu zerstören, dann sie wieder<br />
aufzubauen, zu reparieren und zu restaurieren.“<br />
In seltenen Fällen, in denen<br />
die beiden mal nicht weiterhelfen<br />
können, aktivieren sie ihr Netzwerk:<br />
Fürs Verchromen, Lackieren, Gewinde<br />
schneiden oder Rahmen richten haben<br />
sie Spezialisten an der Hand. Im Laden<br />
stehen lauter piekfeine, von Italo eigenhändig<br />
restaurierte Bikes, selbstverständlich<br />
unverkäuflich.<br />
Die Normale 500 von 1924 fand Italo<br />
vor 20 Jahren, tauschte sie gegen<br />
eine AJS. Das über 90-jährige Motorrad<br />
sieht aus wie neu! Die Normale war die<br />
erste am Fließband produzierte Moto<br />
Guzzi. Marco: „Meine Familie begann<br />
im Jahr 1990 Guzzis zu sammeln, eine<br />
Airone war die erste. Heute haben wir<br />
mehr als 50 Maschinen.“ Viele davon<br />
zieren das Geschäft. Die GT 17 mit den<br />
großen Beinschilden war ab 1932 die<br />
erste fürs Militär gebaute Guzzi. Das<br />
sandgelbe Exemplar von 1935, eines<br />
von 4810 gebauten, scheint direkt für<br />
Italiens Kriegseinsatz in Libyen gerüstet<br />
zu sein. Chic: die grüne Sport Lusso<br />
von 1927.<br />
Auf dem Verkaufstresen steht ein<br />
Motor des Mofas Trotter (englisch für<br />
Traber) wie eine mechanische Skulptur.<br />
Eine bronzene Plakette weist den 41-<br />
Kubik-Single von 1966 mit 1,2 PS als<br />
CAMARO 2-TEILIGES<br />
KOMBI AUS<br />
HOCHWERTIGEM<br />
RINDSNAPPALEDER<br />
Wie die Auslagen eines Juweliers: Unter Glasabdeckungen funkeln originale<br />
und neue Ersatzteile – Rückleuchten, Scheinwerfergläser, Zahnräder und Zündgeber.<br />
Links: historische Fotos und ein Zylinder für den „Mulo Meccanico 3 x 3“<br />
In zusätzlichen Farben erhältlich<br />
BEZUGSQUELLE UNTER: INFO@IXS.COM<br />
ODER TEL. +49 7631 1804 0<br />
www.motorrad-classic.de<br />
ixs.com