Zermatt Magazin 2017
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<strong>Zermatt</strong> Bergbahnen | <strong>Zermatt</strong> <strong>Magazin</strong> 73<br />
Noch eine neue Bahn?<br />
Ja. Dabei handelt es sich um die<br />
noch fehlende Anbindung von der<br />
Testa Grigia aufs Kleine Matterhorn.<br />
Dem italienischen Sommergast<br />
blieb bisher der Besuch aufs<br />
Kleine Matterhorn verwehrt. Mit<br />
dieser Bahn, die im Anschluss an<br />
die Fertigstellung der 3S-Bahn an<br />
die Hand genommen wird, setzen<br />
wir für den Sommerbetrieb neue<br />
Massstäbe.<br />
Kommt es zu Gegenleistungen<br />
auf der anderen Seite?<br />
Besprochen und versprochen. Unsere<br />
Investitions-Schritte gehen einher<br />
mit dem Ausbau des Skigebietes<br />
auf der italienischen Seite mit<br />
der Anbindung von Cervinia/Valtournenche<br />
an das bestehende Skigebiet<br />
Monte Rosa. Diese Anlage<br />
mit Querverbindung nach Alagna<br />
ist jedoch winterlastig und hat im<br />
Sommer keine grosse Bedeutung.<br />
Höchstmögliche Alpenüberquerung<br />
in Europa<br />
Wie stark wird damit das Skigebiet<br />
<strong>Zermatt</strong>/Cervinia/Valtournenche<br />
kilometermässig ausgeweitet?<br />
Das bestehende Skigebiet Monte<br />
Rosa verfügt über mindestens<br />
180 km Pisten womit die gesamte<br />
zukünftige Skiarea gegen 600 km<br />
erweitert wird.<br />
Das heisst, dass mit dieser Anbindung<br />
eines der grössten Skigebiete der Welt<br />
entsteht?<br />
Das ist richtig. Mit dem Bau dieser<br />
Bahnanlagen kann man von <strong>Zermatt</strong><br />
aus nicht nur bis ins Val<br />
d’Aosta dem Skisport frönen, sondern<br />
bis in die Skigebiete im Piemont.<br />
Werden die beiden Projekte<br />
gemeinsam gebaut?<br />
Wir haben mit den Italienern vereinbart,<br />
dass die beiden Projekte<br />
gemeinsam realisiert werden, was<br />
strategisch und aus Sicht des Marketings<br />
auch Sinn macht.<br />
Besteht bereits ein Zeitplan für<br />
diese Mammutschritte?<br />
Nach Inbetriebnahme der sich im<br />
Bau befindlichen 3S-Bahn vom<br />
Trockensteg aufs Klein Matterhorn<br />
machen wir uns an die Realisierung<br />
der neuen Bahn von Testa Griga auf<br />
Klein Matterhorn. Die Italiener realisieren<br />
ihrerseits die Anbindung<br />
ans Monte Rosa-Skigebiet. Voraussetzung<br />
ist eine solide finanzielle<br />
Situation der Unternehmung.<br />
Höher geht’s nimmer?<br />
Nein, mit dem Bau dieser Anlagen<br />
verfügt <strong>Zermatt</strong> über die höchstmögliche<br />
Alpenüberquerung. Dieses<br />
neue Produkt soll als USP auf<br />
den asiatischen Markt. <strong>Zermatt</strong> soll<br />
damit vermehrt in die Europatrips<br />
der Asiaten eingebaut werden.<br />
Entlastung und Attraktivität<br />
Welche Bedeutung haben die 3S-<br />
Bahn Trockener Steg – Klein Matterhorn<br />
und von der Testa Grigia aufs<br />
Klein Matternhorn für <strong>Zermatt</strong>?<br />
Eine enorme: Im Winter als Ergänzungs-<br />
Entlastungsbahnen zur Stärkung<br />
der Verbindung nach Italien<br />
und noch wichtiger für die Attraktivität<br />
des Sommertourismus von der<br />
Schweizer- wie der Italiener-Seite<br />
aus. Das entspricht übrigens der<br />
strategischen Ausrichtung der <strong>Zermatt</strong><br />
Bergbahnen AG, die damit für<br />
das Sommergeschäft noch stärkere<br />
Akzente setzen wollen.<br />
Was heisst das in Zahlen?<br />
25 Prozent unseres Umsatzes generieren<br />
wir bereits heute im Sommer.<br />
Die Tendenz ist steigend. Im Sommer<br />
2016 registrierten die <strong>Zermatt</strong><br />
Bahnen ein Sommer-Rekordergebnis.<br />
Diesen Trend wollen wir nicht<br />
nur halten, sondern steigern.<br />
Welche Schritte unternehmen<br />
sie diesbezüglich?<br />
Um das Sommer-Erlebnis zu steigern<br />
sind neue Angebote zwingend<br />
und zusätzliche Attraktionen gefragt.<br />
Der Sommertourismus ist mit<br />
einem zeitgemässen Angebot ein<br />
potentielles Wachstumsgeschäft,<br />
während der Winter zu einem Verdrängungsmarkt<br />
wird.<br />
Wie das?<br />
Die Zahl der Skifahrer ist stagnierend.<br />
Die äusseren Einflüsse wie<br />
Wetter und Wirtschaftslage sind dafür<br />
ausschlaggebend. Wir müssen<br />
froh sein, wenn wir die Frequenzen<br />
halten können.<br />
Ein Hunderter pro<br />
Tag fürs Skifahren!<br />
Schrecken die teuren Tageskarten – 92<br />
Franken International – die Skifahrer<br />
nicht ab?<br />
<strong>Zermatt</strong> hat die höchsten Skipasspreise<br />
in Europa. Wenn wir diese<br />
aber weltweit vergleichen, stellen<br />
wir fest, dass Skifahren in Nordamerika<br />
bei einem weit bescheideneren<br />
Angebot noch wesentlich<br />
teurer ist als in Europa und auch in<br />
<strong>Zermatt</strong>. Die Tagekarten in Nordamerika<br />
übertreffen die 100-Dollar-Marke.<br />
Amerika ist nicht Europa, oder . . .<br />
. . . aber doch vergleichbar. Hier ein<br />
Beispiel. Eine chinesische Delegation<br />
besuchte im letzten Frühjahr<br />
<strong>Zermatt</strong>. Sie zeigte sich erstaunt<br />
über die <strong>Zermatt</strong>er Preisgestaltung.<br />
In ihrem Skigebiet, 300 km nördlich<br />
von Peking mit sechs bescheidenen<br />
Anlagen und 30 km Pisten,<br />
kommt die Tageskarte auch schon<br />
auf 85 Schweizer Franken zu stehen.<br />
Ist bald einmal ein Hunderter pro Tag<br />
– nur fürs Skifahren – gerechtfertigt?<br />
Das Angebot rechtfertigt aber den<br />
Preis. Bau und Betrieb von Skigebieten<br />
im Hochgebirge sind nun<br />
mal kostenaufwendig und die Infrastruktur<br />
hat ihren Preis. Bergbahn-<br />
Business ist ein investitionsintensives<br />
Geschäft. Wenn man aber die