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Zermatt Magazin 2017

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Geschichte | <strong>Zermatt</strong> <strong>Magazin</strong> 93<br />

schlucht, oder auch Gorner Gorge,<br />

wie sie zumeist genannt wurde, fanden<br />

im Winter 1886/87 statt, denn<br />

im Winter, der dazumal noch viel<br />

kälter war als heuzutage, ruhte die<br />

Landwirtschaft und der Fremdenverkehr<br />

war auf Eis gelegt. Wo heute<br />

das Kassierhäuschen steht, baute<br />

man eine Schmiede auf. Alle Eisen<br />

wurden vor Ort hergestellt. Ein Arbeiter<br />

hat das Eisen gehalten, ein<br />

anderer mit einem grossem Hammer<br />

draufgehauen und das Eisen<br />

in den Fels getrieben – mit jedem<br />

Schlag eine viertel Drehung. Mit<br />

einem einfachen Vortriebssystem<br />

arbeitete man sich Schritt für<br />

Schritt voran. «Das war knallharte<br />

Arbeit», so Leander Taugwalder.<br />

«Immer feucht, eiskalt und ein stetiger<br />

Wind, denn in der Schlucht ist<br />

immer Zug. Das war sehr gefährlich,<br />

aber es sind keine Unfälle<br />

überliefert.» Man achtete auf eine<br />

naturnahe Führung mit natürlichen,<br />

in der Region vorkommenden<br />

Materialien. Auf Sprengungen<br />

und Tunnels wurde verzichtet. Das<br />

Geländer von 1887 sei bis zum<br />

Schluss in einem ordentlichen Zustand<br />

gewesen, sagt Leander Taugwalder,<br />

aber eben nur 80 cm hoch.<br />

Für die Körpergrösse von Menschen<br />

des 19. Jahrhunderts sei das<br />

noch ausreichend gewesen, aber<br />

heute nicht mehr.<br />

Auch die zunehmende Klimaerwärmung<br />

veränderte die Situation. In<br />

Service-Box<br />

den 50er Jahren gab es in <strong>Zermatt</strong><br />

ein Hochwasser, das dazu führte,<br />

dass zwei Drittel der Schlucht mitgerissen<br />

wurden. Seither ist der obere<br />

Teil nicht mehr für Fussgänger<br />

Die ca. ein Kilometer lange Gornerschlucht erreicht man in zwanzig<br />

Minuten von <strong>Zermatt</strong>s Dorfende Zen Stecken auf dem Wanderweg<br />

Blatten in Richtung Furi. Sie ist von Juni bis Mitte Oktober geöffnet,<br />

täglich von 9.15 bis 17.45 Uhr.<br />

Eintritt: Erwachsene CHF 5.–, Kinder bis 16 Jahren CHF 2.50. Gruppen<br />

ab 10 Personen CHF 4.50/ Person, Anmeldung im Restaurant Blatten:<br />

T +41 (27) 967 20 96, www.blatten-zermatt.ch/gornergorge<br />

Wer die Gorner Gorge noch abenteuerlicher erleben möchte, bucht im<br />

Alpincenter den drei bis vierstündigen «Dynamischen Klettersteig Gornerschlucht»:<br />

www.alpincenter-zermatt.ch<br />

Die Einträge im Gästebuch der Gornerschlucht beginnen bereits Ende Juni 1886.<br />

begehbar, wird aber vom Alpin Center<br />

als «dynamischer Klettersteig»<br />

genutzt. In den letzten Jahren gab es<br />

relativ grosse Niederschläge. Immer<br />

wieder richteten grosse Steine und<br />

Baumwurzeln relativ grossen Schaden<br />

an. Die Trägerschaft hat deshalb<br />

die gesamte Anlage komplett<br />

erneuert. Das Geländer ist nunmehr,<br />

nach Auflage der Schweizerischen<br />

Unfallversicherung SUVA,<br />

1,20m hoch. Gegen Steinschlag<br />

wurden grössere Stahlnetze fixiert.<br />

«Die Gornerschlucht ist eine sichere<br />

und gute Anlage und ein tolles touristisches<br />

Angebot für <strong>Zermatt</strong>. Sie<br />

trägt zur Sensibilisierung der Bevölkerung<br />

und der Gäste für Naturund<br />

Landschaftswerte bei», sagt<br />

Leander Taugwalder.<br />

zm

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