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05/2017 Schule-Spezial

Fritz + Fränzi

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Ernährung & Gesundheit<br />

Frau Honegger, wie sieht eine sinnvolle<br />

Ernährung von Schulkindern aus?<br />

Vielseitig, farbenfroh und alle<br />

Lebensmittelgruppen berücksichtigend.<br />

Empfohlen werden beispielsweise<br />

zwei Portionen Obst und drei<br />

Portionen Gemüse am Tag. Diese<br />

liefern eine Vielzahl an Vitaminen,<br />

Mineralstoffen, Nahrungsfasern<br />

sowie sekundäre Pflanzenstoffe.<br />

Stärkeprodukte in der Vollkornvariante<br />

wie Reis, Getreideflocken,<br />

Brot oder Kartoffeln liefern Kohlenhydrate,<br />

Mineralstoffe und Nahrungsfasern.<br />

Milchprodukte, Hülsenfrüchte,<br />

Fleisch, Fisch und Eier<br />

ergänzen die Mahlzeit mit Eiweiss.<br />

Fette und Öle liefern essenzielle Fettsäuren.<br />

Aber welche Nährstoffe gelten als<br />

besonders wichtig in diesem Alter?<br />

Auch für Kinder gelten die Empfehlungen<br />

der Lebensmittelpyramide,<br />

wenn die Mengen entsprechend<br />

angepasst werden. Besonders wichtig<br />

im Wachstum ist eine gute Versorgung<br />

mit Kalzium und Vitamin<br />

D, denn diese beiden Stoffe unterstützen<br />

den optimalen Aufbau der<br />

Knochen. Die beste Kalziumquelle<br />

stellen Milch und Milchprodukte<br />

wie Joghurt und Käse dar. Über einige<br />

Gemüsearten wie Brokkoli, Grünkohl,<br />

Fenchel und Lauch kann der<br />

Körper ebenfalls gut Kalzium aufnehmen.<br />

Vitamin D übrigens wird<br />

– unter dem Einfluss der Sonne – zu<br />

rund 90 Prozent in der Haut gebildet.<br />

Auch deshalb ist viel Bewegung<br />

im Freien für Kinder so wichtig!<br />

Was und wie viel sollten Kinder in diesem<br />

Alter trinken?<br />

Über den Tag verteilt etwa einen<br />

Liter, an besonders aktiven oder<br />

heissen Tagen natürlich mehr – vorzugsweise<br />

Leitungswasser oder<br />

ungezuckerten Tee.<br />

Sprechen wir über die erste Mahlzeit<br />

des Tages. Wie sollte ein optimales<br />

Frühstück aussehen?<br />

Frühstück und Znüni sollten Energie<br />

liefern, die bis zum Mittagessen<br />

anhält. Mit diesen Lebensmitteln<br />

sind alle Nährstoffe abgedeckt:<br />

«Wenn das Frühstück in<br />

der Familie seinen festen<br />

Platz hat, gehört es auch für<br />

die Kinder zum Alltag.»<br />

Getreideprodukte, möglichst Vollkornbrot,<br />

Ruchbrot oder Haferflocken,<br />

Müeslimischungen mit keinem<br />

oder möglichst geringem Zuckergehalt,<br />

ein Glas Milch oder eine<br />

Portion Frischkäse, Käse oder Jo ­<br />

ghurt nature. Zusätzlich ein Stück<br />

Obst oder ein Deziliter ungezuckerter<br />

Fruchtsaft. Als Brotaufstrich<br />

empfehlen wir etwas Butter oder<br />

Margarine, Konfitüre oder Honig.<br />

Und gefrühstückt wird in Ruhe<br />

gemeinsam am Familientisch.<br />

Gemeinsame Mahlzeiten sind wichtig.<br />

Sie bieten Kindern die Möglichkeit,<br />

in Ernährungsfragen von ihren<br />

Eltern zu lernen. Aber ein ausgedehntes<br />

Familienfrühstück ist, mit<br />

Ausnahme des Wochenendes, im<br />

Alltag kaum umsetzbar. Wichtig ist<br />

also, dass Eltern ihren Kindern ein<br />

vollwertiges Frühstück anbieten.<br />

Was tun mit Frühstücksmuffeln?<br />

Wenn das Frühstück in der Familie<br />

seinen festen Platz hat, gehört es<br />

auch für die Kinder zum Alltag. Was<br />

wir aber alle kennen: Wenn wir ausgeschlafen<br />

sind und Zeit haben,<br />

haben wir mehr Appetit auf ein ausgewogenes<br />

Frühstück als an einem<br />

– vielleicht hektischen – Wochentag,<br />

an dem alle früh aus dem Haus müssen.<br />

Für Kinder, denen es schwerfällt,<br />

am Morgen etwas zu essen, empfehlen<br />

wir, zumindest etwas zu trinken.<br />

Mit einem Glas Milch oder einem<br />

ungezuckerten Fruchtsaft werden<br />

gleichzeitig auch Energie und Nährstoffe<br />

getrunken.<br />

Und das Znüni sollte dann etwas<br />

reichhaltiger gestaltet werden.<br />

Genau, dann kann der Rest des Frühstücks<br />

beim Znüni nachgeholt werden.<br />

Wenn Eltern jedoch die Möglichkeit<br />

haben, schon frühmorgens<br />

immer wieder verschiedene Frühstücksvarianten<br />

anzubieten und auszuprobieren,<br />

kann sich diese Geduld<br />

lohnen.<br />

Welche Lebensmittel gehören in eine<br />

Znünibox?<br />

Idealerweise gehören zum Znüni ein<br />

ungesüsstes Getränk sowie eine<br />

Frucht oder ein Gemüse. Bei Frühstücksmuffeln<br />

kann zusätzlich ein<br />

Stück Vollkornbrot oder ein kleines<br />

Sandwich angeboten werden. Für<br />

das Zvieri gilt das Gleiche. Kindern,<br />

die diese Zwischenmahlzeiten regelmässig<br />

stehen lassen, kann man das<br />

Obst in mundgerechte Stücke ge ­<br />

schnitten mitgeben oder selbst kreierte<br />

«Kinderspiesse» oder «Räuberbrote»<br />

einpacken. Fragen Sie Ihre<br />

Kinder, was sie aus der grossen Auswahl<br />

von sinnvollen Znünis gerne<br />

essen. Können sie mitbestimmen,<br />

erhöht sich gerade bei Znünimuffeln<br />

die Wahrscheinlichkeit, dass die<br />

Zwischenmahlzeit auch gegessen<br />

wird.<br />

Dass gezuckerter Eistee, Schokoriegel<br />

oder Butterkekse fürs Znüni ungeeignet<br />

sind, versteht sich von selbst.<br />

Aber was können Eltern mitgeben,<br />

denen morgens die Zeit fehlt, ein<br />

feines Sandwich zu schmieren oder<br />

kreative Obst-Gemüse-Spiesse zu<br />

gestalten?<br />

Ein Apfel ist schnell gewaschen, ein<br />

Rüebli schnell geschält und zusammen<br />

mit einer Handvoll Nüssen,<br />

einigen Vollkorncrackern oder<br />

einem Stück Brot in die Znünibox<br />

gepackt.<br />

Wie steht es um Lifestyle-Produkte<br />

wie Smoothies? Sind diese eine<br />

schnell griffbereite, gesunde Alternative?<br />

Grundsätzlich gilt: Je unverarbeiteter<br />

ein Lebensmittel ist, desto empfehlenswerter<br />

ist es. Es ist aber nichts<br />

dagegen einzuwenden, hin und wieder<br />

eine Portion Obst durch einen<br />

Smoothie zu ersetzen. Allerdings<br />

sollte davon nicht mehr als ein Deziliter<br />

pro Tag getrunken werden, da<br />

sie Fruchtzucker in sehr komprimierter<br />

Form enthalten. >>><br />

Das Schweizer ElternMagazin Fritz+Fränzi <strong>Schule</strong><br />

Frühjahr <strong>2017</strong>39

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