05/2017 Schule-Spezial
Fritz + Fränzi
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ackenen Schulkindes überkommen, auf einem unschönen<br />
Sentiment basieren: der Eifersucht. Denn mit dem<br />
<strong>Schule</strong>intritt ergreift eine neue Kraft Besitz von diesem<br />
(meinem) Kind und wird es prägen. Die Lehrpersonen<br />
tun dem Kind Gutes, auch wenn sie es niemals so lieben<br />
werden wie die eigenen Eltern und obwohl sie versuchen,<br />
alle Kinder der Klasse gleich zu behandeln. Das<br />
ist scheinbar leicht zu begreifen, emotional aber bleibt<br />
es schwierig. Deshalb werden viele Eltern immer misstrauisch<br />
sein. Doch sollte die elterliche Energie nicht<br />
lieber der Überlegung zufallen, wie man sich in der<br />
Diskussion um eine verbesserte Qualität bei Bildung<br />
und Erziehung einbringen könnte? Sich aus Kinderstreitigkeiten<br />
raushalten: ja! Das bedeutet eben nicht, sich<br />
aus der <strong>Schule</strong> rauszuhalten. Sondern neugierig zu sein<br />
und Anteil zu nehmen an dem, was das Kind ausser<br />
Haus erlebt. Denn es ist auch gut, wenn die <strong>Schule</strong> etwas<br />
von den Kindern fordert. Und sie ist auch Spass. Museumsbesuche,<br />
Realien expeditionen, Universitätsausflüge,<br />
Wanderungen, Theateraufführungen, Schulfeste mit<br />
Geisterbahn: Von vielem konnte ich in meiner Schulzeit<br />
nur träumen, aber selbst ich tat viele interessante Dinge.<br />
Also sollten Empörungsschreie in Gelassenheit umgelenkt<br />
werden oder zumindest jenen unterbehüteten<br />
Kindern zugutekommen, die an den Besuchstagen stets<br />
unbesucht bleiben. Oder jenem Kind, das immer zu spät<br />
und ohne Frühstück zum Unterricht kommt und Ausflüge<br />
verpasst, weil es morgens niemand weckt.