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LERNEN MIT ZUKUNFT JUNI 2017

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information & bewusstsein<br />

Professor Abakus:<br />

Wir haben dich zum Fressen gern<br />

Opa hat seinen Glückspfennig verloren. Überall haben wir gesucht,<br />

die Geldbörse auf den Kopf gestellt, im Auto jeden Zentimeter umgedreht,<br />

sogar den Staubsaugerbeutel haben wir abgetastet und<br />

geschüttelt, was bei Oma zu unkontrolliertem Augenrollen führte.<br />

Opas Glückspfennig stammt aus dem Jahr, in dem Opa geboren wurde und ist<br />

ein Geschenk von Urgroßvater. Ich hatte auch einmal einen Glücksbringer, ein<br />

rosa Schweinchen aus Marzipan, mit einem lustigen Gesicht und kleinen Füßen,<br />

das aber nur kurz bei mir reingeschaut hat und dann schwupp auch schon weitergereist<br />

ist. Meine Schwester Jule liebt das coole sprechende Schweinchen, das im<br />

Fernsehen zu sehen ist. Das saust über die Wiese, die Sonne scheint und das Schweinchen<br />

lacht und schaut glücklich aus.<br />

Foto: © Mykola Velychko - Fotolia.com<br />

Glück und Schwein, das passt doch irgendwie nicht zusammen, denn im krassen Gegensatz dazu gibt<br />

es auch Berichte über Tierhaltung, die ich mir aber nicht anschauen darf. Das sei zu belastend für<br />

meine Seele, hat Mama einmal gesagt.<br />

In der Schule haben wir gelernt, dass schon bei den Griechen und Römern das Schwein als Symbol<br />

für Wohlstand und Reichtum galt. Wer über viele Schweine verfügte, war privilegiert. Natürlich haben<br />

wir im Unterricht auch über Tierhaltung und Konsum diskutiert. Bei meinen Urgroßeltern hat es in der<br />

Regel nur einmal in der Woche Fleisch gegeben, der sogenannte Sonntagsbraten. Heutzutage wird viel<br />

mehr Fleisch gegessen und die Menschen nehmen durch ihr Konsumverhalten entscheidenden Einfluss<br />

auf die Umwelt und das Wohlergehen der Tiere.<br />

Und da stellt sich schon die Frage, wenn Schweine Glück bringen und uns glücklich machen, warum<br />

werden dann so viele eingesperrt und nicht gut behandelt?<br />

Wenn ich zu entscheiden hätte, würde die Tierhaltung an die Bedürfnisse der Tiere angepasst. So<br />

würde jedes Lebewesen ein glückliches und würdevolles Leben in Freiheit verbringen können, aber ich<br />

werde sicher nicht gefragt, wie immer.<br />

Ghostwriter: Birgit Menke<br />

Fotos: © pixabay.com<br />

Foto: © pixabay.com<br />

22 | <strong>JUNI</strong> <strong>2017</strong>

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