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information & lernen<br />
Kindergarten-Eingewöhnung:<br />
Vertrauensaufbau als Schlüsselrolle<br />
BILDUNGSPARTNERSCHAFT BEGINNT IN DER EINGEWÖHNUNGSZEIT<br />
Die Eingewöhnung in den<br />
Kindergarten ist für Kinder und<br />
Eltern ein großer Schritt. Ihr<br />
Gelingen ist sehr wichtig für<br />
den weiteren Vertrauensaufbau und die<br />
weiteren Entwicklungs- und Lernfortschritte<br />
des Kindes.<br />
Dem Vertrauensaufbau kommt daher<br />
von Anfang an eine Schlüsselrolle zu.<br />
Einerseits vertrauen die Eltern den<br />
PädagogInnen und AssistentInnen ihren<br />
wertvollsten Schatz an: ihr (noch sehr<br />
junges) Kind.<br />
MEHRSPRACHIGER<br />
EINGEWÖHNUNGSBRIEF<br />
Um den Vertrauensaufbau der Eltern<br />
zu unterstützen, erhalten diese einen<br />
„Eingewöhnungsbrief“ mit allen wichtigen<br />
Schritten der Eingewöhnung und<br />
viel Hintergrundinformation dazu. Diese<br />
Briefe gibt es in den Sprachen Deutsch,<br />
Türkisch, Englisch und BKS (Bosnisch/<br />
Kroatisch/Serbisch). Wir halten es für<br />
wichtig, dass Eltern sich verstanden<br />
und wertgeschätzt fühlen. Dazu tragen<br />
auch viele mehrsprachige AssistentInnen<br />
bei - insgesamt sprechen sie 38<br />
verschiedene Sprachen.<br />
war, verabschiedet sich klar und kurz und<br />
erklärt für das Kind verständlich definiert,<br />
wann sie zurückkommt: Nach der Jause,<br />
nach der Geburtstagsfeier usw. Die Trennungszeit<br />
kann dann schrittweise verlängert<br />
werden.<br />
Margit Taubner<br />
Bereichsleiterin für<br />
Kindergärten und Horte<br />
Wiener Kinderfreunde<br />
http://wien.kinderfreunde.at<br />
Die Eingewöhnungszeit ist abgeschlossen, wenn das Kind der PädagogIn vertraut<br />
und sich von ihr trösten lässt. Wenn es weint, drückt es damit aus, dass es seine<br />
Bezugsperson - natürlich - lieber im Kindergarten dabei hätte. Entscheidend ist<br />
jedoch, dass es sich von der PädagogIn rasch beruhigen und trösten lässt. Die<br />
Eltern werden über den Eingewöhnungsverlauf natürlich ständig informiert.<br />
Wie lange ein Kind zur Eingewöhnung benötigt, lassen wir offen. Wir ersuchen<br />
jedoch die Eltern, sich mindestens drei bis vier Wochen dafür Zeit zu nehmen.<br />
Abschließend, nach der Eingewöhnung findet ein Elterngespräch statt, in dem<br />
sich Eltern und Pädagogin in Ruhe über die Eingewöhnung austauschen können -<br />
der erste Schritt der Bildungspartnerschaft, dem noch viele folgen.<br />
Diese Bemühungen werden belohnt, wie eine schriftliche Umfrage in unseren<br />
Kindergärten bestätigte, an der sich mehr als 4000 Eltern beteiligten: Für den<br />
Ablauf der Eingewöhnung gab es nach Schulnoten den Wert 1,4 und für Wertschätzung<br />
der Eltern 1,5. 98 % der Eltern haben das Gefühl, ihr Kind ist bei den<br />
Kinderfreunden in „guten Händen“.<br />
VERTRAUENSAUFBAU BEIM KIND<br />
Andererseits soll das Kind immer darauf<br />
vertrauen können, dass die Zeit im<br />
Kindergarten eine Ergänzung zur Familienzeit<br />
und begrenzt ist. Dazu findet<br />
- sobald es das Kind in der Eingewöhnungsphase<br />
zulässt - eine erste kurze<br />
Trennung zwischen Bezugsperson und<br />
Kind statt. Die Bezugsperson, die bisher<br />
mit dem Kind gemeinsam in der Gruppe<br />
Fotos: © Archiv Wr. Kinderfreunde<br />
27 | <strong>JUNI</strong> <strong>2017</strong>