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LERNEN MIT ZUKUNFT JUNI 2017

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information & lernen<br />

Kindergarten-Eingewöhnung:<br />

Vertrauensaufbau als Schlüsselrolle<br />

BILDUNGSPARTNERSCHAFT BEGINNT IN DER EINGEWÖHNUNGSZEIT<br />

Die Eingewöhnung in den<br />

Kindergarten ist für Kinder und<br />

Eltern ein großer Schritt. Ihr<br />

Gelingen ist sehr wichtig für<br />

den weiteren Vertrauensaufbau und die<br />

weiteren Entwicklungs- und Lernfortschritte<br />

des Kindes.<br />

Dem Vertrauensaufbau kommt daher<br />

von Anfang an eine Schlüsselrolle zu.<br />

Einerseits vertrauen die Eltern den<br />

PädagogInnen und AssistentInnen ihren<br />

wertvollsten Schatz an: ihr (noch sehr<br />

junges) Kind.<br />

MEHRSPRACHIGER<br />

EINGEWÖHNUNGSBRIEF<br />

Um den Vertrauensaufbau der Eltern<br />

zu unterstützen, erhalten diese einen<br />

„Eingewöhnungsbrief“ mit allen wichtigen<br />

Schritten der Eingewöhnung und<br />

viel Hintergrundinformation dazu. Diese<br />

Briefe gibt es in den Sprachen Deutsch,<br />

Türkisch, Englisch und BKS (Bosnisch/<br />

Kroatisch/Serbisch). Wir halten es für<br />

wichtig, dass Eltern sich verstanden<br />

und wertgeschätzt fühlen. Dazu tragen<br />

auch viele mehrsprachige AssistentInnen<br />

bei - insgesamt sprechen sie 38<br />

verschiedene Sprachen.<br />

war, verabschiedet sich klar und kurz und<br />

erklärt für das Kind verständlich definiert,<br />

wann sie zurückkommt: Nach der Jause,<br />

nach der Geburtstagsfeier usw. Die Trennungszeit<br />

kann dann schrittweise verlängert<br />

werden.<br />

Margit Taubner<br />

Bereichsleiterin für<br />

Kindergärten und Horte<br />

Wiener Kinderfreunde<br />

http://wien.kinderfreunde.at<br />

Die Eingewöhnungszeit ist abgeschlossen, wenn das Kind der PädagogIn vertraut<br />

und sich von ihr trösten lässt. Wenn es weint, drückt es damit aus, dass es seine<br />

Bezugsperson - natürlich - lieber im Kindergarten dabei hätte. Entscheidend ist<br />

jedoch, dass es sich von der PädagogIn rasch beruhigen und trösten lässt. Die<br />

Eltern werden über den Eingewöhnungsverlauf natürlich ständig informiert.<br />

Wie lange ein Kind zur Eingewöhnung benötigt, lassen wir offen. Wir ersuchen<br />

jedoch die Eltern, sich mindestens drei bis vier Wochen dafür Zeit zu nehmen.<br />

Abschließend, nach der Eingewöhnung findet ein Elterngespräch statt, in dem<br />

sich Eltern und Pädagogin in Ruhe über die Eingewöhnung austauschen können -<br />

der erste Schritt der Bildungspartnerschaft, dem noch viele folgen.<br />

Diese Bemühungen werden belohnt, wie eine schriftliche Umfrage in unseren<br />

Kindergärten bestätigte, an der sich mehr als 4000 Eltern beteiligten: Für den<br />

Ablauf der Eingewöhnung gab es nach Schulnoten den Wert 1,4 und für Wertschätzung<br />

der Eltern 1,5. 98 % der Eltern haben das Gefühl, ihr Kind ist bei den<br />

Kinderfreunden in „guten Händen“.<br />

VERTRAUENSAUFBAU BEIM KIND<br />

Andererseits soll das Kind immer darauf<br />

vertrauen können, dass die Zeit im<br />

Kindergarten eine Ergänzung zur Familienzeit<br />

und begrenzt ist. Dazu findet<br />

- sobald es das Kind in der Eingewöhnungsphase<br />

zulässt - eine erste kurze<br />

Trennung zwischen Bezugsperson und<br />

Kind statt. Die Bezugsperson, die bisher<br />

mit dem Kind gemeinsam in der Gruppe<br />

Fotos: © Archiv Wr. Kinderfreunde<br />

27 | <strong>JUNI</strong> <strong>2017</strong>

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